Sunday, 28 April 2013

Die Urgeschichte der Menschen nach Bible



Urgeschichte

0    Einführung

-         Vor der Geschichte Jahwes mit Israel, eine Geschichte der Menschheit
Vor der Berufung Abrahams, Berufung der ganzen Menschheit
hermeneutische Funktion für die gesamte Hl. Schrift
-         AT, Urgeschichte: Bekenntnis zu Gott als dem Schöpfer der ganzen Welt
im Credo verankert (nicht Gott, der Befreier Israels)
-         vgl. Joh 1,1 identischer Beginn wie Gen 1,1: Im Anfang
Verknüpfung von Schöpfung, Inkarnation, Erlösung: alles mit dem Begriff des Logos verbunden
-         Welt als Schöpfung Gottes Produkt des Zufalls
Umgang mit der Schöpfung, Verantwortung des Menschen für die Umwelt
Wesen des Menschen, Sinn und Ziel seines Lebens
-         2,4b: Urstand des Menschen, dann Sündenfall
Erbsündenlehre (vgl. Röm 5)
-         Kain und Abel, Ursprung für Hass, Gewalt und Feindschaft
-         Sintflut
-         Turmbau zu Babel (Parallelen zu Apg: Sprachenwunder, Pfingsten als Gegenbild)
-         Diachronie: „durch die Zeit“: Entstehungsgeschichte des Textes
-         Literatur: v.a.
-         Ruppert 1992, Westermann 1999 besonders wegen den Mythen, Seebaß 1996, Kratz 2000, Steck 1981, Beyerlin 1985 Mythen

1    Die Urgeschichte Gen 1- 11 im Pentateuch in ihrer kanonischen Gestalt im Überblick

1.1       Inhaltlicher Überblick

-         synchrone Betrachtung, so wie der Text vor uns liegt, überliefert und inspiriert ist, Gesamtaussage
-         vgl. Rendtorf, 1997: legitimste Form der Exegese
-         dagegen Zapf: Komplexität der Texte und ihre Aussagen
-         Gen 1,1: Im Anfang, beresit: Namensgebend für hebräische Bibel
-         Anfang der Geschichte der Welt und der Menschheit, Umschreibung der gesamten Schöpfungswirklichkeit
-         Schöpfung: Umwandlung des Chaos in Kosmos
-         6- Tage- Werk
-         Mann und Frau gleichzeitig erschaffen: sollen fruchtbar sein, sich mehren, die Erde untertan machen
-         Sabbat
Toledot (Stammbaum der Schöpfung)
-         Gen 2,4b-25: 2. Schöpfungsbericht und Schicksal des ersten Menschenpaares
-         Hier geht es vor allem um den Menschen
-         Welt wird in ihrer Beziehung zur Schöpfung gesehen
Tiere nach dem Menschen erschaffen, werden dem Menschen/ Mann zugeführt, sind aber keine Hilfe
Frau als entsprechendes Gegenüber
-         Mensch wird Subjekt der Handlung: Sündenfall: 3,1-24
-         Vorher: unmittelbare Nähe zu Gott
-         Wollten sein wie Gott
Entfremdung zu Gott, Beschwernis des Lebens
Entfremdung zwischen Mann und Frau
vorher „gleich“, nachher Ankündigung einer Herrschaft des Mannes über die Frau
nicht im Willen Gottes, nicht urspr. Schöpfung
Mensch nun auf sich gestellt, benutzt seine Freiheit
-         Kain und Abel: 4,1-16
-         Ausweitung des Bruchs auf Blutsverwandte
-         Brudermord übertrifft Verfehlung im Paradies
-         Reaktion Gottes: Verfluchung Kains (vorher: Verfluchung des Ackerbodens)
-         Aber: Gott setzt Ausweitung der Gewalt eine Grenze:
bewahrt das Leben des Mörders, auch sein Leben ist ihm heilig
-         Erster Stammbaum: 4,17-24
-         Kain als erster Stadtgründer
-         Nachkommen: Viehzüchter, Zitter- und Flötenspieler (Entwicklung einer Kultur)
-         23: menschliche Aggressivität
-         24 Geburt des Seth
-         25 man begann den Namen Jahwes anzurufen (Beginn des religiösen Kultes)
-         Zweiter Stammbaum in 5,1-32
-         Nachkommen Seths, hohe Lebensdaten (Methusalem 969 Jahre alt)
-         6,1-4 geschlechtliche Beziehung zwischen den Gottessöhnen und Menschentöchtern
Beschränkung des Alters auf 120 Jahre (aber: Noah)
-         5 alles Sinnen und Trachten des Menschen ist böse
-         6  Jahwe reut die Erschaffung des Menschen
Noah und die Sintflut:
-         12  ganze Erde ist verdorben, gute Schöpfung hat sich in ihr Gegenteil gewendet
-         Ausnahme Noah: findet Gnade in den Augen des Herrn
gerechter und untadeliger Mann (keine sola gratia in AT: Gnade + entsprechendes Verhalten des Mens.)
-         Arche als Mikrokosmos inmitten des Chaos der zurückkehrenden Urflut
-         7,11-24: Sintflut als Antischöpfung
vorher: Trennung Erde – Wasser; hier: Chaoswasser bricht in die Schöpfung und nahe des Urzustandes
Chaos nimmt überhand
-         9,1 Segen über Noah und seine Söhne (vgl. 1,28: Segen und Fruchtbarkeit)
nachsintflutliche Welt nicht ohne Gottes Segen
-         Verhältnis Mensch – Tier aber gebrochen
-         9,12 Bund Gottes ohne Vorbedingungen, Bogen in den Wolken
-         9,20-29: Entehrung des Noah durch Ham
weitere menschl. Errungenschaft: der Weinbau
-         Fluch durch den Vater (tritt an die Stelle Jahwes; Entfremdung Mensch – Gott hat weiter zugenommen, Segnung Sems und Japhets
-         Nacktheit tiefe Entehrung im Orient
-         Bruch der Beziehung: Gott – Mensch, Mann – Frau, Geschwister bzw. Blutsverwandten, Eltern – Kinder
-         27  Jahwe als der Gott Sems
Beziehung zu Jahwe nur noch für die Semiten, nicht für den Rest der Menschheit
Gen 12 – 50 nur noch ein Teil der Semiten verehren Jahwe
Rückgang der Gottesverehrung
              später: Jahwe wird wieder zum Gott der Völker
-         Gott tritt bis Abraham immer weiter in die Transzendenz
-         Toledot von Sem, Ham und Japhet in Gen 10,1-11
-         Hier: Völkertafel: Völker der Erde werden auf verschiedene Stammväter (korporative Persönlichkeit) zurückgeführt
-         Ham und Brüder zeugen die Stammväter der Völker
-         Israel in der gesamten Urgeschichte nicht erwähnt, ist ein Spätling; hat noch keinen Stammvater und noch kein Land
-         Unterbrechung des Stammbaums in 11,1-9: Turmbau zu Babel
-         Eigentlich: Situation vor der Volkwerdung, Menschheit an einem Ort versammelt
-         4  wollen sich nicht über die Erde zerstreuen
gegen den Auftrag Gottes sich auszubreiten, gegen gottgewollte Vielfalt
wollen sich einen Namen machen (Ruf im Orient heute noch wichtig)
-         9  Zerstreuung durch Jahwe
-         Auflehnung der Menschheit
-         Völker verstehen sich nicht mehr: Folge der Auflehnung gegen Gottes Willen
-         11,10  Fortführung des Stammbaums bis Terach, dem Vater Abrahams
-         11,31  Versuch Terachs nach Kanaan zu ziehen; kommt nur bis Haran
eine Linie von Adam bis Abraham, Urgeschichte als Vorgeschichte zu den Patriarchenerzählungen und der Geschichte Israels
Hauptthemen:
-         die immer neue Zuwendung und Güte Gottes (vgl. Adam und Eva, Kain, Noah)
-         Zwiespältigkeit menschl. Daseins
Ausbreitung, kulturelle Erfolge
schwere Schuld, Entfremdung mit Gott und untereinander
Geschichte des Scheiterns und der Auflehnung
Immer weiteres Anwachsen der Sünde
              keine naive, heile Sicht auf Mensch und Schöpfung
              gut und böse

1.2        Das Problem des Umfangs der Urgeschichte und ihrer Beziehung zu den Vätererzählungen

-         als Umfang der UG wird gewöhnlich Gen 1 – 11 angegeben
-         Ab 12,1 beginnt die Patriarchenzeit, Vätererzählung (VE) mit der Berufung Abrahams
neues Kapitel einer Beziehung Gottes mit den Menschen
-         Abgrenzung aber nicht einheitlich, da fließender Übergang
-         Urgeschichte als direkte Vorgeschichte zu VE
-         UG = anwachsen der Schuld, Ungehorsam der Menschen
-         Ab Abram: dem Fluch wird der Segen Gottes entgegengestellt (in Gen 12,2ff 5 mal das Wort ‚Segen‘
Gehorsam Abrahams
-         Evtl. UG bis 12,9 (G.v.Rad) oder nur bis 11,26 (bis zur Herkunft des Abrahams, Ruppert)
-         Baumgart, Zenger: Ende der UG bereits in 9,29
vorher nur Einzelpersönlichkeiten, danach die Völkertafel mit der Entstehung der Völker
mit Gen 9,29 enden wichtige Themen und Leitworte der UG
Gen 10f als Vorgeschichte zu VE
Beobachtungen, Themen:
1.    Konflikt unter Brüdern (Kain, Abel; die Söhne Noahs, Erstgeborener Ham wird der Diener des Sem)
2.    Umgang mit Nacktheit und Blöße des Menschen (Adam, Eva; Noah, Ham)
3.    Gen 9,17 Rede Gottes: Mensch als Teil seiner Umwelt
später Fauna nicht mehr als Mitwelt i.d. Blick genommen
4.    Rede von den Chaoswassern hört nach 9 auf
5.    Urgeschichtlicher Segen in 1,28 und 9,7
Gegenprobe:
1.    1-9 Prototypen, Einzelpersonen
10f keine Einzelpersönlichkeiten mehr, Völker und Gebiete
2.    1-9 kein konkreter historischer Ort
10f politisch gegliederter Raum (auch Turmbau)
3.    1-9 Erfahrung einzelner, der Menschen allg. oder kleiner Gruppen
10f Erfahrungen von ausgebildeten sozialen Größen und Körperschaften
Argumente für die Verbindung von Gen 10f und 12:
-         12,1-3 setzt Gen 10f voraus
Stämme, Völker, ausdifferenzierte Menschheit, Israel wird nicht genannt
              (Sem als Vorfahre und Jahwe als Gott des Sem (9,26)
-         Stammbaum Sems am Schluss und unvollständig (Stammbaum des Peleg), obwohl Erstgeborener, dann Einschub Babylon, wird danach erst fortgesetzt
-         Volk im Bezug auf Abraham nur als Verheißung nicht als Zustand (Israel als Spätling in der Völkerwelt)
Existenz Israels geht ganz auf Gott zurück
Territorium:
-         I. d. Völkertafel wir den Völkern ein bestimmtes Gebiet zugewiesen (Volk ohne Land nicht vorstellbar)
vgl. Abraham soll in 12,1 in ein bestimmtes Land ziehen (Verbindung Gen 10f und VE)
dieses Land ist aber bereits besiedelt
Spannungsaufbau in 10f: wie werden die Nachkommen Sems (Pelegs) ein Volk und wie kommen sie zu einem Land, obwohl schon alles verteilt ist
10f auf VE hinkomponiert
11,1-9: Turmbau zu Babel:
-         Kontrastfolie zur Abrahamsberufung
-         Beide ,A. und die Menschheit, kommen vom Osten (Ost- West- Bewegung nach der Vertreibung aus dem Paradies, das im Osten lag).
Aufbruch A.s von Jahwe motiviert
Menschheit in Eigeninitiative, bzw. wird vertrieben
-         Babylonier wollen sich einen Namen machen, wollen sich nicht verstreuen, ein Volk bleiben
Verheißung an Abraham: großes Volk, großer Name als Geschenk
Babylonier scheitern
A. Unternehmung gelingt
Gen 10f steht in Zusammenhang mit VE
aber: strikte Trennung von 10f zum vorherigen?
zwar wird mit Gen 10 ein neues Kapitel in der Menschheitsgeschichte aufgeschlagen (Völkerstammbaum)
aber der Stammbaum in Gen 11,10 (Sem) hat eine deutliche Ähnlichkeit zu den vorherigen (Gen 5)
Kontinuität, keine strikte Trennung
-         UG für die Nachkommen Hams und Seths schon zu Ende, da sie schon ein Volk sind und Land haben
-         Die Nachkommen Sems hingegen haben beides noch nicht
keine absolute Zäsur zw. 9,20 und 10
-         11,2 (Ost-West-Bewegung) schließt an Adam und Eva an
Gen 10 gehört noch zur UG
Fazit: keine radikale Trennung zw. UG und VE möglich, UG reicht in VE hinein

1.3       Gliederung der Urgeschichte

Verschiedene Vorschläge von den Forschern:
1.    1-5               Erschaffung bis Sintflut
2.    6,1-9,17               Sintflut
3.    9,18-11,32               Menschheit nach Noah bis Ansiedlung Terachs
in verschiedenen anderen Modellen bleibt die Sintfluterzählung zentral
Baumgart (ohne 10f):
1.    1,1-2,3               1. Schöpfungsbericht
2.    2,4-4,26               Adam, Eva, Kain, Abel
3.    5,1-9,29               Toledot Seths, Sintflut, Entehrung des Noah
Argumente:
a)   Jeweils ein Handlungszusammenhang
b)   2,4a (Toledotformel) und 5,1-32 (Toledot mit Bezug zu Adam) als Struktur
c)    alle 3 Teile haben eine erzählte Zeit
d)   alle 3 Teile haben einen eigenen Schauplatz, bzw. nehmen den Raum auf eigene Weise i.d. Blick
1.    gesamte Welt als Ort der Handlung (Himmel und Erde)
2.    Erdboden (ohne Himmel; Feld, Garten, im Osten)
3.    Weite Räume der gesamten Welt (Himmel, Erde, Meer, Berggipfel) und einzelne Örtlichkeiten (Arche, Ararat, Zelt)
e)   verschiedene Hauptcharaktere
1.    Gott als Hauptakteur bis2,4b
2.    2,4-4,26: Mensch als Hauptakteur
3.    Noah als Hauptakteur
f)      alle 3 Teile enden auf nicht unähnliche Weise
4.    Gott als Hauptakteur bis2,4b
5.    2,4-4,26: Mensch als Hauptakteur
6.    Noah als Hauptakteur
dagegen Zapf: Wunsch als Vater des Gedankens, Spannungen in inhaltlicher Hinsicht
-         Schöpfungsgeschichte trennen in synchroner Betrachtung? (zweiter als Explikation des ersten verstanden)
-         4 Akteure im zweiten Teil: Jahwe, Adam, Kain, Abel
-         5,1 Adam immer noch als Akteur
Zapf- Gliederung:
1.    1,1-5,32               Welterschaffung bis Sintflut
2.    6,1-9,29               Sintflut
3.    10f               Nach der Sintflut

1.4       Die Urgeschichte im Kontext des Pentateuch

-         Pentateuch: Ursprungserzählung Israels (VE, Volkwerdung in Ägypten, Befreiung, Wüstenwanderung, Gesetzesoffb., Verheißungsland
Abram bis Mose: Entstehungsgeschichte eines Volkes
              conditio israelitica und seine Besonderheit ggü. den anderen Völkern
-         UG ist allgemein, ganze Menschheit, conditio humana, keine Rede von Israel
-         Von den Erzählungen Gen 1-11 gibt es zahlreiche äußerst ähnliche Parallelen im Orient (Schöpfungsmythen, Sintfluterzählungen): babylon. Gilgameschepos: bei Erzählung von der Arche z. B. ein Rabe statt einer Taube
-         VE dagegen ohne religionsgeschichtl. Parallele
-         In der UG ist der gleiche Gott am Werk wie in der VE
Gott Israels = Gott der gesamten Welt, der ganzen Menschheit (politheistisches Umfeld)
              vgl. Dtn 32,8: Jahwe teilte die Gebiete und Völker nach der Anzahl der Göttersöhne
                                           å Unterschied: Volksgott – Schöpfergott
-         Stammbäume, Toledot reichen von 2,4a, 5,1ff usw. bis in Ex 2,1
Gesamtzusammenhang von Adam bis Mose
UG gehört zur Geschichte (Schöpfung bis auf das Jahr datierbar)
dagegen Mythen der Völker
-         Rad: Gegensatz zwischen UG und Geschichte Israels: Fluch – Segen
Höhepunkt des Fluches vor der Sintflut, nicht im Turmbau
aber: UG nicht nur Kontrastfolie: Es gibt Kultur, Fruchtbarkeit und auch Segen
Zugleich Größe und Gebrochenheit der Menschheitsgeschichte
Geschichte Gottes mit Israel hat Bedeutung für alle Völker
              å vgl. Seebaß: Joseph – Pharao (Segen für Ägypten und für alle Völker, die unter der Hungersnot litten
                               Verheißung an Abraham: er wird zum Segen für alle Völker
              VE 12- 37 umschlossen von 2 universalen Geschichten (UG und Josephserzählung)
Ruppert: Eden – verheißenes Land als schwacher Abglanz von Eden
              durch gehorchen des Rufes Gottes gelangt der Mensch zu einem neuen Eden
Fazit: UG als Rahmen und Grundlage für die Geschichte Israels. Es wird sichergestellt, dass Israel Bedeutung für alle Völker hat

