Wednesday, 1 May 2013

Indien und die Religionen



  1. Einleitung

Indien ist ein Land in Südasien. Es grenzt an Pakistan, die chinesische autonome Region Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar (Birma) und Bangladesch. Indien ist ein Treffpunkt und Ursprungsort verschiedener Kulturen, Völker, Religionen. „Mit 1.129.866.000 Einwohnern (2007) das zurzeitbevölkerungsreichste Land und der bevölkerungsreichste demokratische Staat der Erde.“[1] Indien hat ein Mehrparteiensystem oder eine Wahldemokratie. Zu den Merkmalen der indischen Demokratie zählt eine verfassungsrechtlich abgesicherte Gewaltenteilung, eine unabhängige Justiz und eine einflussreiche frei Presse. „Doch seit den späten neunziger Jahren vermehrten sich sowohl in Indien wie international besorgte Stimmen, die angesichts des politisch vordringenden Hindunationalismus unter Verweis auf die in anderen Regionen agierenden Fundamentalismen nach der Stabilität und Perspektive der indischen politischen Demokratie fragen.“[2] Zusammen mit dem Fundamentalismus steige in Indien der Aspekt der Kommunalismus. „Kommunalismus meint im südasiatischen Kontext eine Ideologie, die Anhänger unterschiedlicher Religionen als soziale, politische und ökonomische Einheit betrachtet und die Unterschiede sowie Gegensätze der als homogen dargestellten Gemeinschaften betone bzw. schürt und für politische Zwecke nutzt.“[3]

  1. Politik in Indien (von der Indus-Kultur bis zur Gegenwart)
Die Politik in Indien ist mit der Indus-Kultur, der ältesten bekanntesten Zivilisation der Welt, die, im dritten vorchristlichen Jahrtausend entstanden ist, verbunden. Aber die politische Geschichte Indiens lag danach für mehrere Jahrhunderte im Dunkeln. Vor der Kolonisierung Indiens im 18. Jahrhundert gab es in Indien eine große Zahl von Königreichen und Monarchien, die die religiöse Literatur (Veda) als das Grundgesetz in ihre Reiche eingeführt haben. „In Indien spielten Einflüsse von außen eine große politische Rolle Arabische und zentralasiatische Invasionen begannen im 8. und 12. Jahrhundert Während der Moguldynastie spielten die Einflüsse der persischen Kultur eine große Rolle. Im 19.Jahrhundert hatte England die vollständige politische Kontrolle über alle indischen Territorien.“[4] Der gewaltfreie Widerstand gegen die britische Kolonialherrschaft, unter Mahatma Gandhi und Jawaharlal Nehru, führte 1947 zur Unabhängigkeit Indiens. Nach der Unabhängigkeit 1947 wurde die Kongresspartei (Symbol: Handfläche) stärkste Partei und bildete unter Jawaharlal Nehru die erste Regierung. Der Subkontinent wurde in zwei Staaten aufgeteilt, Indien und Pakistan, und im Jahr 1971 kam die Gründung eines neuen Staates Bangladesch hinzu. Indien ist eine demokratische Republik und gliedert sich in 29 Bundestaaten. Es gibt zehn wichtige politische Parteien in Indien.

  1. Religionen in Indien
„In keinem anderen Land  sind so viele Religionen nebeneinander vertreten wie in Indien.“[5] Indien war sogar die Geburtsstätte von zwei großen Weltreligionen, dem Hinduismus und dem Buddhismus. Jainismus und Zoroastrismus haben ihre Wurzeln in Indien.
Hauptsächliche Verteilung der wichtigsten Religionen in Indien
  1. Hinduismus: 78 %
  2. Islam: 16 %
  3. Christentum: 3%
  4. Sikhismus: 2%
  5. Buddhismus/Jainismus/Zoroastrismus/Juden: 1%

