WS 2002 / 03 - Theologische Fakultät, Lehrstuhl für
Moraltheologie,
Thema :
Ethik des Lebens , Verantwortung für das menschliche Leben
15.10.2002
Einstieg mit geistl Lied, „ Du bist du „ , es
handelt von Mensch als Gedanke Gottes.
Am 1.9.1939, Überfall auf Polen durch Hitler,
gleichzeitig unterschrieb er den Euthanasieerlaß. Der „Gnadentod“ durfte somit
ärztlicherseits gewährt werden. Jeder 3. seelische Kranke ist dadurch ums Leben
gekommen. Der
Staat maßte sich an, zu entscheiden, wer es wert
war zu leben und wer erlöst werden sollte.
2 Jahrzehnte früher wurde dies schon vorgedacht.
Hoche et al.,1922, Freiburg, postulierten die Freigabe lebensunwerten Lebens,
nach den Erlebnissen des 1.WK. Darwin : Entwicklung bestimmter
Moralvorstellungen: nur die Wilden lassen Alte u Kranke sterben, die
zivilisierten Menschen unterstützen diese jedoch durch sozialisierte Fürsorge.
Für Darwin ist Ausbildung die Grundlage des zivilisierten Menschen. Die
Barbarei gegenüber dem menschl. Leben folgte in der NS-Zeit. Der 2. WK kostetet
55 Mio Menschen das Leben.
Missachtung des menschlichen Lebens erreichte im
20 Jhdt. eine ungeahntes Ausmaß.
- In Europa und Amerika hat Leben eine hohe
Lebenserwartung gefunden, wie in keiner anderen Region. Aber hier gibt es auch
eine Bedrohung: Kriminalität an Kindern. Gewalt gegen sich selbst ist auch von
Beddeutung, Suizid. Im Jahre 2000 gab es ca. 11.000 Suizide. Muß aber differenziert
gesehen werden, alte Menschen lassen z.B. Medikamente weg.
Sucht / Suchtgewalt spielt ebenso eine Rolle.
1,3 Mio Menschen sind drogenabhängig. 2,5 Mio sind alkoholabhängig.
Suchtbedingte Todesfälle haben auch Bedeutung, ca. 40000. Die Zahl der Nikotintoten
liegt bei 80-100000 Toten.
Dies sind feindliche Tendenzen in unserer
zivilisierten Welt. Lit.: Mieth : Ideologie und Praxis des Konsumismus.
Dies gilt als Religionsersatz. Eigener
Menschentypus geht hervor, menschl Sozialitätsformen gehen hervor, Egozentrik,
das Haben geht vor dem Sein. Ein Grundproblem unserer Gesellschaft.
Zunahme von Ehrgeiz, narzistische Tendenzen.
Mehr Gefühle, Anteilnahme etc. als Wertschätzung stellte Richter, Gießen
fest als eine Tendenzwende. Entscheidend ist, was mir nützt. Dies wirkt
sich auf den Umgang mit Werten, Wahrhaftigkeit aus. Zum eigenen Vorteil sind
die Menschen bereit zu lügen.
Allensbacher Berichte: was darf man keinesfalls
tun, wenn man für den eigen Vorteil lügt. Nur 21% der Bevölkerung lehnte dies
ab. 79% akzeptierten die Lüge zum eigenen Vorteil.
Einteilung der Studententypen ( bei Buchausleihe
) und ihr Verhalten nach Kategorien :
Kategorie A : nach Gebrauch legen sie die Bücher
zurück
B : placiert wichtige Unterlagen in entfernte
Regionen , damit sie Konkurrenten nicht sehen.
C : reißen Seiten aus
D : nehmen sie mit
Die künftigen Rechtsanwälte repräsentieren diese
Studenten.
Was passiert, wenn sich diese Verhaltensweisen
etablieren? Verfälschung von Wahrheit kann lebensgefährlich werden. Die
Nutzenerschleichung fügt kleineren oder größeren Schaden zu.
Kommunitaristische Beweg: Ausgleich zwischen
Eigennutz und Gemeinwohl; Etsioni ist der Wortführer dieser Bewegung.
z.B. Radio laut stellen, oder die Straße als
öffentl. Toilette benutzen.