2    Literarische „Stolpersteine“ –                                                                                                                                        von der Synchronie zur Diachronie der Urgeschichte

2.1       Ein forschungsgeschichtlicher Überblick: Die Urgeschichte im Kontext der neuzeitlichen Pentateuchexegese

-         literarische Brüche als Hinweise auf Entstehung: unterschiedliche Autoren, Überarbeitungen
Einige Beobachtungen:
1.    Wechsel des Gottesnamens
1,1 – 2,4a                Elohim                                    =               Gott
2,4b – 3,24  Jahwe Elohim               =               Gott der Herr
2.    unterschiedliche Schöpfungsberichte nicht in eins zu bringen
-         einmal Wasser einmal Wüste als Ausgangspunkt
1 lehnt sich an den babylon. Schöpfungsmythos an, 2 an lokale Gegebenheiten
-         in 1 wird der Mensch erst am Schluss geschaffen, in 2 am Anfang, danach wird ein Garten für ihn angelegt, dann werden Tiere dem Menschen als Hilfe zugeführt...
-         in 1 werden Mann und Frau gleichzeitig geschaffen in 2 erst der Mensch/ Mann, dann die Frau
3.    In 6,1-4 wird die Lebenszeit auf 120 Jahre begrenzt, dagegen wird Noah in 7,6 (600) und 9,29 (950)
-         1711 Hildesheimer Pfarrer Witter
-         1753 Pariser Arzt
Elohist und Jahwist
-         4- Quellen- Hypothese nach Wellhausen: Jahwist, Elohist, Dtn, und P
-         in UG nur P und Jahwist (VP oder besser NP)
relativ einfach abgrenzbar
-         Priesterschrift P ist eine durchgängige Schicht mindestens bis zum Sinai oder bis Tod des Mose (Dtn 34) oder gar bis zur Landnahme in Jos 10
-         Wellhausen: P und NP (Jahwist) als zwei eigenständige Quellenschichten
P evtl. als Gegenentwurf (im Exil)
              später gegen seine Intention mit NP verbunden
vgl. 1. und 2. Schöpfungsbericht: gehen nicht aus einer Hand hervor (durch Pentateuchredaktor                                                                                                                                                      zusammengefügt)
-         alle P- Texte ergeben eine geschlossene Darstellung
-         Problem: Sintfluterzählung: es sind nicht wie im Schöpfungsbericht 2 Berichte nebeneinander, sondern sie sind ineinander verwoben
Unterschied bsp.weise in der Chronologie (40 Tage bzw. 150 Tage)
aber: P Elemente eindeutig ausmachbar
allerdings ergeben sich wenn man die Texte trennt keine 2 vollständigen Erzählungen
Zwei Möglichkeiten::
1.    evtl. ging ein Text verloren
2.    P nur redaktionell auf NP aufgefügt, Sintfluterzählung von P war nie eine eigene Quelle
aber: Chronologieproblem
oder 3. Blum: P weder Quelle noch redaktionelle Überarbeitung, sondern arbeitet eine vorhandene Überlieferung nach einer eigenen theologischen Bearbeitung in NP ein.
Laut Zapf ist die Wellhausentheorie am einleuchtendsten: P muss eine eigene Quelle gewesen sein
gegen Theorie 2 und 3 sprechen:
-         Alter des Noah und die Alterbegrenzung: massiver Widerspruch
-         Dubletten:
-         Wüste:              Ex 17,1b-7              NP
Num 20,1-13              P
              keine Bearbeitung von P, sondern eigener Text
-         Es gibt P- Texte, die nur einen Sinn ergeben, wenn sie isoliert gesehen werden (Zenger):
-         Plagengeschichte in Ex 7,1-11,10 (Ägypten): Steigerung der Plagen in P nur ohne NP
-         Urgeschichte: Schöpfung – Antischöpfung (Sintflut): Durch zwischengeschaltete Texte kommt der Gegensatz nicht mehr so deutlich zum Tragen.
-         Sukzessive Offb. Gottes in P (Elohim – El Schaddaj – Jahwe)
P ist eine ursprüngliche Quelle, die NP kennt, aber ein eigenes Werk (Gegenentwurf) erstellt
ad: NP, Nichtpriesterliches Geschichtswerk (auch Vorpriesterliches Geschichtswerk [NP] oder Jahwist genannt)
aber: besser Bezeichnung NP als VP, da einige Texte von VP jünger sind als P
              å NP neutraler in Bezug auf die Chronologie
-         grundsätzlich ist NP aber die älteste Schicht
-         in der UG gibt es keine elohistische Schicht
-         NP wird via negativa erschlossen (was außer P noch übrig bleibt)
-         Problem: weist in sich selbst noch Spannungen auf
verschiedene Hände am Werk
Beispiele:
-         Gen 2,4b-3,24 inhaltliche Ungereimtheiten
-         Wieviel Bäume stehen im Paradies, von denen der Mensch nicht essen darf?
2,9              2 besondere Bäume erwähnt: Baum des Lebens und Baum der Erkenntnis von gut und böse
2,17 und 3,2               kein Verbot für Baum 1 erwähnt
3,20              Jahwe hat Angst, dass der Mensch vom Baum des Lebens essen könnte
-         Schluss der Paradieseserzählung: V 23 und V 24 sind Doppelungen
-         Gott erschafft den Menschen (adama), wobei der Name im Laufe der Erzählung zum Namen Adams wird
-         Unterschiedliche Gottesbezeichnungen:
normal: Jahwe Elohim; Schlange spricht nur von Elohim
nicht unbedingt textkritisch zu verstehen
-         viele Themen
in hebräischer Erzählweise sind die Texte normal kurz und prägnant mit einem Thema
              nicht unbedingt literarkritisch zu verstehen
-         Texte, die von der Sintflut nichts wissen
Gen 11,1-9              knüpft direkt an das Paradiesgeschehen an (Vertreibung, Bewegung nach Osten)
dagegen: 6,5-8               Sintflut kennt die vorigen Texte
Erzählungen von der Zerrüttung der menschl. Beziehungen durch Sintflut aufgebrochen (Noah-Sohn)
3 Lösungsansätze:
1.    Jahwist wird in verschiedene Schichten zerlegt
auf den Jahwist wird eine Laienquelle aufgesetzt (Fohrer u.a., Neueste Urkundenhypothese)
2.    Ruppert, Seebaß: Jahwist greift bereits vorhandene Erzählungen interpretierend auf. Dem Jahwist wiederum werden durch einen Redaktor (Jehovist, der auch den Elohist einträgt) nicht nur Ergänzungen zu den bereits vorhandenen Erzählungen beigefügt, sondern auch neue Erzählungen hinzugefügt.
Traditionsgeschichte: Traditionen, Vorstellungen, Motive, die einem Text zugrunde liegen
Überlieferungsgeschichte: mündliche Erzählungen, Vorstufen eines Textes
Viele Erzählungen der UG haben mythische Parallelen i.d. umliegenden Völkern (vgl. Westermann)
-         Jahwist macht aus vorliegenden Erzählungen zum ersten Mal eine zusammenhängende Komposition
mehr Sammler als Redaktor, drückt dem ganzen aber seinen theologischen Stempel auf
3.    Blum: es existiert keine durchgängige jahwistische Quellenschrift
-         Es gibt verschiedene Einzelfragmente, die nicht auf einmal, sondern sukzessive aneinandergefügt wurden
-         verschiedene Erzählkreise wie der Abrhamam- E-K im Süden oder der Jakob- E-K im Norden
-         die UG wurde erst später dem ganzen vorangestellt (keine so enge Beziehung VE-UG
(Zapf präferiert Ruppert, da er einen engen Zusammenhang von UG und VE sieht)

2.2        Priesterschriftliche Texte in der Urgeschichte: ein Überblick

2.2.1                     Der Umfang der priesterlichen Urgeschichte

-         Kriterien für die Abgrenzung von der Priesterschrift bei R. Smendt nachlesen
-         vgl. Zenger: Gottes Bogen in den Wolken und
-         Kratz: Komposition der erzählenden Bücher im AT
Schema der Toledot:
1.    Lebensalter, Erstgeborene
2.    Lebensalter und weitere Nachkommen
3.    Summe der Lebenszeit und Tod
-         Erschaffung der Welt in 1,1-2,4a und Stammbaum Sets in 5,1-32 (1b-2 wohl von Redaktor)
-         Sintfluterzählung:
a) Ankündigung der Flut:                          6,9-22
b) Flut                                                                    7,6-8,14 (mit Unterbrechungen)
c) Summe d. Lebenszeit u.d. Tod              8,15-28f (mit Unterbrechungen)
UG und VE haben jeweils 5 Stammbäume:
1. Stammbaum des Himmels und der Erde:              1,1-2,4a
2. Toledot Adams                                                  5,1-32
3. Toledot Noahs                                                   6 – 9
4. Söhne Noahs, Völkertoledot                                         10
5. Toledot Sems                                                     11,10-26
1. Toledot Terachs                                                 11,27-32
2. Ismael                                                                 25,12-17
3. Isaak                                                                               25,19-35,29
4. Esau                                                                               36
5. Jakob                                                                  37,2
systmatischer und planvoller Aufbau

2.2.2                     Aufbau und Theologie der Priesterschrift in der Urgeschichte

1.   Erzählzusammenhang von P: Gen 1,1 – Ex 1,7
-         gegliedert durch die je 5 Stammbäume
-         UG: 5 Stammbäume u. 2 umfangreiche narrative Texte (Schöpfung 1,1-2,4a und Sintflut 6 – 9)
-         å 2- Teilung der priesterlichen UG (jeweils ohne NP):
              erster Abschnitt:               1,1 – 5,32              Schöpfung bis Noah
              zweiter Abschnitt:               6 – 11,26              Flut bis Terach             
              einmal wird das Chaoswasser zurückgedränt, einmal kommt das Chaoswasser zurück
              beidemale garantiert Gott die Stabilität
2.    Erzählzusammenhang von P: Ex 1,13 – Dtn 34,9                         
-         Geburt bis Tod des Mose
-         Exodus bis Ankunft im Verheißungsland
Toledotformel in UG: das ist der Stammbaum...
in 2,4a als Unterschrift, in 5,1 als Überschrift
-         Verbindung der Entstehung menschlichen Lebens mit der Entstehung des Himmels und der Erde
-         Toledot in 5,1: 10- gliedrig, Schema: leben, zeugen, sterben
-         die Stammbäume entfalten das theologische Schlüsselwort ‚Segen‘ (Auswirkung des Segens)
vgl. 1,28: Segnung, Auftrag: seid fruchtbar und mehret euch
-         5,3 Sohn Adams als sein Abbild, ihm ähnlich (vgl. Gen 1: nach Gottes Abbild und ihm ähnlich)
Segen und Ähnlichkeit mit Gott wird weitergegeben
-         Hohe Lebensdaten sind auf die Sintflut hingeordnet: alle Vorfahren Noahs sterben noch vor der Sintflut, Methusalem noch im gleichen Jahr als letzter
-         6,9  Noah ist gerecht und untadelig, geht seinen Weg mit Gott
vgl. 5,23  Henoch (wird in den Himmel entrückt wie Elia)
wer mit Gott geht, entrinnt dem Tod
-         Toledotformel in 6,9 und 9,28: auch nach der Sintflut geht das Leben weiter
-         Wiederum ein Schöpfungssegen (9,1), der ebenfalls mit einer Toledotliste entfaltet wird
-         Gen 10 als Erfüllung von 9,1-3: Besitznahme der Erde
-         Seths Stammbaum kommt erst am Schluss, obwohl er der Erstgeborene ist: Fokus wird auf Israel gelenkt
-         Gen 11,10-26:
1.    Strom des Lebens fließt trotz der Flut weiter (vgl. 5,1)
2.    Abraham wird in der Urzeit angesiedelt
-         hohe Lebensdaten des Semitenstammbaums: alle Vorfahren Abrahams seit Noah (10 Generationen) leben noch bei der Geburt Abrahams:
Geburt Abrahams: 1946
Noah                                  bis 2006
Sem                                    bis 2094
usw.

2.2.3                     Zur Bedeutung der priesterschriftlichen Urgeschichte für die priesterschriftliche Geschichtstehologie

vgl. Zenger: Gottes Bogen...
-         Entstehung P: Exilisch- nachexilisch
-         In der Eroberung Jerusalems und der Exilierung der Oberschicht 586 durch Babylon wurden wesentliche Grundlagen vernichtet
Desorientierung
P sucht nach Fundamenten, die nicht zerstört werden konnten
              å Bsp. Beschneidung, Sabbat (auch im Exil ohne Tempel lebbar)
-         vorstaatl. Gründungsgeschichte: Parallelen zur „Gegenwart“: Patriarchen lebten ohne Staat und Tempel
Daseinslegitimation: Zusage Gottes an Abraham und seine Nachkommen
-         Bundestheologie v. P kennt nur einen Bund mit Noah u. Abraham, keinen am Sinai (der ja gebrochen wurde)
Bünde mit Noah und Abraham waren reine Heilsbünde, die aufeinander aufbauen, ohne Bedingungen
-         Dtn ist Mose der Hauptakteur
-         Abraham als Gegengestalt zum Fluch in der UG
å Explikation des Segens in 1,28 und 9,1-7
-         Adam und Noah sind Stammväter der Menschheit, Abraham der von Israel
-         Noah und Ab. verlassen ihre Heimat
-         Katastrophe Sintflut – Bund mit Noah, Katastrophe Exil – Bund mit Abraham
-         Noah wird die Stabilität des Himmels und der Erde garantiert
-         Den Exilierten wird in Abraham die Stabilität der Gottesbeziehung zugesagt
Semantische und inhaltliche Beziehungen der priesterlichen UG und der priesterlichen Exoduserzählung:
       7- Tage- Schöpfung                                    -                   Wüstenwanderung: chronologische Angaben auf den 7-er                                                                                          Rhythmus der Schöpfung bezogen (am 6. Tag doppelte                                                                                                                                                     Menge Manna)
                                                                   dagegen in VE keine Erwähnung des Sabbats
1,29f natan, geben                                     Ex 16,15  natan
Tun des Menschen ist ernten und einsammeln dessen, was der Schöpfer gibt
              å kein eigenes schöpferisches Handeln
                                                                   am Sinai wird der Sinn des Sabbats erkläft (vgl. Ex 24,16b)
                                                                   in Ex 25,9 wird das Modell des Heiligtums am 7. Tag gezeigt
              Gen 2,2 Arbeit (Werk)              -               vgl. 39,42
                     2,3 heiligen                            39,41  Heiligtum
              Israel soll das Schöpfungshandeln Jahwes im Bau des Heiligtum fortführen
              7. Tag: keine Arbeit; statt dessen Zeit um auf das Wort Jahwes zu hören
Heiligtum: Gott wohnt in Mitten seines Volkes
                                                       Ex 40,17 – Lev 9,24: 7- Tage- Schema
                                                                   å Neujahrschronologie der Fluterzählung
Flut dauerte genau ein Jahr (in P)  -               vgl. Ex 40, 17
mit dem 601. Jahr von Noah
(Flut begann im 600.) beginnt
eine neue Ära
-         Bedeutung des Tempela im Orient: von ihm aus nimmt die Ordnung nach der Flut seinen Ursprung
Tempel vollendet und stabilisiert die Schöpfung
-         Jahwe tritt mit dem Bau des Heiligtums seine Weltherrschaft an, nach Sintflut und dem Sieg über die Götter Ägyptens
von hier kommt Segen und Heil
vgl. der Segen kommt erst am 7. Tag nach Bau des Heiligtums (Lev 9,24)
-         Arche und Heiligtum entsprechen sich (Arche 10 mal so lang: 300 Ellen)
Arche als Mikrokosmos im Chaos der Fluten
Heiligtum: Funktion der Stabilisierung des Kosmos ggü. dem Chaos
Motive in P:
1.    Überwindung der Chaoswasser
2.    7- Tage- Schema
tauchen in P immer wieder auf