  1. Hinduismus
„Der Hinduismus ist die älteste Religion der Welt. Hinduismus oder Sanatana-Dharma bedeutet eine ewige Religion.“[6]  Die Entstehung des Hinduismus ist Unklar. Man glaubt, dass der Hinduismus im Indus Valley im Jahr 1000 v.Chr. entwickelt wurde. Hinduismus ist jetzt eine Weltreligion, der von Christentum, Judentum und Islam zu unterscheiden ist. Hindus glauben entweder an einem Gott oder an mehrere Götter und Göttinnen. Wie im Christentum gibt es auch eine Trinität der Gottheiten im Hinduismus. Die wichtigsten Götter im Hinduismus sind Brahma, Shiva und Vishnu.
„Der Hinduismus hat sich organisch und spontan herausgebildet.“[7] Der Hinduismus hat kein Dogma, und keine Missionsaufgabe wie  im Christentum und Islam. Die Weisheit von den uralten Hindupriestern sind die Inhalte des Hinduismus. Er  ist keine prophetische und keine Stifterreligion. Die Veden und die Upanischaden sind die heiligen Schriften im Hinduismus. Dharma (Das gute/ die Gerechtigkeit/Rechtschaffenheit) ist die Grundlage der menschlichen Moral und Ethik und bezeichnet die ewige Ordnung. „Das Kosmische Geschehen basiert auch auf Dharma.[8]
Die wichtigsten Heiligen Schriften in Hinduismus sind:
  1. Das Mahabharata: Es entstand zwischen 400 v.Chr. und 400.n.Chr. Das Werk gilt als eines der wichtigsten Dharmabücher im Hinduismus. Grundsätzlich beschäftigt sie es mit allen Themen, die im Hinduismus wichtig sind: mit dem Leben der Geschöpfe, mit Tod und Wiedergeburt, mit Karma und Dharma (Rechtschaffenheit), Glück und Leid, mit den Ergebnissen der guten und schlechten Taten.[9]
  2. Das Ramayana: Die genaue Entstehungszeit des Ramayana ist unklar. Sie liegt zwischen dem 4 Jh.v.Chr. und dem 2 Jh. n.Chr. Das Ramayana erzählt die Geschichte des Prinzen Rama aus dem Königreich Kosala, der vom Hof seines Vaters Dashartha in die Waldeinsamkeit verbannt wird und später Ravana, den Fürsten der Dämonen auf Sri Lanka besiegt.[10]
  3. Die Vedas: Es gibt vier Vedas, nämlich Rigveda, Samaveda Atharvaveda und Yajurveda. Die wichtigste ist der Rigveda, der  sich im Jahr 1000 v. Chr. entwickelt wurde. Rigveda ist in einem Gesetzbuch zusammengefasst. Rigveda beinhaltet Hymnen  und Gebete in Bezug auf den Götterkult und das Opferritual.[11]
  4. Die Upanishaden:  Die Upanishaden sind zwischen 700 v.Chr. und 200.c.chr. entstanden. Die Upanishaden beschäftigen sich mit dem Wesen von Brahman, der universellen Weltenseele, von der Atman eine Reflexion in jedem Wesen ist, die innerste Essenz eines jedes Individuums.  Deswegen ist für Hindus Brahman und damit auch Atman unvergänglich, unsterblich, unendlich, ewig, rein, unberührt von äußeren Veränderungen ohne Anfang, ohne Ende, unbegrenzt durch Zeit, Raum und Kausalität. Es ist Sat-chit-Ananda (Existenz an sich- Bewusstsein- Reines Glück).[12]