„ Willst du einen Krieg verhindern, lerne die
Türe leise zuzumachen.“ Zitat aus einem Kalenderblatt.
Auswirkung der egozentrischen Lebesneinstellung.
Zusammenhalt der Generationen kommt zum Ausdruck. Das Miteinanderauskommen,
umgehen. Was schulden die Jüngeren den Älteren und umgekehrt. Gewalt
gegenüber Kindern, Frauen, alten Menschen.
Neuentdeckung der Langsamkeit als Bedrohung der
Jugendl. Gegenüber den Älteren. Die Alten werden nicht aufgefressen, aber die
lebenserhaltenden Medizin - Apparate werden früher abgeschaltet.
3 Bereiche : Vorrang des Dinges vor der Person
Bei Fromm : nekrophile Tendenzen, Zwang
lebendiges zu zerstören. Anatomie des destruktiven Menschen.
Mangelnde Unterscheidung zwischen Person und
Ding. Das Ding wird der Person vorgezogen. Ich will keinen Bruder, sondern
einen Computer, Zitat eines Songs.
Was sollte in der Umwelt geändert werden, wenn
sie Zauberer wäre ( 12-13 jährige ): bei Jungen: sie würden sich einen Freund
herbeiwünschen.
Unterschied zwischen Ding und Person soll klar
unterschieden werden. Ansonsten droht Gefahr für menschliche Person.
Guardini: hatte Höflichkeit definiert , dass
Menschen miteinander umgehen, ohne sich dabei zu verletzen.
Gefärdung des menschl Lebens im Umgang mit
Krankheit und Heilung. Med. Fortschritt nützt , hat aber auch Schattenseiten.
Mensch stößt auf Ausweitung seiner Macht. Grenzüberschreitung zum Schaden des
Menschen droht. Auf der einen Seite hat man eine Hochtechnologie und auf der
anderen Seite die Vereinsamung. Wir haben die Krankheit, nicht krank sein zu können.
Vom Leid des Patienten sieht der Chirurg nur einen kleinen Teil. Lit.: Hans
Müller-Eckhardt, Buch darüber geschrieben. Dies als Kritik an der Medizin,
Horst Eberhardt Richter. Der Arzt zieht sich vom Menschen zurück. Zuerst ging
der Arzt zum Patienten, dann ging der Patient zum Arzt und jetzt ins
Labor. Verarmung des Menschen, seine innere Psyche bleibt
unberücksichtigt. Das Innere wird zur Maschine gemacht. Der Mensch hätte
Freiheit sich neu zu züchten. Er wäre am Ziel gottähnlicher Potenz angekommen.
Er wäre Abbild der Technik. Die Vereinseitigung der naturwissenschaftlichen und
technischen Perspektiven wäre die Folge. Die verachtete Innerlichkeit; die
Verdrängung der Angst führte zu noch mehr Angst.
Gefühlsmäßige Verflachung, Verachtung der
Innerlichkeit. Goldgruber ( Dozent in den 70er in Regensburg): Seelsorger als
Experte der Innerlichkeit.
Aus einem halbierten Menschenbild resultiert der
Umgang mit den Menschen. Simenon schrieb Roman, Glocken von Ucètres,. Der
Patient hatte den Eindruck wie ein lebloser Gegenstand behandelt zu werden.
Erfahrungen werden formuliert, die zu denken geben.
Lit.:These von Jung, in Buch : Diagnose
Gotteskomplex: Die Gegenwartsgesellschaft ist durch Gotteskomplex gezeichnet.
Der Mensch hat Geborgenheit in Gott verloren und strebt danach, in technische
Macht zu fliehen. Die naturw Forschung hat zerstörerische Formen zur Folge. Das
Ganze der menschlichen Wirklichkeit wird verfehlt.
Der Umgang mit Schwäche, Endlichkeit und
Zerbrechlichkeit ist für uns fatal. Ein falsches Leitbild entsteht.
Es kommt zur Unterscheidung von vollwertigem und
minderwertigem Leben. Falsche einseitige Menschenbild entwickelt sich.