2.3        Die vorpriesterliche Urgeschichte – der sogenannte Jahwist

2.3.1                     Der Umfang der vorpriesterlichen Urgeschichte und                                                                                     die Frage einer übergreifenden Komposition

Nach Abzug von P, erhält man NP:
1.    Schöpfung und Fall des Menschen in Gen 2,4b – 3,24
2.    Kain und Abel und die kulturelle Entwicklung der Menschheit in Gen 4
3.    Sintfluterzählung in 6 – 8 (NP)
4.    Noah der Weinbauer und seine Entehrung in Gen 9,18-27
5.    Teile der Völkertafel in Gen 10
6.    Turmbau zu Babel in Gen 11,1-9
-         Ringförmige Komposition um die Sintflut?
Schöpfung und Fall des Menschen – Turmbau zu Babel: „Kampf“ geg. Gott
Kain und Abel – Noah und seine Söhne: Konflikte zwischen Brüdern, rudimentäre Stammbäume,                                                                                          kulturelle Errungenschaften der Menschheit
-         Lawine der Sünde wird zwar durch die Sintflut zunächst gebremst; danach wird aber weiter gesündigt
-         bei NP schwer einen roten Faden zu finden (dageg. P und seine zentralen Themen, dort baut eine Erzählung logisch auf die andere auf)
in NP keine geschichtl. Abfolge: Urgeschehen statt Urgeschichte?
allgemeine Entfaltung der Möglichkeit wie sich der Mensch von Gott entfremden kann
zeitlose, geschichtslose Anfangserzählung (protologisch): Erstreckung d. Menschheit über Raum und Zeit
Beispielerzählungen wie sich Menschen verfehlen können
Verfehlungen geg. die Gemeinschaft: Mann – Frau, Bruder – Bruder, Vater – Sohn
Verfehlungen geg. Gott: Sündenfall, Engelehen, Selbstüberschätzung Babels

2.3.2                     Das Problem der Entstehung und Komposition der vorpriesterlichen bzw. nichtpriesterlichen Urgeschichte

-         kein Konsens in der Forschung
-         zwei aktuelle Richtungen: Ruppert Kratz
-         beide: eine vp.liche UG, die nachträglich erweitert wurde
ad Ruppert: 2- stufiges Modell (siehe Handout)
-         beide Autoren der UG greifen auf älteres Erzählgut zurück
-         Adam (Mensch): es geht um die Menschheit schlechthin (mythische Komponente)
aber: aus Adam wird später die Bezeichnung des ersten Mannes
                               å Erzählung über die 2 Ureltern (historischer Aspekt)
-         Gen 4 Kain und Abel: werden durch die Beziehung zu den Ureltern historisch
-         Turmbau: gesamte Menschheit betreffendes Geschehen (eher mythisch)
mythische Elemente sind allgemeingültig
geschichtliche Elemente: individuell
beides in der NP- UG zu finden (ambivalent)
Ruppert folgert:
       der erste Autor (Jahwist) greift auf bereits vorhandene Erzählungen zurück
a)   Paradieseserzählung, Bau einer missglückten Stadt, Vertreibung
allgemein, mythisch, Vertreibung von Osten
b)   Flutgeschichte, Verfehlung der Göttersöhne
Turmbau weiß nichts von der Sintflut
-         Schöpfungsgeschichte: 2,4b – 3 (Grundbestand ohne Eva)
-         Sintflut in 6- 8 (Grundbestand)
-         Turmbau zu Babel in 11,1-9
Anthropogonie (Entstehung des Menschen)
Äthiologie (Grund für den gegenwärtigen Zustand des Menschen)
       der zweite Autor (Jehovist, der auch für die Einarbeitung des Elohisten verantwortlich ist)
-         ethische Vertiefung und umfassendere Motivation
-         dynamischer, heilsgeschichtlicher und paradigmatischer Charkater (geg. das mythische)
-         Erschaffung der Frau in 2,18-24 (Adam wird zum Namen des ersten Mannes)
-         Zweite Sündenfallerzählung mit Kain und Abel und Verbindung derselben mit Adam und Eva
-         2 Genealogien: 4,17-24 und 4,25f
-         Fluch und Segen des Noah
-         NP Völkertafel in Gen 10
jahwistische UG wurde umgewandelt in jehovistische UG
gute Grundlage f. d. Exegese
Zapf sieht auch Probleme:
-         Voraussetzung eines durchgängigen Pentateuchwerkes
-         Zweiter Redaktor laut Zapf nicht der Jehovist
-                
Alternativmodell, R. G. Kratz (siehe Handout)
-         es gibt Erzählungen, die von der Sintflut nichts wissen
Turmbau, kainitischer Stammbaum, Entehrung Noahs
im Prinzip alle Texte v. NP, bis auf Sintlut selber (logischerweise wissen Texte v. d. Sintflut nichts v. ihr)
-         durch die Sintfluterzählung werden die vorausgehenden und nachfolgenden Erzählungen Beispielgeschichten für die Schlechtigkeit der Menschheit
Flutgeschichte als hermeneutischer Schlüssel
-         Flutgeschichte als Fremdkörper innerhalb von NP
-         Unterscheidung: ältere Fassung ohne FE und jüngere Fassung mit FE
-         Grundlage, ältere Fassung: 2,5 – 4,22  Schöpfung bis zum Stammbaum Kains und Gen 10,2-31 Völkertafel
→ laut Kratz nur NP
-         beide Texte wurden in einer ersten Überarbeitung verbunden (Skript)
-         es folgten verschiedene Fortschreibungen
These von Kratz: Es gab niemals einen eigenständigen Flutbericht von NP
              priesterliche FE wurde mit Elementen von NP „bereichert“
Modell von Ruppert besser

2.3.3                     Theologie der vorpriesterlichen/ nichtpriesterlichen Urgeschichte

-         die Theologie gibt es nicht (wie bei P), nicht einheitliche
durch jehovistische Überarbeitung gab es eine neue Akzentuierung
1.   Jahwistische Grundschrift
-         VE als positive Antwort auf UG
Rad: jahwistische UG als sich steigernde Fluchgeschichte, Segen Abrahams als Gegenentwurf (12,3)
universaler Ansatz in Abraham: alle Völker können Segen erlangen durch ihn
UG erklärt warum die Menschheit den Segen Abrahams benötigt
-         Ruppert: Abschwächung der Theorie Rads: UG nicht nur Fluch, sondern auch Heil
vgl. Eden, aber Adam wollte gottgleiches Leben, sein wie Gott
vgl. Turmbau: eigenmächtiger Bau einer Stadt, Ersatz für Eden, neue Heimat, geballte Macht geg. Jahwe
dagegen: Abraham: gehorcht wortlos einer noch viel einschneidenderen Forderung
ist bereit alle Sicherheiten loszulassen, bereit seine Heimat zu verlassen (Babel: will sich Heimat erzwingen)
-         Noah ist gehorsam: Baut Schiff auf trockenem Land, vertraut blind wie Abraham
unbekannte Zukunft, beide erreichen das „verheißene Land“
Datierung Ruppert: davidisch-salomonisches Großreich: 10. Jh.
              aber: Jahwemonolatrie wenn nicht gar Monotheismus in NP (erst in prophetischer, dtn. Zeit)
              dagegen gab es im 10. Jh. noch polytheistisches Denken
Zenger datiert auf das ausgehende 8. Jh.
2.   Jehovistische Fortschreibung
-         Sünde von Mann und Frau thematisiert (vorher nur Mensch als korporative Persönlichkeit)
-         Griff nach völliger Autonomie: gut-böse (urspr. nur Griff nach dem Baum des Lebens)
-         Autonomie: Kain, Entherung des Noah
Jahwist: Auflehnung geg. Gott, Jehovis: Autonomie des Menschen
-         Turmbau: Namen machen, Autonomie (Abraham wird der große Name geschenkt)
-         in 4,17-24 und 11,1-9 menschliche Errungenschaften, aber in negativem Licht
-         Gott lässt die sich emanzipierende Menschheit nicht fallen
Fellkleider (Sam bedeckt die Blöße seines Vaters, Gott die der Stammeltern)
gibt eine positive Aufgabe: Bebauung des Ackerbodens
garantiert Kains Leben
Jahwe ist ein Gott, der die Sünde bestraft, aber den Menschen in seiner Erbärmlichkeit beschützt und bewahrt
-         Umfang: 4,1.2a.17-24.25-26; 5,29; 9,18f; 10,1b.18-19.21.24-30
-         Datierung Ruppert: König Hiskija, 728 – 699 v. Chr.
Stilisierung der Frau als Verführerin (Kultprostitution auch an jüdischen Heiligtümern, Steigerung der Fruchtbarkeit für Nachkommen und Ackerland)
mit der Schlange ist evtl. Baal gemeint oder das Kultbild der ehernen Schlange im Tempel, das abgöttisch verehrt wurde (von Hiskija zerstört)
[Zapf: Überarbeitung nicht durch Jehovist, Datierung auch etwas später]

3    Zum religionsgeschichtlichen Hintergrund der Urgeschichte

-         Israel nicht isoliert, sondern ein Teil seiner Umwelt, Einflüssen ausgesetzt
-         vor allem bei der bibl. Urgeschichte gibt es zahlreiche Parallelen in der altoriental. Mythologie
vgl. Westermann Aber: nicht vorschnell eine direkte Abhängigkeit konstruieren
breiter Strom von Urerzählungen, hier in spezifischer Form
keine Geschichte, Entwicklung, vielmehr ein mythisch- zeitloses Urgeschehen
dagegen Zapf: zu enge Sicht Westermanns
-         Ruppert: Erzählungen nicht nur allgemein, sondern stammesgeschichtlich, lokal (z.B. Kain Kainiten)
durch biblische Autoren zwar verallgemeinert, aber immer noch ein Geschehenszusammenhang
              vgl. Stammbäume, Kain und Abel sind die Söhne von Adam und Eva
vorgegebenes mythologisches Material wird in ein heilsgeschichtliches Geschehen eingearbeitet

3.1       Der babylonische Atramhasis- Mythos

-         Atramhasis – der herausragende Weise
-         Erzählwerk von der Entstehung des Menschen, seinen Verfehlungen..., Flut
-         „Als Gott den Menschen...“
-         verschiedene Übersetzungen überliefert
-         Assyrisch im 7. Jh., altbabylonisch vor Hamurapi (1792- 1750 v. Chr.)
å nur fragmentarische Abschrift aus dem 12. Jh. vorhanden
-         vgl. W. v. Soden: Texte aus der Umwelt (Hrsg. v. Otto Kaiser, S. 618ff)
-         Erschaffung des Menschen
Niederen Göttern ist das Tragen der Lastkörbe zur Bewässerung des 2- Strom- Landes zu viel
Revolution gegen die höheren Götter
oberster Gott hat eine Lösung: schafft den Menschen
dazu wird ein Gott geschlachtet: mit seinem Fleisch und Blut wird Lehm übergossen und dadurch zum Leben erweckt
neue Probleme durch die Menschen: große Zahl und viel Lärm, was den obersten Gott nicht schlafen lässt
7. Jh.- Fassung differenzierter: Spricht von Sünden (Innerfamiliäres Misstrauen, bis hin zu                                                                                                                                                                   Kanibalismus)
Plagen (Trockenheit, Seuchen, Sturm) helfen nichts, Menschen vermehren sich weiter
Menschen verweigern die Opfertiere, so dass die Götter hungern müssen
Enlil plant eine Flut, aber ein Gott hält nicht dicht
              ein Mensch soll ein Schiff bauen (Atramhasis)
              soll auch Tiere und Vögel mitnehmen
              Flut dauert 7 Tage und 7 Nächte
              Atramhasis bringt nach der Flut ein Opfer dar
einige Parallelen zur Bibel
-         Zusammenhang zwischen Schöpfung des Menschen und Flut
-         Israel ist als Vasall im 8. Jh. unter der Großmacht Assur
evtl. in modifizierter Form übernommen

3.2       Weitere auffällige Entsprechungen zwischen biblischer Urgeschichte und altorientalischen Mythologien zur Urzeit

siehe auch Exegese
-         babylonischer Gilgameschepos im 12. Jh.
Fluterzählung (aus dem Atramhasis- Mythos entnommen)
von Maßen der Arche die Rede
Aussendung von Vögeln (Taube, Schwalbe, Rabe) um herauszufinden ob die Flut zurückgegangen sei
bringt den Göttern ein Opfer dar (Noah nur Gott)
[Arche im hebr. gleiches Wort wie Moses Schiffkörbchen; sonst nie mehr im AT)
Toledot und Genealogien (P evtl. im Exil in Babylon inspiriert)
hohe Lebensdaten (Königsliste um 2060- 1850 v. Chr. angefertigt), die allmählich abnehmen             
    Anliegen: das babylonische Königtum reicht i. d. ferne Urzeit (Könige sind –zigtausend Jahre alt geworden
gottähnlicher Charakter der Könige (Ausweitung in P auf gesamte Menschheit)
              z.B. Pharao: Abbild, Sohn Gottes (Bibel: gesamte Menschheit als Abbild
-         Sumerer: Sprachverwirrung umgekehrt
Sumerer: Vorfahren der Babylonier (Schrift, aber nicht Sprache vererbt)
-         Franz: indische Parallelen zum Turmbau
Gefahr für den Herrn des Himmels: zerstört den Turm
-         Westermann: afrikanische Erzählungen zum Turmbau
Holzgerüst, mit dem der Himmel erreicht werden soll
wird ebenfalls von Gott zerstört

























4    Exegese ausgewählter Texte aus Gen 1 – 11

4.1       Der priesterliche Schöpfungsbericht: Gen 1,1 – 2,4a

4.1.1                     Textkritik

-         „und es geschah so“
normal immer nach der jeweiligen Anordnung Gottes als Vollzugsbestätigung
am zweiten Tag aber (V 6/ 7) erst nach der Tat als Vollzugsbeschreibung
von LXX „korrigiert“ und vorgezogen
-         V9 es fehlt der Tatbericht, von LXX eingefügt
evtl. urspr. Intention: Betonung der Leichtigkeit, mit der die Chaoswasser Jahwe gehorchen
              Mythologie der Umwelt: Götter im heftigen Kampf mit Chaoswesen
-         V 20b  Formel fehlt, von LXX ergänzt

4.1.2                     Abgrenzung, Form und Struktur

-         Abgrenzung in der hebr. Bibel durch die Buchstaben P oder S
bereits in 2,4; dagegen EÜ: zählt 2,4a zum ersten und 2,4b zum zweiten Schöpfungsbericht
Begründung:
-         Stichworte ‚Himmel‘ (schamajim), ‚Erde‘ (araez) und ‚erschaffen‘ (barah) in 2,4a verweisen auf 1,1
-          Stichwort Stammbaum folgt in P 5,1, der Toledot der ersten Menschen
Form:
-         Westermann: Schöpfungserzählung, Schöpfungsgeschichte
dagegen Ruppert: keine Erzählung, da keine Handlung im eigentlichen Sinn (Dramatik, Höhepunkt...)
              å altorient. Schöpfungsmythen haben Dramatik, Höhepunkt etc.
hier vielmehr: formalisierter Bericht (theologische Lehre): Schöpfungsbericht
Geschichte nur insofern als Beginn einer Geschichte
Struktur:
-         7- Tage- Schema (...Abend, Morgen, xter Tag)
-         am 7. Tag fehlt diese Formel, hat keinen Abend
Ziel der ganzen Schöpfung
in den Mythen findet sich nirgends ein Tage- Schema
-         Einleitung des jeweiligen Tages durch die Anordnung Gottes (vgl. 1,3.6.9.11.14.20.24)
-         V 11 und V 26 zwei Schöpfungswerke an einem Tag (Pflanzen und Bäume, Tiere und Menschen)
-         In V 26:
-         Kohortativ, keine Anordnung (Lasst uns Menschen machen...)
-         Mensch direkt von Gott angesprochen
-         Vollzugsbestätigung fehlt beim Menschen, ebenso am ersten Schöpfungstag beim Licht
-         Tatbericht:
-         in 1b Selbstausführung in V 12 Fremdausführung
-         in V 9 fehlt der Tatbericht
-         V 22 (Vögel und Fische) und 28 (Tiere und Menschen): Segen und Mehrungsauftrag (fehlt bei Feldtieren)
-         Benennt Tag und Nacht (V 5), Himmel (V 8) und Erde und Meer (V 10)
-         Billigungsformel: Gott sah, dass es gut war (V 3.10.12.18.21.25.31)
-         V 31 es war sehr gut (ganze Schöpfung)
-         fehlt in V 7 (Scheidung des Wassers) und bei der Erschaffung des Menschen (evtl. Vermeidung                                                                                                                                    der Doppelung zu V 31)
Gliederung:
Gen 1,1                              Überschrift (Himmel, Erde, Erschaffen)
Gen 1,2                              Exposition, Überleitung
Gen 1,3-5              1. Tag                (Zeit und Ordnung, Tag und Nacht)
Gen 1,6-8              2. Tag               (Schöpfung des Lebensraums, Himmel, Wasser)
Gen 1,9-13              3. Tag               (Schöpfung/ Ausgestaltung des Lebensraums Erde, Meer, Pflanzen)
Gen 1,14-19              4. Tag               (Zeit und Ordnung, Tag und Nacht, Festzeiten, Tage und Jahre)
Gen 1,20-23              5. Tag               (Besiedelung des Lebensraumes Wasser, Himmel)
Gen 1,24-31              6. Tag               (Besiedelung des Lebensraumes, Erde, Zuweisung der Pflanzen als Nahrung)
Gen 2,1-3              7. Tag               (Zeit und Ordnung, 7. Tag)
Gen 2,4a              Unterschrift              (Himmel, Erde, Erschaffen, Toledot vgl. 5,1ff)
1. – 4. – 7. Tag                               Zeit und Ordnung
2. und 5. Tag                                  Lebensraum Himmel, Wasser
3. und 6. Tag                                  Erde, Pflanzen
Aufbau und Struktur von bestechender Klarheit und Übersicht