  1. Fundamentalismus- Entstehung und gegenwärtige Gestalt
Indien erlangte 1947 die staatliche Selbständigkeit. Der im Jahr 1885 gegründete Indische Nationalkongress (INK) führte die antikoloniale Bewegung an Briten. „National Integration war eine der ersten Hauptaufgaben, die sich das unabhängige Indien stellte.“[13] Aber wurde eine andere Idee wo eine stärkere Hindunationalismus als Hintergrund entwickelt. Dieses Konzept heißt „Mehrheitsnationalismus“.[14] Das Konzept stützt sich auf eine Ideologie, die Indiens Identität neu definiert, in dem sie die vorgeblich homogene Gemeinschaft der Hindus zu den wahren Schöpfern und Repräsentanten der kulturellen Tradition und Persönlichkeit Indiens erhebt.
Ein herausragendes Phänomen seit Beginn der neunziger Jahre sind die Auseinandersetzungen in religiösem Gewand, deren  Haupttriebkraft ein aggressiver und militanter Hindu Nationalismus ist, und die sich dieser Ideologie dieser Kommunalismus bedient. Es wurde als  „Wir-Bewusstsein“[15] genannt. „Der Begriff Hindu wurde in der Bedeutung von Menschen, die einer bestimmten Religion angehören, oder einer bestimmten Tradition folgen, zur allgemeinen Bezeichnung für Inder.“ [16]     
5.1.Hindu-fundamentalistische5.1.Hindufundamentalistische Organisationen
              Hindu-Fundamentalismus in Indien bedeutet religiös-politische Bewegungen. „Der Fundamentalismus bezieht die extreme Gegenposition zum Säkularismus.“[17] „Der gewaltbereite, rechtsradikalegewaltbereit, rechtradikale Hindu-Fundamentalismus, der als Emblem die Lotosblüte und als Uniform die safrangelbeSafrangelbe Robe trägt, zerfällt in zahlreicheZahlreiche Organisationen.“[18] Die 1964 gegründete V.H.P. (die Welt-Hindu- Versammlung) ist die der stärkste fundamentalische Gruppe in Indien. Die Jugendorganisation der V.H.P. ist der rund 40,000 Mitglieder umfassende Bajranga Dal (Die Truppe des Hanumans).
Von der V.H.P. und ihren Satellitenorganisationen bestehen enge personellePersonelle Beziehungen zu dem bekannten Rashtriya Svayamsevak Sangha (Der „ der Nationalen Freiwilligen Organisationen).Organisationen“. Diese im Jahr 1925 gegründete radikal-fundamentalistische Hindu-Vereinigung, ist eine der  militantesten Hindu-Organisationen. SieEs hat etwas 2,5 Millionen aktiven Mitglieder.Mitgliedern. Der politische Arm, der diese Organisationen unterschützt, ist die Bhartiya Janata Party (die(Die indische Volkspartei).
Die hindu-fundamentalistischenhindufundamentalistischen Parteien und Organisationen treten mit dem Anspruch auf, einen indischen Nationalismus im Sinne der Einheit der indischen Nation zu vertreten. De facto aber tun sie genau das Gegenteil, in dem sie die Interessen eines Teils der indischen Nation nämlich der Hinduismus, gegenüber den Anspruch der muslimische Minderheit mit Gewalt. So, wie man Indien sagt, es handelt es sich also nicht um nationalistische Organisationen, sondern um kommunalistische,Kommunalistische, welche ausschließlich den Vorteil nur einer „Kommunität/Religion.“[19]Kommunität/Religion.[20]
5.2.4.2. Hindutuva/Hindutum