SCHAUBILD :
Gotteskomplex
Heilung
Bewusst :
Allmachtswahn(Größenwahn)
\
\
Reichweite uned Grenzen des menschl.
Könnens
Anerkennen.
/
Unbewusst :
Ohnmacht
/
Maßlosigkeit ==> angemessenes Maß
finden
Machtprinzip ==>
Sympathieprinzip
Schockenhoff : Vollwertigkeit entspricht
Utilitarist. Menschenbild:
Gefahr der Entstehung von Problemen bzgl.
Gentechnik etc.
Unverfügbarkeit des menschl Lebens bemßit sich
an der Verfügbarkeit für die Gesamtheit der Menschen.
Wenn dadurch das Bild in der Gesellschaft
verstärkt wird, birgt dies Gefahr: sozialdarwinistische Überlegungen.
Der Wert des Menschenlebens wird vom Nutzen für
die Menschheit abhängig gemacht.
Thema der VORLESUNG :
umfaßt Teilbereich der moralischen Lebensethik,
Bioethik. Der Begriff kommt aus dem angelsächsischen Sprachraum. Dort führt
dies zu Konsequenzen, die unseren Moralvorstellungen widersprechen.
LEBENSETHIK : Verantwortung für das Leben
Im weiteren Sinn : Verantwortung für alle
Erscheinunngsformen des Lebens : Menschen, Tiere, Pflanzen
Im engeren Sinn : Verantwortung für medizinische
Ethik, der Mensch ist aber der Adressat.
In der Vorlesung wird der engere Sinn behandelt:
Wert des menschl Lebens :
- Welche Grundhaltungen sind dem
angemessen ?
- Umgang mit menschlichen Leben, wo sind
Grenzen ?
- Merkmale der Grundhaltung
16.10.2002
Elemente der Verantwortung
Welche Antwort auf wertbestimmte Wirklichkeit?
Die Wirklichkeit hat Sinn und Wert, von dem ein Anspruch ausgeht. Der Anspruch
wird im Gegenüber deutlich erfahren.
a) Vernehmen des Anspruchs / Anrufs, der vom
Leben des Menschen ausgeht. --> Lebensmöglichkeiten stehen auf dem Spiel. (
Urmodell der Verantwortung : Eltern – Kind ).
b) Verantwortung für Folgen des eigenen
Verhaltens, ( Wissen darum ).
c) Verantwortung , da wo Freiheit ist.
Bereitschaft dazu, Rechenschaft zu geben.
d) globaler Aspekt der Verantwortung: auch
künftigen Generationen gegenüber.
e) ökologischer Aspekte der Verantwortung
Lebensethik ist wesentlich auch eine
Beziehungsethik. Die Verantwortung bezieht sich auf das menschliche Leben unter
Berücksichtigung der Leiblichkeit. Der Mensch ist nicht festgelegt im
Verhältnis zu anderen, zum Leben. Er hat Freiheit und Spielraum.
„ Gott ist ein Freund des Lebens“ ( DBU ) , 1989
/ 2000 --> Schutz des Lebens vor der Menschenwürde.
Gott ist Geber und Herr des Lebens. Er beruft
den Menschen dazu, selbst Freund des Lebens zu sein.
Auch die angemessene Einstellung zum Leben ist
zu eruieren.
A )Grundlegung der Lebensethik
I. Der Wert des menschlichen Lebens.
Von der Würde des Menschen als
Person
1) Anthropologische Aspekte
Person des Menschen
Die Würde dse Menschen
besteht darin, dass er Person ist.
Person ist ein Wertbegriff.
Darin wird die Unverfügbarkeit zum Ausdruck gebracht.
Mensch von unbedingtem Wert.
Das Recht auf Leben / Schutzwürdigkeit ist verbunden mit dem Status
als
Person.
Zygote ( befruchtete Eizelle
) : eine Person ? Oder sind irreversible Komatöse bzw. Behinderte : eine
Person.?
2) Geschichte des Personenbegriffs
nach Ritschel : PERSON – Begriff : immer im
Wandel.