4.1.3                     Das Problem der literarischen Einheitlichkeit von Gen 1,1 – 2,4a

-         scheint auf ersten Blick einheitlich
aber: Unstimmigkeiten, Spannungen, Unausgeglichenheiten
-         8 Werke – 7 bzw. 6 Tage
dritter und sechster Tag jeweils 2 Werke
-         Mensch als Höhepunkt nicht allein an einem Schöpfungstag
-         Scheidung und Sammlung der Wasser auf zweiten und dritten Tag aufgeteilt
-         Licht bereits am 1. Tag, Sonne und Mond erst am 4. Tag
-         Zweiter und Fünfter Tag stehen in Beziehung: aber die Seetiere sind zu früh zugeordnet
-         2,1 am 6. Tag wurden Himmel und Erde vollendet
2,4a Gott vollendet am 7. Tag die Schöpfung
2,2 Gott ruht am 7. Tag
-         Dem Befehl Gottes folgt sein handgreifliches Tun: befiehlt erst und muss dann selber Hand anlegen
-         V 20 Wasser wimmle von Getieren, in V 21 erschafft Gott die Wassertiere
-         V 24 Gott befiehlt, dass die Erde Tiere hervorbringe, in V 25 macht er sie selbst
Allgemeine Bemerkungen zur Entstehung eines Textes:
1.    Spannungen literarkritisch lösen
-         an einem Text waren verschiedene Autoren nach und nach tätig
a)   Ein Redaktor verknüpft zwei oder mehrer Texte zu einem
b)   Ein Text wird durch einen Redaktor ergänzt, das heißt er fügt seine Motive und Vorstellungen einem vorgegebenen Text ein (Fortschreibung)
c)    Kombination von a) und b)
2.    Spannungen überlieferungsgeschichtlich lösen
-         Text hatte eine längere mündliche Überlieferungszeit, wurde sukzessive erweitert/ ausgeschmückt und relativ spät verschriftet
3.    Spannungen traditionsgeschichtlich lösen
-         Autor/ Text ist durch vorliegende mündliche oder schriftliche Traditionen beeinflusst
es ergibt sich eine Spannung zwischen der vorliegenden Tradition, die der Autor in seinen Text einbauen will und seiner Intention
vgl. Erschaffung der Landtiere:
              Tradition: Mutter Erde, die Tiere hervorbringt
Intention des Autors: Gott erschafft die Tiere
              in der Sprache der Zeit, eigene Intention verdeutlicht (Verfremdungseffekt)
Theorien 1- 3 nicht nur sich ausschließende Alternativen, sondern einander ergänzende
-         7- Tage- Schema nicht urspr., sondern nachträglich dem Text übergestülpt
Problem: Nebeneinander von Wort- und Tatbericht
-         literarkritische Lösung, G. v. Rad
a) zwei Quellenstränge, ein Wort- und ein Tatbericht wurden nachträglich verbunden
aber: Trennung von WB und TB führt zu Fragmenten
bei Licht fehlt der TB, beim Menschen fehlt der WB
b)   Ergänzungshypothese
vorliegendem WB wurde der TB hinzugefügt
aber beide so eng verzahnt und beide so stark von priesterlicher Terminologie beerinflusst, dass nicht haltbar
-         überlieferungsgeschichtlich: lange mündliche Überlieferung, spät verschriftet, dann von P ausgestaltet
aber: zu planvoll angelegt
-         traditionsgeschichtlich: Steck
-         von Anfang an in allem einheitlich
-         verschiedene Traditionen planvoll zu einer zusammengefügt und mit eigener Theologie verbunden
verbleibende Spannungen sind im Kontext sinnvoll aufzulösen
-         Ruppert: Kombination von traditionsgeschichtl. und literarkritischen Modell
1.    Wort- Tatbericht unter dem Einfluss ägytptischer Weisheit
2.    im Exil in Babylon: unter dem Einfluss von Babylons Schöpfungsmythos verändert und mit 7- Tage- Schema versehen.
sowohl ägyptische wie auch babylonische Traditionen in 1,1-2,4a auffindbar

4.1.4                     Zum traditionsgeschichtlichen Hintergrund von Gen 1,1 – 2,4a

-         Bezug zum memphitischen Denkmal (Ägypten ) und Einfluss des Enuma Elisch Mythos (Babylon)
1.   Denkmal memphitischer Theologie
-         von dem Äthiopierkönig Schabake um 716 v.Chr. nach altem Papyrus aufgezeichnet
Datierung reicht von der 5. Dynastie (2500 v. Chr.) bis ins 8. Jh. v. Chr. (Fälschung des Äthiopierkönigs)
-         Schöpfergottheit Ägyptens Ptah am Werk
vereintes Wirken von Herz und Zunge beim Schöpfungsvorgang
Schöpfung durch das Wort, Wortbericht
dem Wortbericht folgt aber noch ein Tatbericht
              Ruppert: WB und TB auch in Gen eine literarische Einheit (Vorbild eben dieser Mythos)
-         Ptah ruhte nach seinen Schöpfungstaten
statt ‚ruhen‘ auch sich ‚freuen‘ als mögliche Ü ( Gott sah, dass es gut war)
-         im 8. Jh. Beziehung zwischen Juda und Ägypten
Einfluss von da her?
2.   Babyonischer Schöpfungsmythos (-lied, -hymnus) Enuma Elisch
-         in Keilschrift (Mischung aus Silben- und Wortschrift), Akkadisch (Grundlage der semitischen Sprachen)
-         150 Verse auf 7 Tafeln
-         erst durch zahlreiche Fragmente (aus Assur, Kisch, Ninive u.a.) rekonstruiert, nicht als Ganzes überliefert
-         Fragmente aus unterschiedlichen Zeiten (bis ins 2. Jh. v. Chr.)
-         urspr. aus dem 19. – 17. Jh. v. Chr. (Hamurapi)
-         vgl. TUAT (Texte aus der Umwelt des AT) oder Beyerlin
-         Marduk wird als Schöpfergottheit vorgestellt und soll zur unumstößlichen Haupt des Götterpantheons gemacht werden
-         Schöpfung als Kampf geg. die Unterweltsgottheit Thiamat und Gefolge
-         durch den Sieg über die Chaosgottheit konstituiert Marduk die Schöpfung, den Kosmos
-         eine Hälfte der besiegten Gottheit als Himmelsdach, wo auch das Wasser gesammelt und von einem Wächter bewacht wird
-         Erschaffung der Sterne, des Mondes, der Sonne zur Zeiteinteilung (Tag, Monat, Jahr)
-         Mensch als letztes Schöpfungswerk (Marduk spricht im weitesten ähnlich wie Jahwe)
-         Mensch soll nicht über die Schöpfung herrschen, sondern ist dazu da die Götter zu entlasten und ihnen zu dienen
-         Aus dem Blut eines geschlachteten Gottes, das über Lehm geträufelt wird, entsteht der Mensch
-         Kampf geg. das Chaos ist auch der Hintergrund von Gen (wüst und leer)
aber: größere Ähnlichkeit zur mittelägyptischen Urgötterlehre von Hermopolis
              Ammon Re, der Schöpfer, der aus dem Urgewässer aufgeht
Gen 1,1ff ist im Kontext altorient. Schöpfungsvorstellungen zu sehen, die verantwortlich sind für einige „Spannungen“

4.1.5                     Erklärungs- und Lösungsmöglichkeiten der inhaltlichen Spannungen in Gen 1,1 – 2,4a

-         7- Tage- Schema als priesterliche Bearbeitung eines bereits vorliegenden ebenfalls priesterlich beeinflussten  Werkes
die Schöpfungswerke waren bereits in der Vorlage vorhanden, das 7er Schema ihnen nur übergestpülpt
-         Wort- und Tatbericht sind traditionsgeschichtlich vorgebildet (memphitisches Denkmal) und sind literarisch also auf derselben Ebene
-         Licht – Tag – Gestirne (scheinbarer Widerspruch in der Reihenfolge)
Licht und Tag (1. Tag) und Pflanzen (3. Tag) vor Sonne und Sternen (4. Tag)
kerygmatisches Gefälle
-         Ganz an den Anfang wird die Aussage gestellt: Gott hat das Licht erschaffen (nicht die                                                                                                                                                            Finsternis)
vgl. Jes 45 (Deuterojesaja): Gott bewirkt Licht und Dunkel, Heil und Unheil
Licht als Metapher für Gottes Heil
in Schöpfungsbericht nichts davon erwähnt, dass Gott für die Finsternis verantwortlich ist
Bekenntnis zu Gottes Heilwillen (Volk im Exil als Ansprechpartner)
-         Schöpfung von Tag und Nacht als Bedingung der Möglichkeit für den Schöpfungsbericht im Tageschema
-         Vorstellung: Sonne und Mond herrschen über den Tag und die Nacht, konstituieren sie nicht
Tag und Nacht müssen vor Sonne und Mond da sein, dass jene darüber herrschen können
-         zuerst Pflanzen, dann Sonne
vgl. Enuma Elisch, Verehrung von Astralgottheiten: Sonne, Mond, Gestirne als Götter, denen Marduk dort Wohnungen zuweist
Beeindruckender Sternenhimmel im Vorderen Orient (heute noch)
Juden im Exil in Babylon in Gefahr vom Glauben an Jahwe abzufallen und diese Gestirne zu verehren
auch in Kanaan wurden Astralgottheiten verehrt
im Enuma Elisch Mythos werden die Gestirne gleich nach der Ausspannung des Himmels erschaffen, in Gen dagegen erst relativ spät, als die Erde schon grünt und blüht
die Bedeutung der Gestirne soll relativiert werden, sind der Erde nachgeordnet, da später erschaffen
Kosmos, die Erde ist wichtiger, die Gestirne sind nicht zur Verehrung da, sondern als Diener des                                                                                                                                                                        Kosmos             
Gestirne haben dienende Funktion, dienen nicht zur Verehrung
-         Mensch nicht an einem Schöpfungstag erschaffen, sondern gemeinsam mit den Tieren
trotz seiner hervorragenden Stellung ist der Mensch Mitgeschöpf, hat kein Grund zur Hybris