Grundlage der aktuellen Phänomene des Hindu-nationalismusHindunationalismus ist das Konzept des Hindutums oder Hindutuva. Es ist das ideologische Kernstück des Hindu-Fundamentalismus, des heutigen politischen Hinduismus. „V.D. Savarkar, ursprünglich ein aktiver Teilnehmer am antibritischen Kampf, formulierte das Wort Hindutum.“[21] Er war der einzige Politiker, der Indien als der Vaterland genannt hat. „Eine Hindu sei eine Person, die das Land sowohl als sein Vaterland wie als sein heiliges Land, d.h. als die Wiege seiner Religion, betrachtet. Demnach konnten nur Hindus wahre indische Patrioten sein, nicht jedoch die indischen Muslime und Christen, deren heiliges Land, d.h. die Wiege ihrer Religion, in Arabien oder Palästina liegt.“[22] „Hindus seien eine Nation, eine Rasse, eine Schicksalsgemeinschaft, und der begriff Hindutuva/Hindutum umfasse all ihre geistigen Leistungen und praktisch-politischen Taten, also weit mehr als der auf die Religion bezogene Terminus Hinduismus aussagt.“[23]
Das Konzept Hindutum in der Gegenwart subsumiert, unterschiedliche Varianten des Hinduismus. DerDie Sanatanismus oder Vaishnavismus, ferner den Jainismus, Buddhismus, Sikhismus und all jene Religionen, die auf indischemindischen Boden entstanden sowie gemeinsamer Abstammung sind und einen gemeinsamen kulturellen Hintergrund haben.[24]. Der militante und radikale Hinduismus haben eine politische OrganisatonsformPolitische Organisatorische Form im Jahr 1925 gegründet. SieEs heißt „Nationaler„Nationalen Freiwilligenbund“  (Rashtriya Swamyam Seva sang-RSS). Dies war ursprünglich eine brahmanischen Organisation mit streng hierarchischer Struktur. Der Führer des R.S.S. wird nicht gewählt, sondern von seinem Vorgänger ernannt. R.S.S. hat nur männliche Mitglieder,n Mitgliedern, die Hindus sein müssen.  Das Kastensystem spielt keine Rolle im RSS obwohl die Führer des R.S.S. RSS alle Brahmanen sind. 
Der radikaleRadikale Hinduismus konstituierte die fundamentalistischeFundamentalistische Ideen nicht alleinallen aus inneren Wurzeln, sondern nahm auch äußere Einflüsse auf. Die Führer des neuen Hindu-NationalismusHindunationalismus entliehen Ideen vom europäischen Faschismus und deutschen Nazismus. M.S.Golwalkar, der den , der RSS im Jahr 1938 angeführt hat, pries den Ausschluss der semitischen Rassen der Juden aus dem nationalen LebenLeven in Deutschland durch die Nazis als Ausdruck höchsten Nationalstolzes und bezeichnete dies als eine gute Lektion, aus der, wir in Indien lernen und Nutzen ziehen können.[25]  
Golwalkar wollte Indien ein Land der Arier machen. Für ihn waren der die Liberalismus, und die Idee der Gleichheit, ein Gift. Nach ihm war eine ideale Hindugesellschaft die, die brahmanische Obersicht  und Statusprivilegien akzeptiert, und die, die sich mit der Geschichte und Kultur des Subkontinents identifiziert.   „Hindus wären die Schöpfer einer der ältesten und zugleich hochentwickelten Zivilisationen, die weit älter ist als die der Muslime und Christen, und Hindus hätten schon tausend Jahre vor 1947 für die Befreiung des Landes von fremder Herrschaft gefochten, d.h. seit dem Eindringen islamischer Eroberer um 711 in Nordindien.“[26] Das sind ideologische Prämissen des heutigen virulenten politischen und fundamentalistischen Hinduismus.