Persona : Maske dse Schauspielers, in der
Antike.
Scheler : das ewige Wesen des Menschen : Person.
2 Denkstränge :
a) Person : Substanz
nach Boethius : Person ist individueller
Selbststand einer vernünftigen Natur.
-
in sich stehen / Selbststand / Eigenstand
-
Verstandesnatur / Vernunftbegabung
-
Relative Freiheit
Nach Kant : Mensch ist Person insofern,
als dass er ein sittliches Wesen ist. --> moralfähig. Er ist fähig zw. gut
und böse zu unterscheiden. Deshalb : unbedingter Wert nur des Menschen.
Person ist nicht gleich Sache ( Nicht-Person )
I
I
I
I
V
V
Würde
gilt
alles hat seinen Preis
Der Mensch ist ein sittliches Wesen; darin liegt
die Würde begründet.
Selbstzwecklichkeit : Selbstzweckformel.
Mensch darf niemals bloß als Mittel zum Zweck
behandelt werden. Mensch ist um seiner selbst willen da!
Hintergrund : zum Menschen gehört die
Autonomie.:
➔
Freiheit sich an das moralische Gesetz zu
binden. Person ist jemand, dessen Handlungen verantwortbar sind - -->
Verantwortungsfähigkeit.
Die Würde ergibt sich aus der Verantwortung und
die Freiheit aus der Autonomie, sich zu binden an moralische Gesetz.
Jonas : Verantwortung am eigenen Leib erfahren;
Träger von Verantwortung.
Freiheit : Bedingung der Möglichkeit, sich an
das Gute zu binden.
Personsein ist vorgegeben, nicht gemacht
oder machbar.
Die Moralfähigkeit als Vorraussetzung dazu.
Wolbert : definiert Fähigkeit :
-
geistig – prakt. Anlage zum Handeln-Können
-
in der Lage sein
⇨
Moralfähigkeit im Sinne von Ersterem:
Anlage ist nicht biolog. – genetisch gemeint, sondern im philosophischen
Sinn.
Übernehmen der Aufgabe der Selbstentfaltung ist nur möglich, wenn zuvor
Annahme als Person erfolgt ist. Mensch ist vorrangig vor aller Leistung Person,
weil er Mensch ist.
22.10.2002
Personenbegriff, was heißt es Person sein, wer
ist Person.
Person, die in sich steht, in seiner Moral,
Autonomie des Menschen :
bei Kant Fähigkeit sich zu binden an das sittliche
Gesetz, im Gegensatz der Fremdbestimmung. Mensch, der sich selbst bestimmt,
darf sich nicht entwürdigen. In-Beziehung-sein des Menschen , in- Person- sein
des Menschen, Augustinus gilt als Vertreter dieses Denkstrangs. -->
Gegenüber – Sein zu Gott.
Personalismus , heute bei Martin Buber,
Guardini, Joh.Paul II, Edith Stein.
Entscheidenes Stichwort: Ich-Du-Relation.
Betonung des Du, in der sich die Person entfaltet. Nicht nur in sich , sondern
auch in der ich-Du Beziehung, liegt das Person- sein. Die Betonung liegt auf
der Begegnung und Beziehung. Der Mensch ist darauf angewiesen, dass er als
Person angesehen und angenommen wird.
Dies bedeutet auch eine Verpflichtung gengenüber
dem Mitmenschen.
2 Philosopien , in diesem Denkstrang:
-
Schopenhauer, als Antipode zu Kant. Er verwandt
sich gegen den inflationären Menschenbegriff Kants. Motiv des Handelns:
Emotionen, Gefühl, Empfindungen, Erfahrungen und Leiden sind es , was uns zu
handeln veranlaßt. Das Mitleid wird erweckt und ist das Motiv dazu. Lit.
Joachim Koffler,Mitleid,Geschichte, Ethik, geht dem Denken Schopenhauers nach.
Mitleidsethik :
Identifikation mit dem Leiden Anderer, der
Einfühlung in Bezug auf Schmerzen, Ängste,Verlassenheit, Bedrücktsein. -->
Verwandschaftsgefühl, Mitleidsgefühl ( Agape, wie es das Evangelium verlangt ).