4.1.6                     Einzelexegese von Gen 1,1 – 2,4a

1.   Die Überschrift des Schöpfungsberichtes: Gen 1,1
V 1  beresit
              < rosh: Haupt
              Erstlingsfrucht, zeitlicher Anfang, Beginn
mit Nachdruck am Anfang des Satzes, der Bibel:  absoluter Beginn
              dahinter kann man nicht zurückfragen
-         status constructus
syntaktisch mit anderen Worten in Verbindung, Abhängigkeit anderer Worte zu beresit
wörtliche Übersetzung: Im Anfang von Gott als er schuf Himmel und Erde
              eigentlich ein Temporalsatz, auf den folgenden Satz angelegt
              Als am Anfang Gott schuf, da... (relativisches Verständnis, Temporalsatz)
welches aber ist der Hauptsatz (HS)
1.   3- gliedriges hypotaktisches Modell (siehe Handout)
V 1 als Temporalsatz              Zu Beginn der Weltschöpfung Gottes
V 2 als Parenthese              als die Erde noch öde und leer war und ...
V 3 als HS                                      da sagte Gott:
2.   2- gliedriges hypotaktisches Modell (Handout)
V 1 als Gliedsatz                            Als Gott Himmel und Erde schuf             
V 2 als HS                                      da war die Erde wüst und leer...
aber: V 2 setzt V 1 nicht unmittelbar fort
              es wird nur auf die Erde bezug genommen, nicht auf Himmel und Erde
Himmel und Erde stehen im AT immer für die gesamte geordnete Welt, das Universum
                         meidet Abstraktionen
              sonst hätte Gott ein Chaos geschaffen (wüst und leer)
              Vorstellung im AT, Alten Orient unmöglich
              Gott schafft Kosmos, durch die Verdrängung des Chaos
gegen das 3- gliedrige Modell spricht zusätzlich noch:
V 3 beginnt mit einer festen Formel, die alle 8 Verse gleichbleibend einleitet
Neuansatz eines neuen Abschnittes, nicht Fortführung
3.   Lösungsvorschlag von Ruppert/ Seebaß (Handout)
-         beresit nicht notwendigerweise ein status constructus
vgl. Spr 8,22 und Sir 15,14: der Artikel von einem status absolutus kann wegfallen
Masoreten vokalisierten einen status constructus ( Bezug zu 2,4b)
hier ein status absolutus: Verknüpfung, eine zeitliche Ebene
4.   Lösungsvorschlag von Zenger/ Steck (Handout)
b bei beresit als b- essentiae: Als Anfang schuf Gott...
Ermöglichung der Geschichte seines Heilshandelns
wie Ruppert gegen die masoretische Vokalisation
5.   Lösungsvorschlag von Bauks (Handout)
status constructus, der sich nur auf V 1 bezieht
              vgl. Hos 1,2: Im Anfang als Gott mit Hosea redete
im Sinne einer Überschrift mit Doppelpunkt
Gen 1,1 als Überschrift zum Schöpfungsbericht: Im Anfang, als Gott Himmel und Erde geschaffen              hat:
V 2 dann als Rückgriff auf den Zustand der Welt vor der Schöpfung
mit V 3 fängt dann der Schöpfungsbericht an
-         barak – erschaffen
theologischer Spezialterminus, außer bei P nur noch bei Jesaja, auch dort Jahwe als Subjekt
Schmidt (ThAT): Deuterojesaja und P etwa zeitgleich
da analogielos jeder Vorstellbarkeit entzogen
sagt nichts aus über das Wie der Entstehung, Schöpfung
-         nicht creatio ex nihilo, aber Gottes freies, müheloses souveränes Schaffen
-         bei P auf Schöpfung am Anfang eingeschränkt, bei Jes eher im Sinn einer creatio continua
-         in 1,21: barah beim Erschaffen der Seeungeheuer, und 3x  barah in Gen 1,27, als der Mensch                                                                                                                                                      erschaffen wird
keine Erschaffung mit vorgegebener Materie
barah bei Seeungeheuer: gegen eine mythische Vorstellung wie in Babylon             
              Kampf Marduks gegen Tiamat
barah bei Mensch: Besonderheit dieses Werkes (andere Geschöpfe gehen aus der Erde hervor)
erstes Subjekt ist Gott, steht vor jeder menschlichen Handlung
              bevor der Mensch etwas tun kann, hat bereits Gott etwas getan
Schöpfung als Setzung Gottes allein
2.   Der Zustand vor der Schöpfung
V 2  eigenständiger HS, bestehend aus 3 Nominalsätzen
              Beschreibung der vorweltlichen Situation
              geht vor das in V 1 beschriebene zurück (Perfektform: war, Zustand vor der Schöpfung)
Parallelen zu altorientalischen Mythen (Bauks):
-         Vorstellung eines Urgewässers, das der Weltwerdung voraus geht
-         Motiv vom Auftauchen eines Urhügels als dem ersten Teil des Kosmos, auf dem dann der dem Kosmos Stabilität verleihende Tempel gebaut wird) Mesopotamien (Babylon)
Unterscheidung in Salz- u. Süßwasser (Tiamat und Apsen)
Marduk kämpft gegen Tiamat
              Urgewässer niemals eine Gottheit, die die Schöpfung vorantreibt
              Wasser ist chaotisch, nicht schöpferisch
-         Ägypten: Urgewässer (Nun) bringt Schöpfgergottheit bervor
Nun deifiziert (vergöttlicht)
-         Urflut nicht Voraussetzung, sondern Vorgegebenheit der Schöpfung
Urflut:                           Vorstufe des Raums
Finsternis:              Vorstufe der Zeit
              Konstituierung von Raum und Zeit = Schöpfung
Ägypten: Errichtung der Zeit durch Erschaffung des Sonnengottes
-         Geist Gottes – ruah Elohim
ruah – Wind, Atem (auch meterologisch)
spielt sonst im Alten Orient keine Rolle
              erst in Phönizien (im 1. JT v. Chr.) ist Wind in der Schöpfung am Werk, aber nicht relevant
nicht aber in Mesopotamien oder Ägypten
keine traditionsgeschichtlichen Vorgaben für ruah
-         Femininpartizipialform: „schweben“
vgl. Dtn 32,11              Adler, der Nest beschützt und über den Jungen schwebt
rahab hat eine Konnotation zu Vögeln (Ruppert übersetzt mit flattern)
vgl. Schöpfergott Ammun in Ägypten: wird als Vogel dargestellt, der über dem aus der Urflut                                                                                          auftauchenden Hügel fliegt
In der Urgeschichte aber keine durchgängige Schilderung, nur Elemente, die nicht miteinander                                                                                                                                                                  korrelieren
-         wüste und wirre Erde
zugleich aber Urflut (in Babylon nur von Urflut die Rede)
Vgl. V 9: die ganze Erde ist mit Wasser bedeckt
V 2 ist keine in sich stringente Beschreibung des Urzustandes
Elemente aus verschiedenen Traditionen entnommen, die nebeneinander aufgereiht werden
Steck:  enger Bezug zwischen V 2 und dem restlichen Schöpfungsbericht
              Finsternis, Wasser, leere und trockene Erde wird von dem folgenden Bericht forausgesetzt
keine bloße mündliche Überlieferung , die mal so einfloss
-         folgende drei Elemente werden in den Kosmos überführt und in ihn integriert
Finsternis – Licht
Wasser – geschieden
Erde – begrünt
Überführung, Integration dieser Elemente in den Kosmos ist Aussageabsicht von P
Problem: Flattern des ruah über dem Urwasser findet keinen Widerhall im folgender SchE
              Zenger: spätere Einfügung
Exegese von V 2
-         araez – Erde stellt eine Verknüpfung zu V 1 dar
in V 2 wird nun der vorweltliche Zustand beschrieben, Zustand vor dem Wirken Jahwes
vor der Schöpfung war alles wüst und wirr
-         tohu wabohu: Hendiadyoin
o- und u- Laute: düstere Stimmung
vgl. Jes 34,11 und Jer 4,23: totale Umkehr des Bestehenden in chaot. Verhältnisse wird beschrieben
Erde entspricht noch nicht ihrer Bestimmung: sinnlos             
Gott wandelt sie zu einem Lebenshaus
-         hosaek – Finsternis
Traditionen v.a. aus Ägypten
-         hat chaotische Konnotation
in der Nacht breitet sich die chaot. Welt wieder aus
damals nur spärliche Beleuchtung, völliges Dunkel
              Erinnerung an das Grab, Ort der Gottferne (vgl. Ps 88 und Ps 104,20)
              wilde Tiere des Nachts besonders gefährlich
vgl. Jes 50; 13,10  Finsternis als Strafwerkzeug
              urzeitliches Chaos bricht wieder herein (vgl. auch Tod Jesu)
-         hier: Finsternis wird Teil der Schöpfung, Teil der Zeit (Tag – Nacht)
wird zu einer geordneten Chaosmacht
-         tehom – Urflut
Bezug zu babylonischem Chaoswesen Tiamat ( Marduk)
hier aber keine göttlichen Konnotationen
Bauks: tehom < tiham = Ozean, Wasser
                               å Synonym zu Wasser
              nicht unbedingt chaotisch
vgl. Gen 49,25  Segen aus tief lagernder tehom (Quelle, die das Land bewässert)
aber: Kontext von P: Gen 7,11 (Sintflut): Quellen der Urflut überschwemmen den Kosmos und                                                      bringen die Schöpfung zumindest teilweise in den Zustand des Chaos zurück
hat also doch chaot. Konnotation (geg. Bauks)
aber: keine Gegenmacht zu Gott, schon gar nicht als Gott zu denken
wird in die Schöpfungsordnung eingefügt als oberes und unteres Wasser
              segensreich für die Erde, aber auch Gefahr (Sintflut)
steht aber in der Verfügungsgewalt Jahwes
-         Finsternis über der Urflut
zuerst wird die Finsternis, dann die Urflut in die Schöpfung integriert, schließlich (am dritten Tag) die Erde begrünt
die beschriebenen chaot. Elemente sind am 3. Tag abgearbeitet, in die Schöpfung integriert
Gemeinsamkeiten mit Enuma Elis:
-         Leib des Tiamat wird in die Schöpfung eingefügt
aber: kein Kampf gegen das vorweltliche Chaos durch Jahwe im Gegensatz zu Marduk und Tiamat
chaot. Elemente ohne göttl. Konnotationen
müssen nicht mühsam zurückgedrängt werden ( Marduk hat anstrengenden Kampf)
Leichtigkeit Jahwes, steht seiner Schöpfung in freier Souveränität ggü.
-         ruah Elohim
1.    Gunkel (1930): brütet über dem Wasser
syrische Wurzel rehep: brüten, beschatten
semitisch aber: zitterndes schweben, hin- und herbewegen (vgl. Dtn 32,1)
vgl. auch arabisch (rahafa): beben, zittern
2.    Ruppert: s.o., flatternd, Konnotation zu Vogel
traditionsgeschichtliche Vorgabe aus Ägypten
3.    Superlativ: heftiger Sturmwind, Gotteswind (Elohim als steigerndes Element)
chaotische Elemente der Urwelt
dagegen Steck: ‚Elohim‘ zu bewusst in der SchE verwendet, nicht bloß als superlatives Beiwort
4.    Metereologisches Phänomen: Wind Jahwes, der die Urflut vertreibt (Werkzeug)
vgl. 8,3 Ende der Urflut
aber im Folgenden (bspw. bei der Scheidung der Wasser, wo er sinnvoll wäre) nicht mehr von ihm die Rede
5.    Schöpfungspotentialität Jahwes
vgl. Ez 37,11f  Gebeine werden durch Gottes Geist lebendig
              Ps 104,30 Erneuerung der Erde durch den Geist Gottes
              Neuinterpretation des ägyptischen Vorbilds (vgl. Ruppert)
6.    Steck (Zapf):
-         alle Elemente von V 2 gehören der vorweltlichen Schöpfung  (Verb- Vergangenheitsform)
-         hier noch nicht von einem Schöpfungsakt die Rede
-         ruah taucht im folgenden Schöpfungsgeschehen nicht wieder auf
-         V 3 Elohim sprach
ruah Elohim: Atem Gottes (Anthropomorphismus)
1,2 Atem Gottes über dem Wasser (holt Luft, setzt an zu sprechen)
1,3 Elohim spricht
Gottes Atem bereits über der Vorwelt, um das erste Schöpfungswort zu sprechen
rahab = hin- u. herbewegen
              vgl. Seebass: Atem, der in der Kälte zittert
              schon das Chaos ist von der Gegenwart Gottes umgriffen
Atem Gottes ihm bereits vor Augen
vgl. Ps 29,3  Stimme des Herrn erschallt über den Wassern (Motiventsprechung, nicht sprachl.)
              vgl. NT Stimme Gottes über den Wassern
Verständnis von Schöpfung im Alten Orient:
-         aus Chaos wird Kosmos
-         Gott verwendet vorhandenes und fügt es seiner Schöpfung ein
philosophisch: Er ist nicht alleiniger Grund, Chaos gleichursprünglich
Dogmatik: creatio ex nihilo (Vorstellung entsteht im 2. Jh.)betont:
1.    Gottes strenge Transzendenz ggü. der Welt
2.    des Schöpfers Weltüberlgenheit
3.    des Schöpfers Weltzugewandtheit, Akt grundloser Güte
-         in P keine philos. Reflexion über die Schöpfung an sich
lehrhaftes Bekenntnis zum Schöpfungshandeln Gottes
-         SchB in Modellen, die die Tradition vorgibt
werden zwar modifiziert, aber nicht annuliert
Theologie im Kontext (so wie Menschen gedacht haben)
Gotteswort in Menschenwort begrenzt
-         hinter den Schöpfungsvorgang wird nicht zurückgefragt
Herkunft der chaot. Vorwelt kommt nicht in den Blick
-         chaot. Welt ist nicht etwas, sondern Chaos und Wirrnis ohne Sinn und Ziel
kein eigentliches (abendländisches) Sein
Welt wird durch Sinn, Ordnung und Bestimmung: Chaos hat kein Sein, weil es keinen Sinn hat
Chaos ist nicht etwas
andere Wirklichkeitsvorstellung im Hintergrund
Intention von P:
Gott kann nicht Urheber der chaotischen Vorwelt sein, diese hat nichts mit Schöpfung zu tun
Vorstellung abendländisch:  nichts – etwas
              Altorientalisch vielmehr:  gräßlich – herrlich
Theodizee hier besser möglich, als bei einer creatio ex nihilo
3.   Schöpfung des ersten Tages: Das Licht, Scheidung von Licht und Finsternis, Gen 1,3-5
Schmidt: der Trennung von Licht und Finsternis geht ein Gemenge von Licht und Finsternis voraus
aber:  das Licht wird in V 3 erschaffen
2 Konzepte, die einander widersprechen?
-         hier folgt nach dem WB sofort die Schöpfung (sonst nirgends im Schb)
entweder folgt ein TB oder die Formel „und es geschah so“
-         die Billigungsformel kommt hier bereits nach dem WB, nicht erst am Ende des Tages:
„sah, dass das Licht gut war“   sonst: „sah, dass es gut war“
-         Erschaffung der Gestirne erfolgt erst am 4. Tag (Spannung)
Schmidt: 2 Konzepte
dagegen Steck (Zapf):
-         Licht ist ein Schöpfungswerk, die Finsternis hingegen spielt eine Nebenrolle, ist kein Schöpfungswerk
Scheidung in V 4 geschieht um des Lichtes Willen
Licht und Finsternis sind keine gleichwertigen Größen
Vorziehen der Billigungsformel: nur das Licht ist gut, nicht die Finsternis (auch nicht nach der                                                                                                                                                      Scheidung)
Es stellt sich die Frage nach dem Verhältnis von Licht und Finsternis, die in V 4b beantwortet                                                                                                                                                                              wird
Licht und Finsternis bestehen durch Gottes Tat ein für allemal nebeneinander
Einordnung beider Größen in die Schöpfungswirklichkeit (V 5):
Dienen der Strukturierung von Tag und Nacht
sind nicht außerhalb des Zugriffbereichs Gottes
sind die stabilste und verlässlichste Grundlage der Schöpfungswirklichkeit
V 3                das Licht als positive Größe wird erschaffen
V 4b                das Verhältnis zwischen Licht und Finsternis wird geklärt
V 5              Funktion des Schöpfungswerkes Licht, Eingliederung der Finsternis in die Schöpfung
-         Licht am Anfang der Schöpfung ist sonst nirgends im Alten Orient bezeugt
Gott schafft Heil: positiv an den Anfang gestellt
-         Tag und Nacht müssen bei dieser Vorstellung Sonne und Mond vorausgehen, weil Sonne und Mond über den Tag bzw. die Nacht herrschen
Zuerst das, worüber geherrscht wird; dann die Herrscher
-         Zuerst muss auch das Himmelsgewölbe erschaffen werden, bevor Sonne und Mond daran befestigt werden können
-         Auch das 7- Tage- Schema findet sich sonst nirgendwo im Alten Orient
Tag und Nacht- Ordnung muss der restlichen Schöpfung vorausgehen, da sonst die Werke nicht in diesem Schema geschaffen werden können
-         Ruppert: Unterscheidung zwischen dem Licht und der Quelle des Lichts
in der Dämmerung gibt es Licht ohne Gestirne
aber: im Orient gibt es keine lange Dämmerung (zu Europäisch gedacht)+
-         Steck: Nach der Erschaffung des Lichts als solchem wird es erst am 4. Tag durch Mond und Gestirne in den Raum der Schöpfung eingefügt
Exegese:
-         Der Wortbericht ist hier als Jussiv aufzufassen
Leichtigkeit, mit der Gott die Schöpfung ins Dasein ruft
„und es wurde Licht“  - sofort Wirklichkeit
vgl. Ps 33,9  sofortige Wirkung des Wortes Jahwe
vgl. memphitisches Denkmal: Gottheit Tah schafft ebenfalls durch das Wort
-         Licht
im AT positiv konnotiert
Finsternis – Chaos, Licht – Kosmos
Gegensatz zur Finsternis der chaot. Vorwelt soll hergestellt werden
              vgl. Ps 36  mehr als die Wächter auf den Morgen soll Israel harren auf den Herrn
-         Licht steht für Leben
-         bleibt ein Schöpfungswerk, hat keinen göttlichen Charakter (dagegen: Assur, Babylon)
-         in Am 4,13 wird Jahwe als Schöpfer der Finsternis dargestellt
hier: Finsternis kein Schöpfungswerk Jahwes
aber: Jahwe ist Herr über die Finsternis
Finsternis wird in die Schöpfung eingebaut, integriert
Integration durch Benennung: „Nacht“
dagegen: in Ägypten entzieht sich die Nacht der Herrschaft des Sonnengottes
-         „es wurde Abend, es wurde Morgen, ein Tag“: von Morgen bis Abend gezählt
ungewöhnlich in Israel: Tag beginnt normal mit dem Vorabend
-         Ruppert: Erschaffung des Lichts muss aufgrund der Logik am Morgen beginnen
außerdem hat der Tag Vorrang ggü. der Nacht
-         Steck: Schöpfungshandeln muss am Tag stattfinden
-         Tag- Nacht- Wechsel ist erstes und stabilstes Schöpfungswerk
vgl. Sintflut: Chaoswasser brechen wieder in die Schöpfung herein, aber die Tag- Zählung wird fortgesetzt
tröstliche Stabilität in einer scheinbar zerbrechenden Welt (auch im Exil bleiben die Verheißungen stabil)
-         Seebaß: Polemischer Hintergrund
in Babylon werden die Tage nach den Gestirnen (Göttern) gezählt
hier: Tage unabhänig von den Gestirnen, sie sind ein Werk des Gottes Israels
4.   Schöpfung des zweiten Tages: Das Firmament, Scheidung der Wasser, Gen 1,6 – 8
-         Spannung zwischen WB und TB
aber: vgl. memphitisches Denkmal
-         Wie aber sieht der Autor das Verhältnis von WB u. TB?
-         Ruppert: Gott gibt sich selbst den Befehl, Vollzug des Scheidebefehls
-         Steck: V 6 u. 7. WB und TB haben ähnliche Struktur
Entsprechungen: Gewölbe, Wasser
WB u. TB sind von Anfang an aufeinander bezogen
-         V 6 jehi – es werde (vgl., V 3 Licht)
direkter Befehl Jahwes (Spannung zum TB)
aber: jehi kann man auch im Sinne von „es sei“ (es bestehe auf Dauer) übersetzen
              nicht als Befehl, sondern als Ausdruck der Dauerhaftigkeit
              Kontext: V 6b  mabdil (Partizip, Hifil, Kausativ)
                                                 å Ruppert übersetzt ‚Scheidewand‘
                         besser: ‚es sei scheidend zwischen‘
                         durativer, dauerhafter Aspekt
              Dauerhaftigkeit des Schöpfungswerkes soll festgeschrieben werden
              in V 6 wird nicht konkret erschaffen, sondern die Existenz und Funktion der Himmelsfeste                                                werden angeordnet
              In V 7 erfolgt dann die Durchführung
              Problem: Subjekt von jabdal (scheiden)
              EÜ  Gott machte... und er schied
              als Subjekt aber auch die Himmelsfeste möglich
                         „Gott machte das Firmament und dieses schied...“
              Elohim sonst immer fast schon rebundand als Subjekt genannt, hier aber nicht ausdrücklich
-         LXX fügt ‚und es geschah‘ ein im masoretischen Text kommt es erst nach V 7
masoretisch nicht als Vollzugsbestätigung, sondern als Vollzugsbeschreibung, sinnvolle Einleitung zu V 7
-         hier: keine Scheidung der Chaoswasser, sie hat noch nicht stattgefunden
wird erst am dritten Tag als Meer benannt
hier am zweiten Tag: unten und oben jeweils noch Chaoswasser
Integration der Chaoswasser erfolgt erst am dritten Tag
also erfolgt noch keine Billigungsformel, da die Chaoswasser noch nicht integriert sind
Hintergrund dazu im Alten Orient:
-         Motiv der Trennung des Himmels und der Erde
Himmel ist meist männlich konnotiert, Erde weiblich
vgl. Jes 55,10  Anklänge an einen Mythos
in Ägypten ist der Himmel weiblich und die Erde männlich (Regen nicht so wichtig, Nil)
Sonnenaufgang als Geburtsvorgang der Göttin Nuk, aus der die großen Götter Ägyptens entstehen
die Trennung von Himmel und Erde erfolgt durch den Luftgott Schuh
Exegese:
-         rahia – Himmelsfeste
rakah – stampfen, breithämmern
feste Platte, gewaltige Halbkugel über der Erde
vgl. Ägypten: kupfernes Firmament
              auch in Ägypten gibt es über dem Firmament einen Himmelsozean (blau, Regen?)
vgl. Ps 148,4  Himmelsozean, Wasser über dem Himmel
              Jes 24,18
              Gen 7,11; 8,2              Sintflut, Schleusen des Himmels
Ps 19,2   vom Werk seiner Hände kündet das Firmament
Jes 14,22              Ausspannen des Himmels wie ein Beduinenzelt
Kosmologie nicht in modernen technischen Sinn
vielmehr: Interesse an den Mächten, die den Kosmos stabil haltenb, bzw. ihn bedrohen
Kupferdach, Zelt: nur Vorstellungen, die gewisse Assoziationen wecken, keine konkrete technische                                                                                                                                                                        Beschreibung
-         V 6  Dauerhaftigkeit der Himmelsfeste soll ausgesagt werden
wichtig für Orientalen: Schöpfung ist stabil
Gott ist treu zum Kosmos
Hieronymus übersetzt rahia gut mit Firmamentum (firmus – stark)
zugleich aber auch im AT die Vorstellung eines Zeltes
              Schöpfung als Ort des Wohnen
Himmelsfeste, Firmamentum
              Dauerhaftigkeit der Schöpfung
2 wichtige Aspekte, Assoziationen (nicht technische Beschreibung)
-         V 8  Benennung der chaotischen Elemente (Tag – Nacht; Himmelsgewölbe; Land – Meer)
chaotische Elemente werden in die Schöpfung integriert
zugleich: konstitutiv, Daueraspekt soll durch die Benennung verdeutlicht werden
5.   Dritter Schöpfungstag: Meer, Land, Grünen der Erde, Gen 1,9 – 13
-         2 Schöpfungswerke an einem Tag
8 Werke müssen auf 7 bzw. 6 Tage verteilt werden
-         2 mal die Billigungsformel
fehlt am 2. Tag, da dieser unvollendet blieb
-         letzte Benennung eines Werkes: Aufbau der Welt ist beendet
es folgt der Ausbau
-         Erschaffung von Meer und Land – Lebensraum für Lebewesen (werden am 5. u. 6 Tag erschaffen)
-         Begrünung der Erde hängt eng mit der Erschaffung der Erde zusammen
nackte Erde wird bewohnbar, Lebensraum für die Tiere
Meer als Lebensraum für die Fische
-         in V 9 wird nichts Neues geschaffen, sondern die Scheidung von bereits vorhandenem vorgenommen
-         am 2. Tag war die vertikale Scheidung, am dritten nun die horizontale Scheidung
-         Tatbericht fällt aus (dagegen LXX fügt ihn ein: Anpassung der Strukturierung, übersieht theolog.                                                                                                                                                                  Feinheiten)
-         Vollzugsformel: „es geschah so“ ersetzt TB
Leichtigkeit wird betont, mit der Jahwe mit den Chaoswassern umspringt
dagegen Marduk gegen das Chaoswesen Tiamat (Enuma Elis): heftiger Kampf
              Vorstellung im AO weit verbreitet
              vgl. Ps 104,6 und Ijob 38,8-11
-         im AT finden sich dagegen keine göttl. Konnotationen für das Chaoswasser
-         es wird den Chaoswassern eine Grenze gezogen, ihnen wird ein Ort zugewiesen
-         das Trockene erscheint (nicht Erde)
å Trockenes + Grün = Erde (Seebaß)
aber in Gen 1,2 ist die Erde erwähnt ohne Grün
vgl. Ägypten: Urhügel, der aus dem Chaoswasser auftaucht und auf den sich eine Gottheit in Gestalt eines Vogels niederlässt
-         Meer im Plural: Meere (nicht in EÜ übernommen, hier in Sg.)
vgl. ugaritischer Baal – Jam – Mythos
Gottheit Jam (zugleich die Bezeichnung für Meer) als Vertreter des Chaos wird von Baal nach langem Kampf besiegt
im hebräischen steht ‚jamim‘ nicht ‚jam‘
              es sollen keine Assoziationen an eine Gottheit entstehen
-         Benennung des Meeres
ein chaotisches Element wird in den Kosmos integriert (einstige Chaoswasser als geordnete Größen)
Dauerhaftigkeit soll verdeutlicht werden
Abschluss des Aufbaus der Welt
-         Billigungsformel schließt den dritten Tag ab
-         bei dem 2. Werk des dritten Tages fehlt die Benennung
nicht mehr der Aufbau (Dauerhaftigkeit, Chaos – Kosmos), sondern Ausbau der Schöpfung
es ist im folgenden nicht mehr von einer Scheidung die Rede
-         V 12  Gott tut nichts, Erde ist Subjekt der Handlung
aus chaotischer Erde wurde Kosmos
-         auffällig: Pflanzen vor den Gestirnen
å im AT unbewegliche Größen, gehören eng zur Erde
werden in V 29 Menschen und Tieren zur Nahrung gegeben
sind Voraussetzung für Mensch und Tier
Pflanzen sind im AT keine Lebewesen, haben kein Blut
              Blut als Lebensträger, Sitz des Lebensatems
Einzelexegese
-         V 11
-         Figura ethymologica: es grüne die Erde grünes Gras
V 12  Erde ließ hervorgehen (grünte nicht)
Spannung
Steck: grünes Gras (daesae)
              steht nicht für das unmittelbare Gras
              wird eher als Oberbegriff für Kraut und Bäume in V 11b verwendet
              grünen nicht als Ersterschaffung zu verstehen
              iterativer Sinn: allgemein das Phänomen der sich immer wieder erneuernden Vegetation
                         die Erde grüne immer wieder, nicht nur einmal, sondern Jahr für Jahr
              Anordnung auf Dauer und Ersterschaffung (vgl. Himmelsgewölbe)
-         V 12 
-         altorientalische Vorstellungen: Erde bringt hervor (außer in Ägypten: Erde weiblich)
vgl Sir 40,1  Mutter aller Lebewesen
              alte Tradition kreativ verarbeitet
Erde grünt nicht aus eigener Kraft!
das Wort Gottes geht voraus!
              kein Imperativ, sondern Jussiv: Erde soll grünen
Jahwe befiehlt über die Erde, nicht: Erde als Gegenüber Jahwes (wie eine göttliche Person)
im Schb wird nur der Mensch angesprochen
-         in Palästina muss vor dem Wachstum zuerst der Frühjahrsregen kommen (vgl. 2.                                                                                                                                                                             Schöpfungsbericht)
hier: an Überschwemmen der Felder wie in Ägypten gedacht
              Erde, die aus der Urflut auftaucht und dann zu grünen beginnt
-         umständlich formuliert: Unterteilung des Grünen
1.    Kraut mit Samen (Pflanzen des Feldes)
2.    Bäume mit Früchten
Ordnungsliebe von P, die Welt hat von Gott eine verlässliche Ordnung bekommen
Unterscheidung von Pflanzen und Bäumen (Klassifizierung)             
              quasi- naturwissenschaftl. Wahrnehmung)
Samen: das Ganze ist auf Dauer angelegt
Bäume und Früchte nach ihrer Art             
              Priester bekamen Abgaben von gewissen Früchten (vgl. Lev 19,19 und 11,13)
-         Billigungsformel
-         Tagformel
6.   Vierter Schöpfungstag: Die Leuchten am Himmel, Gen 1,14 – 19)
2 Probleme:
Verhältnis der Leuchten zum Licht
WB und TB unterscheiden sich erheblich
              WB: Scheidung von Tag und Nacht (vgl. 1. Tag)
              TB:  Herrschen über Tag und Nacht
überlieferungsgeschichtliche Erklärung nach Schmidt:
-         längere mündliche Vorgeschichte bis zur Verschriftlichung
älteste Stelle: 16- 18aa
von P durch Infinitive entfaltet (Zweckbestimmung)
dann wurde der WB vorangestellt in Modifikation zu TB (Leuchten statt Sonne und Mond und scheiden statt herrschen)
Auschließen einer Göttlichkeit
vgl. Ruppert: mündl. Vorgeschichte
aber: memphitisches Denkmal: WB und TB nebeneinander
Steck: bei späterer Korrektur vom TB durch den WB hätte ‚herrschen‘ getilgt werden müssen (Logik!)
              Schmidt selbst nimmt ja einen Eingriff in den TB an: Umbenennung von Sonne und Mond
Steck: WB und TB von vornherein als Einheit konzipiert (vgl. auch Seebaß)
-         Ähnlichkeiten zum 2. Schöpfungstag
beidemale  jehi – es sei
beidemale  machte Jahwe
beidemale  wird eine Funktion angegeben
                                                       å am 1. Tag scheidet Gott selbst, am 2. u. 4. Tag delegiert er
WB – Anordnung auf Dauer
TB – Ersterschaffung
-         Formel: „und es geschah so“ als Vollzugsbeschreibung (nicht Bericht)
-         Parallelisierung: Spiegelbildliche Darstellung der Verse (vgl. Handout)
Warum ein Unterschied in V 14b und 18aa?
2- fache Funktion in 13:
1.    Zeitbestimmung hinsichtlich fixer Zeitpunkte (Tag und Nacht)
2.    Zeitbestimmung hinsichtlich fortlaufender, kalendarischer Zeitbestimmung (feste Zeiten, Tage,                                                                                                                                                                        Jahre)
18aa: wie sie das tun
              Sonne und Mond bestimmen auf ihre Weise die Länge von Tag und Nacht
              Sonne: im Laufe des Jahreskreises (unterschiedliche Tageslänge)
              Mond: Wechesel von Helligkeit und Dunkelheit (Vollmond – Neumond)
Erklärt Funktion komplementär, ergänzend
am ersten Tag wird das kosmische Licht erschaffen
dann das Himmelsgewölbe
dann der Lebensraum Erde, wohinein die Leuchten das kosmische Licht bringen
1.    Tag und Nacht als Voraussetzung darüber zu herrschen
2.    Firmament, dass am die Leuchten daran anbringen kann
3.    Licht am Anfang: positiver Beginn
Einzelexegese
-         Leuchten statt Sonne und Mond
gegen eine göttliche Konnotation von Sonne und Mond
bei dem hebräischen Wort Sonne, denkt der Israelit an eine Gottheit
              im Umfeld Israels wurden Sonne und Mond häufig als Götter verehrt
vgl. Ez 8,16  Sonnenkult auch in Israel?
-         in Babylon war die Astrologie weit verbreitet
Sterne bestimmten das Schicksal der Menschen
vgl. Ri 5,20  Eigenpersönlichkeit der Sterne
Dtn 4,19  gegen Astrologie und Sternenkult
Sonne und Mond werden ihrer Namen entkleidet und werden nur noch von ihrer Funktion her                                                                                                                                          beschrieben (Leuchten)
sie sind den Menschen zum Dienst, nicht andersherum
‚bloßes‘ herrschen über Tag und Nacht (bestimmen deren Länge) nicht über den Menschen
-         Altorientalische Vorstellungen werden verarbeitet bzw. korrigiert
-         Ein Zusammenhang zwischen dem Kalender und den Sternen besteht auch in Babylon:
Marduk ist aber nicht der Schöpfer der Sterne, sondern weist ihnen nur ihre Standorte zu
-         feste Zeiten
besonderer Zeitpunkt, kultische Festzeiten (vgl. Num 10,10)
Gestirne sind nicht Objekte des Kultes, sondern dienen dazu den Jahwekult zu praktizieren,              indem sie eine Hilfe bei der Datierung sind
7.   Fünfter Schöpfungstag: Wasserlebewesen, Vögel und Fruchtbarkeitssegen, Gen 1,20-23
-         Gott 2mal Subjekt der Handlung
im WB (wie gewöhnlich) und im TB (Segen + Verleihung der Fruchtbarkeit)
-         lebendige Wesen, um den geschaffenen Kosmos zu besiedeln
-         Gabe der Fortpflanzung durch das Geben des Segens
-         die Wasserlebewesen und die Vögel werden gemeinsam an einem Tag erschaffen
wohl traditionsgeschichtlich vorgegeben
              vgl. in einem ägyptischen Hymnus wird auch das Paar Fische und Vögel zusammen genannt
              vgl. Ps 8,9  Vögel des Himmels und Fische des Meeres (auch zusammen genannt)
-         aus der Perspektive des Menschen, der Herrscher wird beschrieben
zuerst werden d. ferner liegenden Gebiete besiedelt, die dem Menschen nicht so zugänglich sind
Struktur:
-         WB: Anordnung Gottes, nicht bereits der Vollzug (V 20)
-         TB: Ersterschaffung
-         Segnung: Verleihung der Fruchtbarkeit, Dauerhaftigkeit
bei den Pflanzen war der Samen Garant für die Dauerhaftigkeit
V 20
-         bei den Vögeln wird nicht vom erfüllen des Luftraumes gesprochen (wie bei den Fischen)
es gibt im hebr. kein Wort für Luftraum
deshalb auch der Subjektwechsel in V 20 (zuerst ist das Wasser Subjekt: soll wimmeln, aber kein                                                                                                            Wort für Luftraum, kann also nicht wimmeln)
-         Frage: bringt das Wasser das Seegetier hervor wie die Erde die Pflanzen?
eher nicht, da eine Anordnung ohne ein direktes Objekt (V21), kein Objekt für Vögel (Luftraum)
Wasser nur ein Lebensraum, nicht Ursprungsort
Erde mütterliche Züge, Wasser nicht
Wasser nicht der Ort, aus dem das Leben kommt (eher chaot. Züge, Lebensfeindlich)
-         Figura ethymologica: wimmeln (vgl. V 12)
-         naevaes – Schlund, Rachen, Kehle, Gurgel
oft übersetzt mit Seele (darf nicht im abendländischen Sinn verstanden werden)
-         es wird nicht von Fischen gesprochen, sondern von Wesen des Wassers
auch die Seeungeheuer gehören dazu (nicht so bei den Vögeln)
-         Geflügel soll fliegen: wiederum eine figura ethymologica
-         V 21 (TB)
-         barah, erschaffen (vgl. Gen1,1, wieder in V 27 beim Menschen in gehäufter Form)
analogielose Tätigkeit Jahws, nur Jahwe ist Subjekt von barah
Lebewesen sind qualitativ von der übrigen Schöpfung abgehoben
-         tanin:
Schlangen- u. Echsenartige Tiere (vgl. Ps 91,13)
in Ez 29,3  ist ein Krokodil gemeint
in Jes 51,9 ein Chaoswesen (tanin wird von Jahwe durchbohrt)
vgl. Ugarit: tnn – chaotisches Wesen
von Jahwe mit Leichtigkeit erschaffen (barah)
              Entmythologisierung
              bloße Geschöpfe Gottes, keine Gegenspieler Jahwes, keine chaotischen Mächte, die er nur                                                                                                                                    mit Mühe im Zaum halten kann
-         V 22 Segnung
Struktur wird aufgebrochen
-         Vögel sollen zahlreich werden auf der Erde
haben ihre Nester auf der Erde, in Bäumen
kein hebr. Wort für Luftraum
-         Segen (barak)
vgl. Gen 9,1 Noah und seine Söhne und 17,16 die Erzmutter Sarah
Gabe der Fruchtbarkeit und der Fortpflanzung
Lebenskraft und Dauer
Heilswillen Jahwes hält an
              Exil: es gibt noch Vögel und Fische, also gilt auch noch der Segen Jahwes für Israel