Im Jahr 1951 wurde eine hinduistische politische Partei „Indischer Volk“ (BJS-Bharatiya Jan Sangh) mit dem Ziel, gegen die Kongresspartei anzugehen, gegründet. Diese Partei erhielt aber in den Parlamentswahlen bis in die siebziger JahreSiebziger Jahren weniger als zehn Prozent der Stimmen. Aus ihr ging nach politischen Metamorphosen in den siebziger Jahren unter aktiver Beteiligung von RSS Funktionären im Jahr 1980 Indische Volksbund (Bharatiya Janata Party BJP-) hervor. Auf dem ersten Nationalkonvent der Partei im selben Jahr verkündete der erste Präsident Vajpayee ein Drei-Punkte-Programme. Es umfasste Organisation, Kampf und konstruktive Arbeit. 
Der Politische Hinduismus erweiterte seine Basis und trat in mehrfacher Gestalt auf. In den Mitte der sechziger Jahre erschienen Schriften von M.S. Golwalkar (damals Führer der RSS) wurde noch einmal eine zeitgemäß ergänzte Fassung der Ideologie der radikalen Hinduismus dargeboten.“Kapitel 3 des Buches handelt ausführlich von den inneren Gefährdungen und listet darin Muslime, Christen und Kommunisten auf, und zwar als Repräsentanten fremder Ideologien, die wie der Sozialimus absolut nichts mit der Tradition und de Idealen des indischen nationalen Lebens zu tu haben“.[27]
Im Jahr 1964 wurde der Hinduweltrat (Vishva Hindu Parishad-VHP)  primär mit dem Ziel, den Hinduismus international zu propagieren, die Hindus national zu einen, die verlorenen Mitglieder der Gemeinschaft und den Auslandindern für die nationalen aufgaben zuhause zu reaktiveren, für die Re-Konvertierung zum Hinduismus von Bevölkerungsgruppen die ursprünglich Hindus gewesen waren, doch später unter Druck oder durch Schliche fremder Elemente den Islam oder das Christen angenommen hatten,   gegründet.[28] Ähnlich dem RSS, der VHP entwickelte sich  zu einem konservativen Hindu politische und fundamentalistische Ideologie. Der VHP hatte in den 1990ern großen Anteil an der Propagierung und Organisierung spektakulärer ‚Aktionen für den Aufbau de Rama-Tempels in Ayodhya.
Die Partei, die, die Hindufundamentalistische gruppen unterstützt, heißt BJP. Diese Partei nahm im Parteienspektrum einen phänomenalen Aufstieg. In den Wahlen 1984 hatte si lediglich zwei Parlamentssitze errungen. Im Jahr 1991 stieg sie zur hauptsächlichen Oppositionspartei auf und verwirklichte damit ihr Ziel, „Nationale Opposition“ zu werden.
4.3. Der religionshistorische Hintergrund der Hindu-Fundamentalisten
Auch Zugrunde liegen die Mythologie und die Kriegerethik der Sanskrit-Epen Mahabharata und Ramayana. Die Grund Struktur des Glaubens der Hindu-Fundamentalisten ist die Einteilung der Welt in Dharma und Adharma oder in Gut und Böse, wobei der Dharma mit Hindu und Adharma mit Muslim gleichgesetzt  wird. Mahabharata berichtet über einen Kampf zwischen die Pandawas und die Kauravas. Die beide sind eigentlich die verfeindeten Sippen. Die Pandavas als die siegereichen Kräfte des Dharmas, die Kauravas als die schließlich unterliegenden Mächte des Adharmas. Die Aktivisten der VHP fühlen sich als Gefolgsleute der göttlich Heroen Rama und Krishna und Kauravas, die auf Seiten des Dharmas, (des Guten) um gegen das Böse (der Adharma) nämlich gegen die Muslime kämpfen.[29]
Bal Gangadbar Tilak, der Führer der Extremisten in der indischen Politik. Er hat seinen Kommentar zur Bhagavadgita verfasst. Diese Idee von Bhagavadgita hat er als Verpflichtung zum sozialen und politischen Engagement und als Aufforderung zum Kampf um die Unabhängigkeit Indiens ausgenutzt. Dieser Kampf um Freiheit hat er mit dem Dienst an Gott, für die Einheit Indiens und Hindus und gegen die Engländer verbunden.