Schop.: Würde-begriff ist ein Leistungs- und
Erfolgsbegriff. Gemeint ist : Würde ist abhängig von Qualität der Handlungen.
Bei Kant ist dies kein Leistungsbegriff, sondern ein Wertbegriff. Vernunft ist
für Schopenhauer kein vernünftiges, verläßliches Kriterium für die Würde und
Sittlichkeit des Menschen, weil es zu Bosheit etc. anleiten kann. Das
mitleidende Einfühlen ist entscheidend.
Buber: er sieht den Menschen nicht zuerst durch
Vernunft bestimmt, sondern durch das Angewiesensein auf das Du. Der Mensch
bedarf der Bejahung und Bestätigung. Im Gegensatz zum Tier. Der Mensch schaut
nach einem Jasein-dürfen aus, um Bestätigung als Mensch zu erfahren.
Aneinanderreichen des Himmelsbrots zum Selbstdasein. Autonom ist nicht das
erste entscheidende Kriterium, sondern der Mensch braucht den anderen Menschen.
Buber : „ am Anfang ist die Beziehung.“ Der Mensch geht aus einem
Beziehungsvorgang hervor. Im Sinne des Enthaltensein, Umhülltseins ist die
Beziehung zwischen Mutter und ungeborenen Kind.
Lit. Alfred Tomatis, Beschreibung eines wiss.
Entdeckungsprozesses, wobei er den Anfängen zwischen Fetus und Mutter
nachspürt.
Am Anfang steht die Beziehung, das
Angewiesensein auf einen Menschen zum Überleben.
Rotter: Wenn man weiß, dass man anderen lieb und
teuer ist, erfährt man sich. Ohne die Erfahrung des Geliebtwerdens, ist wie
eine Frage ohne Antwort. Isolation kann Suizidalität, Gewalt gegen Andere
die Folge sein.
Buber unterscheidet zw Ich-es –Beziehung und
ich-du.
Ich-es ist Subjekt-Objekt Beziehung, man kann
dies analysieren und sich dessen bemächtigen. Der andere wird als Person
verfehlt. Bsp. Propagandistische Beeinflussung, Buber ( in Wien geboren, in
Jerusalem verstorben ). Die Propaganda wird dem Anderen zwanghaft auferlegt. Er
dient nicht als Person, sondern die Beeinflussung durch die Propaganda ist
maßgebend. Oder Werbung als Bsp.. In der Masse, auf dem Fußballplatz wird der
Einzelne entmächtigt.
Ich-Du : Person zu Person. Der Andere wird
zum Gegenüber. Der Andere wird selbst gemeint, gesehen, als Einmaliger.
Symbol der Einmaligkeit ist sein Angesicht. Unersetzbar als Person. Sphäre des
Zwischenmenschlichen kommt in den anthropologischen Ausführungen Bubers zum
Ausdruck. Zum Element des Zwmenschlichen: gehört das Gespräch, die Wahrnehmung
des Partners. Appellativer Charakter kommt bei Buber zum Ausdruck. „ Ohne
Wendung des Menschen zum Du, kommt keine Wende seines Schicksals “. Ein
prophetischer Satz Bubers. Die Beziehung konstituiert, begründet nicht den
Wert, die Würde des Menschen als Person. Sondern es ermöglicht diese erst.
Lit.: Reneé Spitz, Säuglingsforscher in den 50er
Jahren, Vom Säugling zum Kleinkind , Buch über die Bedingungen des Aufwachsens
heute. 1965 erschienen. Er spricht von Objektbeziehung, gemeint ist die
Beziehung zu früheren Personen.
Fähigkeit zum Normalen ist unterentwickelt.
Anaklitisches , anlehnen an, Beziehung konnte nicht entwickelt werden. Gewalt
als einziger Weg, der ihnen offen steht. Es bleibt der Haß.
Strang der Personenbeziehung: Betonung der
Selbständigkeit und andererseits Betonung des Geborgenseins.
b) Krise des Personenbegriffs:
Der Aspekt des Laibs des Menschen wird dies
eröffnen.