8.   Sechster Schöpfungstag: Die Landlebewesen und der Mensch, Gen 1,24 – 31
-         2 Werke an einem Tag: die Landlebewesen und der Mensch
wieso Tiere nicht einen Tag früher, also der Mensch allein als Krone der Schöpfung?
bessere Entsprechung für den Lebensraum
Mensch ist eben nur ein Teil der Landlebewesen (LL), wenn auch ein besonderes
Postulat: belebte Mitwelt sind Mitbewohner
Struktur:
-         2 getrennt geschilderte Schöpfungswerke
-         bei der Schöpfung der LL folgt ein WB und ein TB (24, 25)
-         beim Menschen: Kohortativ (lasst uns), nur ein TB, kein WB
-         Segnung des Menschen, aber keine Segnung der LL
-         Beim Menschen keine Billigungsformel, dafür bei den LL (25)
-         V 29: mit der Nahrung wird zuerst der Mensch, dann die LL bedacht
LL bekommt, was vom Menschen übrig bleibt
-         V 31: Billigungsformel für die ganze Schöpfung (sehr gut)
-         Tag- Nacht- Formel
4er Struktur:
1.    Erschaffung der LL (24,25)
2.    Erschaffung des Menschen (26-28)
3.    Versorgung mit Nahrung (V 29, 30)
4.    Billigungsformel für die ganze Schöpfung, Tag- Nacht- Formel (31)
8.1         Erschaffung der Landlebewesen
Westermann: 2mal dasselbe in Variation (V 24, 25)
V 24 Erschaffung durch d. Wort: Gott befiehlt der Erde (Es bringe die Erde hervor, Hifil, Kausativ)
V 25 Gott handelt selbst
Steck:
-         V 24: Daueranordnung: Erde soll die Tierwelt immer wieder hervorbringen (creatio continua der Erde);
-         V 25 Ersterschaffung der LL durch Jahwe
Steck, Seebaß:  Segen bei Fischen und Vögeln dient der Dauerhaftigkeit (fruchtbar, zahlreich); dieser                                    ist hier nicht mehr nötig, da in dem Befehl in V 24 die dauerhafte Anordnung festgesetzt ist.
              wenn trotzdem ein Segen, dann stünden die LL in Konkurrenz zum Menschen
                         Õ nur einer kann die Erde erfüllen und über sie herrschen
              Mensch damals durchaus noch in Konkurrenz zur Tierwelt (besonders den Wildtieren)
                         Jagd von Wildtieren durch den König war damals kein Sport, sondern seine Aufgabe                                                            als Ordnungsmacht gegen die Chaoswelt
                         vgl. Jes 13,21: zerstörte Städte als Aufenthaltsort für Tiere
                                     Rückfall ins Chaos
-         die Menschen sind durch den Segen deutlich von den LL abgesetzt
Segen auch für Noah (9,1) und die Erzmutter Sarah (17,20)
              Fruchtbarkeit und Weitergabe des Lebens
Einzelexegese:
- V 24              mythologisches Bild der Mutter Erde im Hintergrund
              vgl. Ps 139,15
Sir  40,1  Erde als Mutter alles Lebendigen, zu der alles zurückkehrt
              Sterbende wurden oft in Embryostellung begraben
-         zuerst werden die Lebewesen allg. erwähnt, dann differenziert: Großvieh, Kriechtiere, Wildtiere
-         in V 25 werden erst die Wildtiere, dann das Großvieh, dann die Kriechtiere genannt
entsprechend ihrer Größe
in V 24 entsprechend ihrer Nähe zum Menschen aufgezählt
-         Billigungsformel
8.2         Die Erschaffung des Menschen
-         Mit der Erschaffung der Gestirne das umfangreichste Schöpfungswerk
beide enthalten einen Auftrag
der Auftrag ist jeweils im Sinn einer herrschenden Tätigkeit beschrieben
              herrschen über Tag und Nacht bzw. herrschen über die Tiere und die Erde
allerdings in unterschiedlicher Terminologie
Struktur:
-         Kohortativ („lasst uns...“) + folgender Konsekutiv bzw. Finalsatz („damit sie herrschen...“)
mit dem Meschsein ist ein Auftrag verbunden
-         keine Dauerhaftigkeit („und es geschah so“ fehlt)
-         V 27 Erschaffung des Menschen
-         V 28 Segen, gewährt Fruchtbarkeit
Dauer wird sichergestellt
-         V 29 Versorgung der Menschen
Dauerhaftigkeit
-         V 30 Versorgung der Tiere wird in zweiter Linie sichergestellt (nach den Menschen)
„Und es geschah so“ wird eingefügt (normal zwischen WB und TB)
                               Vollzugsbestätigung?
Eher nicht: denn urspr. folgt der erste Toledot (von Adam in 5,1)
              Formel bezieht sich dann auf den Toledot: zeugen, leben und sterben
              als Vollzugsformel
kurz:
V 26 Ankündigung der Erschaffung
V 27 Erschaffung des Menschen
V 28f Segen und Versorgung: Dauerhaftigkeit
V 30 Versorg. d. Tiere u. Vollzugsform. als Überführung zum Adamstoledot, i. d. sich d. Dauer erweist              im heutigen Kontext (es folgt der NP- Bericht) kein Bezug mehr zum Adamstoledot, also                                                                                                                                                Vollzugsbestätigung
Einzelexegese:
-         Pluralistische Selbstanrede Gottes:  lasst uns... (V 26)
sonst nirgends im Schöpfungsbericht (immer Gott im Sg)
Selbstaufforderung Gottes allgemein selten im AT
im Plural noch seltener
Interpretationsmöglichkeiten (vgl. Handout):
1.   Alte Kirche
Hinweis auf den dreifaltigen Gott
Trinität zur Abfassung des Textes aber noch nicht bekannt
nicht historisch- kritisch gedacht (religionsgeschichtliche Entwicklung des Gottesbegriffs)
              nicht im Sinne des Autors
2.   Pluralis maiestatis
Polemik gegen den Perserkönig, der diesen auch benutzt (vgl. Esra 4,18, in EÜ Sg, orginal Pl)
Jahwe der eigentliche Herr
3.   Vorstellung eines himmlischen Hofstaates
feste Einrichtung bei Großkönigen
Vorstellung im AO von Göttersöhnen, die die Gottheit beraten
              vgl. 1 Kön 22,19ff; Jes 40,1-11; Ijob 1,6ff
Problem: P streng monotheistisch ausgerichtet
              kennt keine Göttersöhne, Mittlerwesen oder Engel
4.   Pluralis deliberationis, Plural der Selbstberatung (Westermann)
vgl. 2 Sam 24,14  David zu Gad; vgl. Gen 11,7
5.   Steck: traditionsgeschichtliche Vorgabe
1.    Babylonischer Schöpfungsmythos
Treffen der höchsten Götter
...wir wollen Lumga, die Doppelgottheit, schlachten und von ihrem Blut wollen wir Menschen machen..
              Kohortativ, Plural (wenngleich auch mehrere Götter miteinander reden), im Zusammenhang                                                                                                                                    mit der Erschaffung des Menschen
2.    Marduk im Schöpfungsmythos Enuma Elis
ebenfalls Kohortaiv, wenngleich im Sg., im Zusammenhang mit der Erschaffung des Menschen
-         im Schöpfungsbericht Gott immer im Sg., also eindeutig nur ein Gott gemeint
evtl. in Verbindung mit den grammatikalischen Vorschlägen (2 + 4)
-         adam (V 26)
ohne Artikel, also eine Gattungsbezeichnung (kein einzelner Mensch oder Mann)
Erschaffung der Menschheit schlechthin, evtl. auch Erschaffung eines Menschenpaares
-         nach unserem Bild, uns ähnlich (V 26)
saelaem              Statue, Bildsäule, Götterbild (konkrete Größe)
demut              Ähnlichkeit einer Sache mit einer anderen, „etwas wie“ (abstrakte Größe)
ein konkreter Begriff wird durch einen abstrakten näher erläutert
vgl. 5,3  da zeugte er (Adam) einen Sohn, der ihm ähnlich war, wie sein Abbild
                                                 hier:  nach unserem Bild, uns  ähnlich
                                     genau andersherum formuliert
in 5,3 zeugt Adam Set ihm ähnlich
              natürlicher Zusammenhang
              Kinder sind natürlicherweise den Eltern ähnlich, sind von derselben Natur
              als Sohn seinem Vater qua natura ähnlich und insofern sein Bild
in 1,26 erschafft Gott den Menschen nach seinem Bild
              Bild nicht von Natur aus dem Orginal ähnlich
              Mensch nicht qua natura mit Gott verwandt, sondern ein nach seinem Bild geschaffenes                                                                                                                                                                        Geschöpf
              wie ein Maler, der von sich ein Bild malt: das Bild kann ihm ähnlich sein, besitzt aber                                                logischerweise nicht seine Natur
              Nähe bei gleichzeitiger Distanz des Menschen zu Gott
-         Mensch als geschaffenes Bild Gott zwar ähnlich, aber nicht von derselben Natur
-         Set aufgrund seiner Zeugung Adam ähnlich, weil von derselben Natur und dadurch sein Bild
Exkurs: Zur Gottebenbildlichkeit des Menschen (vgl. Westermann, Zapf Antrittsvorlesung, Wolf)
-         keine Entsprechung zur Gottebenbildlichkeit im AT außer in Ps 8,4
kein zentraler Begriff der AT- Anthropologie
1.    Kirchenväter, Irenäus v. Lyon
Unterscheidung zwischen natürlicher und übernatürlicher Gottebenbildlichkeit (GEK)
saelaem                         εικονα                                   imago                                      Bild
demut                                 ομοιοσις                                similitudo                                Ähnlichkeit
imago dei               –               natürliche GEK
similitudo dei               –               übernatürliche GEK
vgl. Kol 3,9   denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und seid zu einem neuen                                          Menschen geworden, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird
Adam wurde auf Christus hin geschaffen
in Christus zur similitudo dei bestimmt, in der Nachfolge Christi erreichbar
die imago transzendieren, so dass man immer mehr zur similitudo kommt
keine historisch- kritische Auslegung
2.    Alte Kirche
Natürliche GEK – imago: Geistige Fähigkeiten
modern: Persönlichkeit, Verstand, Wille, Freiheit, Ich- Bewusstsein, Vernunft, geistiges Wesen, Unsterblichkeit der Seele
3.    GEK nicht nur geistlich, sondern in äußerer Gestalt (G. v. Rad)
der ganze Mensch ist Gottes Ebenbild
Abbild der Gottesgestalt (Zimmerli)
              im AT anthropomorphe Rede von Gott (machtvoller Arm Jahwes)
              Gott hat Menschengestalt
4.    AT- Anthropologie kennt keine Dychotomie (Leib- Seele- Trennung)
in der Unterwelt nur ein Fortleben in depotenzierter Form (erlischt bei Zerstörung der Überreste                                                                                                                                    des Körpers)
der ganze Mensch ist Abbild Gottes, nicht etwas am Menschen
4.1 Gen 1,26 als Finalsatz übersetzbar: ...damit sie herrschen
GEK rein funktional, in der Herrschaft des Menschen über die Tiere und die Erde
keine Eigenschaft des Menschen, sondern eine Funktion ggü. der Schöpfung
greift allein zu kurz, spielt aber auch mit hinein
4.2 Kehl
ägyptische Parallelen: Pharao als Bild Gottes Ebenbild
Tutanchamun = lebendiges Abbild Amuns
Münzen: Bild eines Pharaos mit der Beschreibung: Bild des Amun Re
Vorstellung: Osiris hat Geschlechtsverkehr mit der Königin; Pharao ist leiblicher Sohn des Gottes
-         in AT Demotisierung (δεμος = Volk)
Übertragung der GEK auf das ganze Volk (vgl. Hohe Lebensdaten der sumerischen Könige)
nicht nur der Herrscher, König ist Abbild Gottes, sondern jeder Mensch
-         auch in Ägypten gab es bereits die Vorstellung einer Demotisierung der GEK
als leibliche Abstammung
-         Gen 1,26 Ö 5,3
Geschöpflichkeit des Menschen, keine leibliche, seinsmäßige Ähnlichkeit
Mensch klar von Gott unterschieden, keine Zeugung
Mensch im Horizont der Erschaffung der LL
-         Glaube an die wirkmächtige Vergegenwärtigung eines Bildes
Bild vergegenwärtigt die Macht, die Gottheit vor Ort
-         saelaem v.a. im mesopotamischen Kulturkreis bekannt (akkadisch: salum)
assyrische Könige bezeichneten sich gerne als Abbild Gottes (salum)
              Aufgabe: Kampf gegen das Chaos (Feinde)
              Könige verstehen sich als von Gott bestellte Stellvertreter
Demotisierung in Gen 1,26
              Mensch als lebendiges Gottesbild, in welchem Gott wirksam sein soll und den er auf der                                    Erde repräsentiert
Aussage über die Würde des Menschen
eng mit der Funktion verbunden über die Erde und die Tierwelt zu herrschen
-         Gen 9,6  Verbot menschl. Blut zu vergießen: denn als Abbild Gottes hat er ihn gemacht
Mensch verweist auf den Schöpfer durch seine bloße Existenz, nicht erst durch sein Handeln
-         Unterschied zu a.o. Mythen
Atramhasis: Mensch als Ersatz für die niederen Götter (Sklavenarbeit)
babylon. Kosmogonie: Mensch ist geschaffen für den Dienst an den Göttern
in Gen 1,26 wird ein anderes Menschbild vorgestellt und eine andere Beziehung zwischen Gott und                                                                                                                                                                                    Mensch
Exkurs Ende
-         herrschen, radah (V 26)
Grundbedeutung: niedertreten, unterdrücken
V 28 kabas = unterwerfen, dienstbar machen, auch vergewaltigen (erfüllen u. unterwerfen d. Erde)
möglicherweise mit Gewalt durchzusetzende Herrschaft
Tierwelt war damals noch eine echte Konkurrenz zum Menschen (Überlebenskampf)
Kultivierung – Regulierung und Einschränkung des Lebensraumes der Tiere
nicht das Recht zum rücksichtslosen zertrampeln
              kein Recht zur Tötung der Tiere (vegetarische Nahrung)
-         herrschen: Aspekt von Gewalt
königliches leiten und hüten
vgl. Assyrisches Rollsiegel: Mensch verteidigt ein Kalb geg. einen Löwen und hat dabei seinen Fuß                                                                  auf dem Kalb („niedertreten“)
              Schutz der Kultur vor dem Chaos
-         in V 28 wird die Herrschaft des Menschen über alle 3 Bereiche (Erde, Meer, Himmel) ausgesprochen
Seeungeheuer sind allerdings nicht mitgenannt
V 27  Tatbericht, Erschaffung des Menschen
-         3 mal barah (analogiefreies erschaffen Gottes; vgl. Gen 1,1; 1,21)
nur in besonderen Fällen verwendet
hier gleich 3 mal, Steigerung!
der Mensch übertrifft die bisherige Schöpfung bei weitem (Krone)
-         Mensch wird zweigeschlechtlich erschaffen: männlich und weiblich
nicht: Mann und Frau (vgl. 2. Schöpfungsbericht, Zusammengehörigkeit, isch und ischa)
hier: priesterliche Sprache, Betonung der Unterschiedlichkeit
vgl. Lev 12,5  aus geschlechtlicher Differenzierung unterschiedliche Aufgaben und Pflichten
1.    Der Mensch bleibt dem natürlichen verhaftet
ist 2- geschlechtlich, wie die Tiere auf Fortpflanzung angelegt
Gott eher geschlechtsneutral in P (manchmal mit väterlichen oder mütterlichen Zügen                                                                                                                                                              dargestellt)
Unterschied von Gott und Mensch
2.    Menschsein vollzieht sich männlich und weiblich
keine einseitige Reduzierung
              dageg. zweiter SchB: Frau erst nach dem Mann (Menschen) erschaffen
hier: gleichursprünglich
  gegenseitige Bereicherung
              Gleichwertigkeit, beide zusammen sind das Bild Gottes
bei Paulus erfolgt eine Reduktion in 1 Kor 11,7: nur der Mann ist Abglanz Gottes, die Frau Abglanz                                                                                          des Mannes
-         V 28 Segen über die Menschen
-         fast identisch mit dem Segen in V 22 (Fische), aber mit feinen Unterschieden:
-         V 22   es segnete sie Gott, indem er sagte: ...
V 28   es segnete sie Gott und er sprach zu ihnen
              Mensch ein direktes und personales Gegenüber von Gott
Sonderstellung des Menschen, Gesprächspartner Gottes
vgl. Gen 9,1  Gott spricht mit Noah
-         Segensworte sind mit denen in V 22 identisch (erfüllen)
-         LL erhalten keinen Segen, sie sollen die Erde nicht in dem Maß erfüllen wie der Mensch
nur einer kann die Erde erfüllen
-         V 29 und 30  Versorgung des Mensch und der Tierwelt mit Nahrung
-         Dauerhaftigkeit
-         Mensch in V 29 wiederum direkt angesprochen im Gegensatz zu den Tieren in V 30
-         gebe ich euch
vgl. Gen 9,3                erneute Nahrungszuweisung (zusätzlich die Tiere)
vgl. Ex 16,15              Manna in der Wüste
vgl. auch Ex 31,6; Num 18,8.21 Zehnten an die Leviten
-         vegetarische Nahrung: altorient. Kontext
Gilgameschepos (Babylon): vorzivilisierte Phase auch als vegetarisch beschrieben
Sumerer: nach ihrer Erschaffung waren die Menschen nackt, krochen auf allen Vieren un                                            fraßen Gras
Õ Ovid: Goldenes Zeitalter war vegetarisch
              zu Anfang noch Friede zwischen Mensch und Tier
                         vgl. Jes 11,6-8  Eschatologie: wieder Friede zwischen Mensch und Tier
              tiefes Wissen um Mitgeschöpflichkeit und Verwandtschaft
-         Samentragende Gewächse:
Acker- und Obstbaukultur im Sinne eines Schöpfungsauftrages?
Kultivierung (Herrschaftsauftrag?), Wüste zur Oase machen
-         auch die Tiere, die ihre Nahrung erst in zweiter Linie bekommen erhalten nur vegetarische Nahrung
-         wajehi – und es geschah so
Vollzugsbericht
dagegen Steck: Verweis auf den abrahamitischen Stammbaum, Explikation des Segens
-         V 31 Billigungsformel
-         Hine: Schau, siehe;  soll Aufmerksamkeit wecken
-         auf ganze Schöpfung erweitert (sehr gut)
-         Billigungsformel traditionsgeschichtlich
Lob, Jubel der Göttersöhne über die Schöpfung in Enuma Elisch (vgl. Ijob 38,7)
-         hier kein Jubel von den Göttersöhnen (Monotheismus)
Gott lobt sich selbst: sehr gut
aber ist die Schöpfung sehr gut
tob – gut: angenehm, brauchbar, zweckmäßig, schön, freundlich, recht, sittlich gut
vgl. Gen 6,11 (auch P): kurz vor der Sintflut
              Erde war verdorben vor Gott, es herrschte Gewalt auf der Erde
              das sehr gut wird teilweise aufgehoben
sehr gut in sich gut (ontologisch)
                      = für die Lebewesen gut, Harmonie
              dagegen V 6,12  Gewalt, nicht mehr sehr gut (einziger Hinweis in P für das Hereinbrechen                                                                                                                  der Sünde in die Schöpfung)
das Sehr gut bezieht sich nicht auf die gegenwärtige Welt
sehr gut auch nur auf die Erde (araez) bezogen: nur die Erde wird in der Sintflut gereinigt
Harmonie in der Gegenwart teilweise zerstört
nach der Sintflut – keine Harmonie mehr zwischen Mensch und Tier
              es wird kein malum physicum reflektiert nur ein malum morale
etwas ist aus dem Lot geraten
wird von Gott akzeptiert
-         Tagzählung mit Kardinalzahl begonnen (der erste Tag, V 5), im folgenden ohne Artikel, hier am 6. Tag steht wieder ein Artikel
9.   Siebter Tag, Gen 2,1 – 3
Struktur:
-         kein WB
-         es werden aber „Tätigkeiten“ Gottes beschrieben: vollenden, ruhen
-         keine Vollzugsformel und keine Billigungsformel
-         Tagzählung fehlt: 7. Tag hat keinen Abend, die Sonne geht nicht unter
-         Segnung und Heiligung
aber keine begleitende Rede zur Segnung (wie sonst)
-         Unstimmigkeiten:
am 6. Tag wird die Schöpfung vollendet („wurde“ – passivisch formuliert; Gen 2,1)
Vollendung auch am siebten Tag (aktivisch formuliert)
              LXX und Peshita korrigieren auf den 6. Tag
Ruppert: 2,1 nachträglich eingefügt
              gegen den Widerspruch Gott hätte am 7. Tag gearbeitet (vollendet)
              Vollenden impliziert eine Tätigkeit, Ruhen eine Nicht- Tätigkeit
andere Exegeten sehen 2,2a sekundär an (Vermeidung einer Doppelung)
                               weshalb aber sollte dieser Zusatz eingefügt werden???
wenn aber literarisch einheitlich dann muss erklärt werden
weshalb 2 mal vollendet wird (V 1 und 2a)
wie das Verhältnis zwischen ruhen einerseits und vollenden andererseits zu sehen ist (2a – 2b)
-         Schmidt: alle Verse in P- Sprache, -Terminologie (geg. Ruppert)
-         Steck:
-         V 1 eigenartig isoliert zwischen 1,31 (Ende des 6. Tages) und 2,2 (Beginn des 7. Tages)
-         2,1 gehört eher noch zum 6. Tag, Abschluss der Schöpfung
resumierender Rückblick
resumierender Rückblick auch in V 31 (alles war sehr gut)
2,1 schließt die 6- Tage- Schöpfung ab
              vgl. Ex 40,33b   so vollendete Mose sein Werk (Offb.zelt)
              2,1 als eine Art Teilunterschrift
              kein eigener Schöpfungsvorgang
              resumiert das ganze bisherige Schöpfungsgeschehen (passivisch: wurde vollendet)
              Hervorhebung, ein Einschnitt
              die Arbeitsphase ist nun abgeschlossen
              resumierende Unterschrift
-         in V 2, am 7. Tag keine Schöpfung mehr im Sinne göttlicher Arbeit
kein Wortbericht, keine Vollzugsformel
somit auch keine Spannung zwischen vollenden und ruhen
-         vollenden hier anders gemeint, als in V 1, im Sinne von zum Abschluss bringen
-         in 2c fehlt das Subjekt Elohim (wajjisbot)
inhaltlich ist zwar auch kein Subjekt notwendig, es fällt aber aus dem Rahmen
ansonsten ist Elohim immer als Subjekt vor einem Verb zu finden (fast rebundand), außer er ist nicht gemeint (vgl.  1,28; vgl. 1,7 Elohim fällt weg, Himmelsfeste wohl Subjekt)
V 2c ist nicht auf derselben syntaktischen Ebene, sondern ein modaler untergeordneter Satz
              waw bezeichnet nicht nur und, sondern kann auch eine Unterordnung meinen
Gott vollendet sein Werk, indem er ruht
              vollenden wird exemplifiziert
V 1 Abschluss der Schöpfungsarbeit und des Schöpfungswerkes als resumierender Rückblick
V 2 neue Aussage, Weiterführung, Vorausblick: neue Qualität des Vollendens: Abschließen der bereits              abgeschlossenen Schöpfungsarbeit durch das Ruhen
V 3 Gott segnete den 7. Tag und heiligt ihn: Sabbatterminologie
              Werk das er getan hatte                -   vgl .  Ex 20,9  Dekalog, keine Arbeiten tun
                                                                         31,17
              7. Tag                                                 -   vgl. Ex 16,29; 20,10; 23,12
              am 7. Tag ruhen                                 -   vgl. Ex 16,30; 23,12; 34,21
              heiligen (im Piel)                                -   vgl. Ex 20,8; Neh 12,22
aber: der Name Sabbat fällt noch nicht
              erst Israel und nur Israel ruht am Sabbat (erhält das Gebot)
              Israel ist hier aber noch nicht existent
              Gott folgt hier schon einer Ordnung, die er später seinem auserwählten Volk „auferlegt“
-         V 3
Segen verdeutlicht die dauerhafte Ordnung
Aspekt d. Dauerhaftigkeit des 7- Tage- Rhythmus (Vgl. Segnung des Seegetiers, des Menschen)
auffällig: Segnung von nicht- lebendigem
auch nach dem Schöpfungsgeschehen gibt es immer wieder einen siebten Tag
Heiligung: Ausgrenzung
              durch Heiligung macht sich Gott Menschen und Dinge zu eigen
              etwas wird in den Verfügungsbereich Gottes gebracht
              etwas ist besonders ihm zugehörig
Segnung und Heiligung: es wird immer wieder 7. Tage als besondere von anderen ausgegrenzte                                                                  Tage geben
selbst Gott ruht an diesem Tag
erst Israel nach dem Exodus hält den Sabbat (vgl. Ex 16 bei der Manna- Gabe: genug für 2 Tage
              7. Tag ist schon wie ein Blick in das Verheißungsland
-         Sabbatgebot wird in Ex 20,10 als Gebot gegeben mit der Schöpfung als Begründung
-         in Dtn 5,6-20  wird das Sabbatgebot nicht auf der Schöpfungsordnung begründet, sondern weil Israel geknechtet war und befreit worden ist
Einzelexegese (von bisher noch nicht exegetisiertem)
-         V 1  Bezug zu Gen 1,1 (Himmel und Erde)
-         Heer:
Sterne (Jes 40,26), Gottes Heerscharen (Ps 103,21; 108,2), Gesamtheit der Völker (Jes 34,2)
alle Wesen Himmels und der Erde
             