  1. Hindunationalismus und Islam in heutigen Indien
Hindutum (Hindutuva), das zentrale Postulant des Hindunationalismus fordert die Einheit aller Hindus über die Unterschiede  im Ritus, in den spezifischen Glaubens formen unterschiedlicher Kasten (Jati) und Sekten hinweg. Es heißt die Vorstellung des harmonische-hierarchischen Gefüges des hinduistischen Kastensystems an dem jedes und jeder seinen festen Platz und seine feste Aufgabe hat.[30] Die Einheit in der Vielfalt in Indien hat mehrere Bedeutung, als Staatsverständnis, multikulturelle Gesellschaft usw. Es ruft auch nach Einheit, Harmonie und Soziale Konflikt innerhalb des Hinduismus, wie zum Beispiel Kastenkonflikt. Seit der Gründung RSS ist die Harmonie der Hierarchie und Organische Nationsverständnis vom brahmanischen Kopf die Zentralen Elementen der Hindu nationalistischen. Die Beschwörung der Einheit und Einigkeit richtet sich immer gegen den Politischen Repräsentativen von Gleichheitsforderungen innerhalb der Gruppe, die über die Kategorie „Hindu“ definiert wird.
Anti-muslimische Propaganda gehör von Anfang zu den Tätigkeitsmerkmalen. Den Gründern des RSS schwebte die Widerbelebung kriegerischer oder männlicher Eigenschaften vor nach dem Vorbild der Rajputen des Marathenfüherers Shivaji oder Ranjit Singhs, des Führers der Sikhs, d.h. von Führern von Territorial Gewalten, die im 17.Jh. gegen die Ausdehnung der Macht der Islamischen Mogulherrscher in Delhi kämpften.
„Die Schleifung der Babri-Mosche in der nordindischen Stadt Ayodhya am Nachmittag des 6.Dezember 1992 und die damit verbundenen blutigen Unruhen zwischen Hindus und Muslimen, die Hunderten von Menschen als Leben kosteten waren bislang der traurige Höhepunkt der Bewegung zur Befreiung  des  Geburtsortes Rama, einer Kampagne der Vishva Hindu Parishad.“[31] Das Ziel der Hindu-fundamentalistischen Bewegung war und ist in der nordindischen Stadt Ayodhya die Babri-Moshee abzureißen und an ihrer statt eines Hindu-Tempels zu errichten. Die Hindu-Fundamentalistische Gruppe behaupten dass es sich bei der Stelle, auf der die Moschee stand, ist der Geburtsort der Volkstümlichem Kriegsheroen und Hindu-Gottes Rama. Während der Regierungszeit des ersten Mogul-Herrschers Babar (1526-30) stand ein Tempel, Babar hat diesen Hindu Temple zerstört und genaue an der Stelle wo den Temple gestanden hat, hat er die Moschee errichtet.
Die Genealogie des Hindu-Nationalismus hat den historischen Prozess einer Konsolidierung und beginnenden Kanonisierung des Hinduismus als Hintergrund. Die Entwicklung der religiösen und sozialen Ordnung des indischen Subkontinents von einer sehr vielfältigen religiösen Landschaft mit unklaren Grenzen hin zu einem klarer definierten und gegen andere Religionen abgegrenzten Gebildet namens Hindus war ein Prozess der Modernisierung. Differenz zwischen Politischen Muslimischen und Hindu-Eliten verstärkten sich seit dem Ende des 19.Jahrhunderts. Nach der Unabhängigkeit Indiens, konsolidierte sich die Muslim League als die Politische Vertreterin der Muslime und verschärfte ihre Forderungen nach eigenständiger politischer Repräsentation innerhalb Indiens. Diese „Zwei-Nation-Theorie“ führte zur Teilung des Subkontinents  in Indien und Pakistan. Das unabhängige Indien verankerte den Säkularismus in seiner Verfassung. Es verpflichtete sich zur Religionsfreiheit und richtete einen Minderheitenschutz ein.
Aber die Hindu-Nationalistische Gruppen behaupteten dass Indien das heilige Land und ihr Vaterland sein. Savarkar der damaligen Führer der RSS nahm damit Sikhs, Jains und Buddhisten in den Kreis der legitimen Bürger Indiens auf, da ihre heiligen Stätten auf dem Gebiet Indiens lägen. Christen und Muslime wurde von der legitimen Teilhabe ausgeschlossen weil die indische Nation für die RSS, die Zentrale Organisation des heutigen Hindu-Nationalismus das Land der Hindus(Hindu Rashtra) ist.
Der Glaubenssatz „Islam ist Aggression und Hinduismus ist tolerant“ mischt sich regelmäßig mit dem Aufruf an die Hindus sich zu verteidigen. Die Idee, die Muslime Indiens seine fremd, knüpfte an die Eroberung des Subkontinents durch die Moguln an. Die Aggression und Missionsaufgabe des Islam und die Politische Geschichte der Eroberung Indiens durch die Moguln wurden zum religiösen Charakteristikum stilisiert. Heute ist Indien durch die Präsenz der Muslime, durch ihre angebliche Illoyalität durch ihren Terrorismus, durch ihre vielen Kinder und durch  ihre Armut bedroht.
„Im Frühjahr 2002 wurden im indischen Bundesstaat Gujarat über 2000 Menschen ermordet.“[32] Fast alle, die starben waren Muslime. Drei Tage hatte der Ministerpräsident von Gujarat, Narenda Modi der „Verständlichen Wut der Hindufundamentalistische gruppen gegeben. Die wurde auch von der Polizei und von den anderen führenden Politikern unterstützt. Diese Vermoderung kam als Reaktion auf den Brand in einem Zug bei dem 57 Freiwillige der Hindu-nationalistischen Organisation umkamen. Obwohl  eine forensischen Kommission feststellte, dass das Feuer wohl innerhalb des Zuges ausband nicht von außen gelegt wurde. „Der Zug der Freiwilligen kam aus Ayodhya der Stadt, in den nach dem Willen der Hindu- fundamentalistischen Organisationen ein Tempel für den Gott Ram gebaut werden soll.“ (Internet). In Ayodhya stand die Babri Moschee, von der heute nur noch einige Trümmer übrig sind. Am 6 Dezember 1992 hatten 300,000 Freiwillige, die dem aufruf den Hindu-Fundamentalistische Gruppen (wie L.K. Advani) gefolgt haben, die Moschee dem Erdboden gleichmacht. Die Hindu Fundamentalistische Organisationen beanspruchten das Land, von dem Sie behaupten, es sei der Geburtsort Rams. „Der VHP behauptet jedoch, der Streit um das Land sei nicht gerichtlich tu entscheiden, dann hier ginge es um tiefste religiöse Gefühle und was Sache des Glaubens sei, könne nicht verhandelt werden. Der Glaube, dass der Bott dort geboren wurde, heiligt den Ort, und er heiligte das Anliegen, die Moschee zu zerstören.
   Der berühmte Ausdruck in Indien, „ nicht Alle Muslime sind Terroristen, aber alle Terroristen sind Muslime“ zeigt dass die Hindus in Indien tiefer Hass gegen die Muslime, die in Indien leben, hat. Die Muslime werden als eine große Bedrohung  der Modernisierung Indiens angesehen.