Kennzeichnend für die Krise: lange Tradition
wird durch Reduktionismus in Frage gestellt.
In Frage-stellung durch Kybernetik:
Frage : haben auch Maschinen ein Leben, das
Personal genannt werden kann? Wenn das Denken Infoverarbeitung ist, warum soll
ein Computer nicht auch ein Computer sein. Denken, als Wissen was heute
explodiert; Denken als Weisheit , Lebenserfahrung, wird reduziert.
Den Menschen als Person kommen unveräußerliche
Rechte zu, ein besonderer Status, Schutzwürdigkeit und Recht auf Leben .
Singer : Wert hat Preis, Würde kein Preis;
Heiligkeit ergibt sich aus der theolog. Bedeutung, Geschaffenseins des
Menschen. Nicht jeder Mensch ist eine Person – nicht..
Grundgedanke: der Mensch ist nicht Person, weil
er Mensch ist, sondern er ist erst Person, wenn er über bestimmte Eigenschaften
verfügt. Speziesismus: Art Lebewesen, der wir Menschen zufällig angehören. Die
Rede von der Sonderstellung im Kosmos soll denunziert werden. Moralische
Grundposition; Verlängerung von Rassismus.
Danach fordert er einen nichtdiskriminellen
Umgang mit Menschen, alle Erscheinungsformen sind gleichwertig.
Der Grad an Selbstbewusstsein,
Erinnerungsvermögen, Fähigkeit der Zukunftsplanung.
Menschl Embryonen haben nach Singer keinen Wert
an sich. Große Empörung lösten diese Äußerungen von Singer aus. Sein einziges
Argument ist, dass diese Kreaturen Schmerz empfinden. Singer ist ein
Utlitarist.
Jene Handlung ist sittlich geboten, deren Folgen
für das Glück aller Betroffenen optimal sind. Glücksmaximierung.
Dieses Moralprinzip enthält 4 Teilprinzipien :
A - Handlungen sind nicht in sich, sondern
von den Folgen her zu beurteilen. Teleologischer Aspekt auch
genannt. Nicht
aus sich heraus.
B – der Masstab zur Beurteilung der Folgen ist
der Nutzen.
C - nützlich, gut in diesem Sinn, der höchste
Wert ist menschliche Bedürfnisse zu erfüllen: das ist das Glück.
D - Glück des Einzelnen ist nicht
ausschlaggebend, sondern das Glück aller von der Handlung Betroffenen. Man
verpflichtet sich auf das Glück aller, und trachtet dies zu erhöhen, was gut
ist. Wird dies verringert, ist dies schlecht.
Bei Singer liegt Spezifizsierung des
Utilitarismus vor, nämlich Präfernz-Utilitarismus: gegeneinander abzuwägen sind
nicht nur Interessen, sondern Präferenzen, die das Glück bestimmter Personen
betrifft. Töten ist falsch und verboten, wenn es dieser Präferenz entgegensteht.
Für Utilsten gibt es keine vorgegebenen Normen,
sondern allein entscheidend sind Folgen und Gesamthandlung des Glücks.
Güter-und Folgenabwägung ist das einzige, entscheidende und ethische Printzip
zur Beeurteilung des Glücks. Nach christlichem Prizip ist dies nicht
erlaubt. Verbrechen ist , wenn der Mensch als Mittel zum Zweck gebraucht wird.
Z.B. Sklaverei, Missbrauch, Tötung .
Das Tötungsverb wird im Utilitarismus mit Status
der Person verknüpft.
Bilanz der Glücksmöglichkeit ist für
Utilitaristen von Bedeutung. Man wählt einen Handlungsverlauf, der für alle
Betroffenen von Vorteil ist.
Singer will Kinder bis zum 10.Tag töten lassen,
weil er dem gesunden Kind mehr Bilanzgewinn für die Gemeinschaft zumisst. Bsp.:
Trisomie 21, Bluter, spina biffida .