-         wurde vollendet: konstatieren eines Abschlusses, nicht ein zu Ende bringen
-         V 2  kalah, vollenden – aktivisch
Ruppert: deklaratorisch
Zapf, Steck: ruhen modal übersetzt, Unterordnung (nicht deklaratorisch)
Werk: geistige und körperliche Arbeit
              vgl. Ex 40,33  Bau des Zeltes: Mose vollendete das Werk
Zenger: im Bau des Heiligtums ist Israel beteiligt am Schöpfungshandeln Jahwes
Gott: Schöpfung: Überführung, Integrierung von Chos – Kosmos
Israel: Tempel – Ausdruck der Stabilität des Kosmos, Garant
              Wohnung für Gott in der Schöpfung
Plan für das Offb.zelt wird am 7. Tag geoffenbart
wer den 7. Tag hält gibt Gott eine Wohnung in seinem Leben
- sabat   1. Aufhören, zu Ende kommen; in zweiter Linie: ruhen
              eigentlich ‚noah‘ ruhen
Anklang an die Institution Sabbat
              vom Nomen abgeleitet?
              oder später wegen ähnlichen Klanges in Beziehung gebracht?
Entstehung des Sabbats unklar:
H. Osfeld:
-         urspr. war der Sabbat ein Vollmondstag (sabatu)
-         7- Tage- Rhytmus wohl so im 8. Jh. entstanden
-         Erinnerung an den Auszug aus Ägypten urspr. einmal jährlich gefeiert, am Sabbat
Exil, Identitätskrise: wöchentliche Feier des Sabbats
-         Ruhe Gottes
traditionsgeschichtliche Wurzeln
von Göttern erstrebter Zustand
              vgl. Enuma Elisch (Babylon): gestörte Ruhe eines Gottes
              Marduk: Götter wollen ihm nach seiner Schöpfungstat eine Wohnung bauen und in ihr ruhen
              Ugarit: El, Ruhe
verbreitetes Motiv
Ruhe als Privile der Götter, nicht der Menschen (Diener der Götter)
dem Anliegen von P eingeordnet
              nicht im Sinne, dass Gott sich nach schwerer Arbeit ausruhen müsste
              hier kein Privileg Gottes
              als Vorbild für den Sabbat, der Israel geschenkt wird
                         durch Ruhe am Sabbat aktualisiert man seine Gottebenbildlichkeit
-         V 3  Segnung: Anlegung auf Dauer und zugleich heilvolle Potenz, die aktual wird für jeden, der                                                      den Sabbat hält
Heiligung: Inbeschlagnahme durch/ für Gott
              nicht nur ein bloßer Ruhetag
              Tag, an dem der Mensch in den Bereich Gottes eintritt
                               Ex 24,16  am 7. Tag zeigt Gott Mose das Modell des Heiligtums
                               Gott soll Rum in der Zeitordnung gegeben werden
-         Gen 2,4a: Abschließende Unterschrift
-          
-          
-         kkkk