6. Hindu-Nationalismus und Christentum in heutigen Indien
Die Begegnung zwischen Hinduismus und Christentum gestaltet sich jedoch nicht in jeder Hinsicht positiv. Seit dem Herbst 1998 haben hindu-nationalistische Gruppierungen vermehrt Gewalttaten gegen Christen verübt. Diese Entwicklung gipfelte im Januar 1999 in der Ermordung des australischen Missionars Graham Staines und seiner beiden Söhne im indischen Bundesstaat Orissa. Die hindu-nationalistischen Gruppierungen, die teilweise auch in der Regierung vertreten sind, haben sich aus der neohinduistischen Strömung des 19. Jh. entwickelt, die nach kultureller und religiöser Rückbesinnung strebte. Die verschiedenen Gruppierungen wie z.B. Vishva Hindu Parishad (VHP), Siv Sena oder Baratiya Janata Party (BJP) werden unter dem Namen „Sangh Parivar“ (Hindu Familie) zusammengefasst und haben als Leitgedanken die Hindutva. Diese Ideologie verlangt, dass Indien als „heiliges Mutterland“ aller Hindus nach den Prinzipien des traditionellen Hinduismus gestaltet wird. Indien ist ihrer Ansicht nach das Land der Hindus und alle Nicht-Hindus sind Fremdlinge. Wie das Beispiel von Orissa zeigt, wird besonders die christliche Missionstätigkeit von ihnen als Provokation empfunden, und sie reagieren mit Anschlägen und Repression darauf.[33]
Vor allem in Regionen, die wie Gujarat und Orissa von grosser Armut und Rückständigkeit geprägt sind, wurden Angriffe gegen Christen verübt. Ein Grossteil der dort ansässigen Bevölkerung hat sich dem christlichen Glauben zugewandt, darunter vor allem Unberührbare, Kastenlose und Menschen, die einem Stammesvolk angehören. Denn das Christentum, das sich für die Armen engagiert, verspricht ihnen im Gegensatz zum traditionellen Hinduismus Respekt und Unterstützung. Die Hindu-Nationalisten wollen das indische Kastensystem jedoch beibehalten, da Hindutva verbunden ist mit jenem traditionellen Gesellschaftsmodell, und da es den herrschenden Schichten Privilegien sichert.
Zehntausende Christen im indischen Bundesland Orissa waren auf der Flucht vor fanatischen Hindus. „Die Entstehung dieses Konflikts geht weit zurück. Im Bezirk Kandhamal in Orissa gibt es hauptsächlich zwei Gruppen: Die Volksstämme und die Dalits, die früher die „Unberührbaren“ genannt wurden. Die Dalits sind zum guten Teil Christen geworden, und die Volksstämme wurden Hindus. Diese waren ursprünglich nicht Hindus sondern Animisten. Radikale, militante Hindus haben als Ziel, die zum Christentum konvertierten zum Hinduismus zu bekehren. Ein Viertel der Bevölkerung sind Christen.

Im Großen und Ganzen gibt es diese Probleme nicht. Der Inder ist im Grunde genommen sehr tolerant. Aber die radikalen Hindus glauben, dass Christen vor allem die Menschen bekehren wollen.

7.Schlusswort
Die hindufundamentalistischen Gruppen in Indien wollen Indien als ein reiner Hindu Land. Die Hindu-politische Parteien und die Hindu  fundamentalistische gruppen versuchen einer gemeinsamen indisch-hinduistischen Kultur, die  das Wesen des Hindutums zum Ausdruck zu bringen. Sie bemühen sich die altindischen unwandelbaren Ordnung (Dharma) der vier Klassen zurückzukehren und die unterschiedlich divergierenden Religionsformen und Lebensweisen in Indien in der Einheit der vergöttlichten Hindu-Nation und des Hindu-Volkstums zu einigen. Dieser Hindu-Dharma soll in der ganzen Welt verbreitet werden. Das ist das Ziel der Fundamentalistische gruppen in Indien.














Literaturen
Heidrich, Joachim: „Demokratie und Hindunationalismus im heutigen Indien“, in Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, hrs. v. Hörz Herbert, Bd.66, Berlin 2004, Sp.49-84.
Klaes, Norbert: Religion und Kultur. Anmerkungen zum Selbstverständnis des modernen Hinduismus, in Zeitschrift für Missionswissenschaft und Religionswissenschaft (2005), 108-120.
Meisig, Konrad: Shivas Tanz, Freiburg 2003.
Röhrich, Wilfried: Die Macht der Religionen; Glaubenskonflikte in der Weltpolitik, München 2004.





1


[1] Indien, http://wikipedia.org/wiki/Indien (als Ausdruck u.Datei in der Anlage).
[2] Heidrich, Joachim, Demokratie und Hindunationalismus im heutigen Indien, in: Hörz, Herbert (Hrsg.), Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, Bd.66, Berlin 2004, 57.
[3] Ebenda 57f.
[4] Indien, Politik und Staat, http://www.inwent.org/v-ez/lis/indien/seite2.htm (als Ausdruckt u.Datei in der Anlage).
[5] Religionen in Indien, http://indien-reise.com/german/ReligioneninIndien.htm (als Ausdruck u. Datei in der Anlage).
[6] Hinduismus, http://de.wikipedia.org/wiki/Hinduismus (als Ausdruck u. Datei in der Anlage).
[7] Röhrich, Wilfried, Die Macht der Religionen. Glaubenskonflikte in der Weltpolitik, Münschen 2004  137.
[8] Dharma, http://de.wikipedia.org/wiki/Dharma (als Ausdruck u. Datei in der Anlage).
[9] Das Mahabharata, http://de.wikipedia.org/wiki/Mahabharata (als Ausdruck u. Datei in der Anlage).
[10] Das Ramayana, http://de.wikipedia.org/wiki/Mahabharata (als Ausdruck u. Datei in der Anlage).
[11] Die Vadas, http://de.wikipedia.org/wiki/Veda (als Ausdruck u. Datei in der Anlage).
[12] Die Upanishaden, http://de.wikipedia.org/wiki/Upanishaden (als Ausdruck u. Datei in der Anlage).
[13] Heidrich 2004, 60. Heidrich, Joachim, Demokratie und Hindunationalismus im heutigen Indien, in: Hörz, Horbert (Hrsg.), Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, 60.
[14] Heidrich 2004,, Joachim, Demokratie und Hindunationalismus im heutigen Indien, 61.

[15] Heidrich, 2004, 71.    Heidrich, Joachim, Demokratie und Hindunationalsimus im heutigen Indien, in: Hörz, Horbert(Hrsg.), Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, 71.  
[16] Heidrich, 2004,Joachim, Demokratie und Hindunationalismus im heutigen Indien, 71.
[17] Meisig, KonradKonard Shivas Tanz, Freiburg 2003, Der Hinduismus, 196.
[18] Ebenda,Meisig, Konard, Shivas Tanz Der Hinduismus, 197.
[19] Ebenda, 198.
[20] Ibid, 198.
[21] Heidrich, Joachim, Demokratie und HindunationalismusHindunationalsimus im heutigen Indinen,Indien, in: Hörz, Horbert(Hrsg.), Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, 74.  
[22] Heidrich, Joachim, Demokratie und Hindunationalsimus im heutigen Indien, in: Hörz, Horbert(Hrsg.), Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, 74.  
[23] Ebenda, 74. Heidrich, Joachim, Demokratie und Hindunationalismus im heutigen Indien,  74.
[24] Ebenda,Ibid, 74.
[25] Ebenda,Ibid, 76.
[26] Ebenda,Ibid, 74.
[27] Heidrich, Joachim, Demokratie und Hindunationalismus im heutigen Indien, in: Hörz, Horbert (Hrsg.), Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät, 78.
[29] Röhrich, Wilfried, Die Macht der Religionen Glaubenskonflikte in der Weltpolitik, 144.
[30] Der Hindu-Nationalismu und die Poltik der Unverhandelbarketi, http://www.bpb.de/popup/popup/popup_drckversion.html?guid=4AD48Z&Page=0 (als Ausdruckt u. Datei in der Anlage).
[31] Meisig, Konrad, Shivas Tanz Der Hinduismus, 199
[32] Der Hindunationalsimus und die Politik der unverbandelkeit, http://bpb.de/publikationen/4AD48Z.html (als Ausdruckt u. Datei in der Anlage).


[33] Das Christentum und die Kirche in Indien www.unifr.ch/msr/steiner,christentum.doc (als Ausdruckt u. Datei in der Anlage)

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