-         Stichworte: Erde, Himmel, Erschaffung verweisen auf Gen 1,1
              Toledot – Zeugung
                         jalad – zeugen, gebären
              Schöpfung als Zeugungs,- Geburtsgeschehen
              traditionsgeschichtliche Vorgaben
-         in P Funktion einer Verbindung mit den folgenden 9 Toledot der UG und VE
Weltschöpfer und Gott der Heilsgeschichte Israels sind nicht zu trennen
              ein- und derselbe Gott
vgl. Jes 4,24

4.1.7                     Zur Rezeptionsgeschichte von Gen 1,1 – 2,4a

-         Exil, größte Erniedrigung Israels
Jahwe wird gegen Marduk als Schöpfergott proklamiert, obwohl es scheint als wäre Jahwe Marduk unterlegen
-         eindeutig monotheistische Aussagen: Elohim als einziger Gott, keine Existenz anderer Gottheiten erwähnt (Sterne, Himmel, Erde, ...)
-         Nicht nur Abgrenzung zu anderen Völkern
Schöpfer nicht als Jahwe, sondern als Elohim bezeichnet
Möglichkeit für andere Völker Zugang zu Gott zu finden ohne Israel und Jahwe zu kennen
vgl. Noah: gehört nicht zum Gottesvolk, weiß nichts von Jahwe
-         auch Abgrenzung: kein Synkretismus
Reinigung von anderen Gottesvorstellungen
Unterscheidung von Schöpfer und Schöpfung
Gott erscheint sehr transzendent im Verhältnis zu den Mythen
Welt sekundär, endlich Mensch kann sie erkennen (göttliches nicht)
-         durch falsche Exegese des Herrschaftsauftrags lange Zeit Ausbeutung der Schöpfung in der Geschichte des Abendlandes
Rezeptionsgeschichte:
-         nur ausgewählte Beispiele
-         Verbindung von Schöpfung- und Heilsgeschichte
Toledot, erster einer Reihe von Menschentoledot
vgl. Deuterojesaja; Ps 136: Dank für Schöpfung und für Befreiung
vgl. Dan 3,51-90  Lobgesang der Jünglinge im Feuerofen (Schöpfung u. Heilsgeschichte)
vgl. Joh 1,1  Am Anfang (identischer Anfang wie Gen 1,1)
              Schöpfung als Voraussetzung für Heilsgeschichte in Christus
              in Christus erfolgt eine neue Schöpfung (vgl. Schnackenburg: Johanneskommentar)
vgl. Ps 22,6 durch das Wort Gottes wurden die Himmel erschaffen
              vgl. Joh 1,2 Verbindung von der biblischen Vorstellung und der griech. Logosvorstellung
Spr 8,22   Weisheit als Erstlingswerk Jahwes, danach werden die Urmeere erschaffen
              vgl. Gen 1,3  Weisheit in Spr in eins gesetzt mit der Erschaffung des Lichts
                         Weisheit durchlichtet die Welt
vgl. Sir 24,1-22  Weisheit und Wort werden gleichgesetzt
              vgl. Joh- Prolog: Weisheit und Wort
-         barah – analogiefreies Schöpfen Jahwes
vgl. 2 Mak 7,28  Ankündigung der Vorstellung einer creatio ex nihilo?
                               alles aus dem nicht- seienden erschaffen (ist umstritten wie das zu verstehen ist)
Folgerung für die 7 Söhne der Frau, die hingerichtet werden sollen: wenn Gott aus nichts etwas schaffen kann, dann ist auch ein neues Leben nach dem Tod möglich
-         Gen 1,3  vgl. 2 Kor 4,6: Neuschöpfung des Christen in Bezug zur Erschaffung des Lichtes
Erleuchtung des Christen zur Erkenntnis Christi
vgl. Röm 6  Taufe als Neuschöpfung
-         Gen 1,26 – Kol 3,10  Bild – Ähnlichkeit
Eph 4,24  neuen Menschen anziehen, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist
                         Jak 3,9  GEK als ethischer Impetus: Widerspruch zwischen Gott loben und seinen                                                           Geschöpfen, die seine Ebenbilder sind fluchen
                         Kol 1,15  Jesus als Ebenbild Gottes
                                                 Irenäus von Lyon: ruah mit Hl. Geist identifiziert
                         Schöpfung als trinitarisches Geschehen interpretiert
                                     Gen 1,26 Schöpfung als innertrinitarischer Dialog
-         Gen 1,27  Erschaffung als Mann und Frau (Einheit von Mann und Frau)
Beleg für Jesus für die Unauflöslichkeit der Ehe
-         Gen 1,31 in Tim 4,4  Billigungsformel sehr gut
Bejahung der Geschöpflichkeit
-         Gen 2,2 in Hebr 4,4  Ruhe Gottes am 7. Tag
Vorzeichen eines eschatologischen Sabbat, auch für das Volk Gottes Ruhe
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