Kritik auf Singer : jede maximalistische
Definition hat zur Folge, dass geschädigtes Menschsein, nicht mehr als
schutzwürdig anzusehen ist. Als Kriterium für das Personsein des Menschen ist
nichts anderes als die Abstammung des Menschen vom Menschen. Dies ist eine
minimalistische Definition. Dies ermöglicht eine humane Gesellschaft
23.10.2002
Kriterium für Person ist Menschsein. Wo
menschlich personales Leben vermutet wird, ist es schutzwürdig.
Singer hat eindimensionales Menschenbild, das
der Wirklichkeit nicht gerecht wird, da er sein Menschenbild nur an ein
geistiges Bild knüpft.
Unschuldiges menschliches Leben darf nicht
getötet werden.
Träger der Würde ist der Mensch als Person.
Gottesthese: Lage der Lebensethik kann nur ein..
s. S.4
Ganzheit : zw. Summe : Einheit von Teilen, die
nebeneinander geordnet sind, wo jeder Einzelne teil bleibt.
Summe : - Teile,
ungegliedert, ohne inneren Zusammenhang; z.B. wie ein Steinhaufen
Ganzheit : - Glieder,
Struktur, Integration . Sie ist mehr als Summe; sie ist den Teilen
übergeordnet.
Summe setzt sich aus Teilen zusammen. Die
Ganzheit teilt sich in Glieder auf.
Struktur: summenhafte Aufbau der Glieder eines
Ganzen.
Die Veränderung eines Gliedes in der Gesamtheit,
wirkt sich dies auf die Ganzheit aus.
/ strukturiert
Ganzheit -->
Glieder /
\
\ integriert
gegenseitige Abhängikeit der Glieder ;
der Mensch als Person besteht nicht aus
verschiedenen Teilen, sondern er ist eine integrative Ganzheit.
z.B. Zahnschmerzen wirken sich auf das gesamte
Befinden des Menschen aus.
--> mehrdimensionales Menschenbild hat hier
seinen Ausgangspunkt. Ganzheitliches Erleben des Daseins, geistiges und
laibseelische Wahrnehmung. Dazu gehört die Verwobenheit des Menschen mit der
Mitwelt, Umwelt. Naturentfremdung kann als Laibentfremdung gesehen werden.
Wie beinflußt uns Wetter, wie entsteht Brot.
Die Zerstörung der äußeren Natur droht sich im
Inneren fortzusetzten, deren Ursprung die eindimensionale Sichtweise ist.
Zusammenhang zwischen Geist und Seele :
Ganzheit des Personenbegriffs :
- biologische Bedeutung in der Geschichte. Einen
Laib haben, sein.
-
bestimmte psychologische Merkmale,
Bewusstseinsmerkmale
-
Zuschreibung von ethischen Attributen, geht auf
Kant, von Selbstzweck, zurück.
PERSON : 1)
biolog. Bedeutungsschicht
2) psychologische Seite
3) relationaler und moralischer Aspekt
Personenidentität , wird von ganzheitlicher
Perspektive gesehen, die Laiberfahrung des Menschen ist hierbei von Bedeutung.
Nach Singer sind einer schlafenden Person die
Rechte nicht zuzubilligen.
1. Der metapyhsische Personenkern wird aber im
Schlaf nicht außer Kraft gesetzt. Personsein ist nicht an geistig Wachsamkeit
geknüpft. Die Identifizierung des Menschen als Person geht nicht in der laiblichen
Kontinuität auf, ist aber damit nicht zu decken. Das Bewusstsein kann zeitweise
verlöschen, die aber durch den Laib repräsentiert wird. Bei dauernd
Geisteskranken z.B. zutreffend. Der Personkern ist transempirisch und wird
nicht tangiert.
2. Jedes Geisterlebnis ist an Laiberfahrung
gebunden. Laiblichkeit bedeutet Leben in Raum und Zeit. Wir können uns selbst
nur die Laiblichkeit wahrnehmen. Laib ist Tor zur Welt. Wir nehmen damit auf,
und senden uns in die Welt.
Der Laib ist Medium des Selbstausdrucks, mit dem
wir uns zeigen, erkennen geben. Unsere Gefühle, Empfindungen werden dadurch
ausgedrückt. Die helfende Solidarität mit dem Leidenden und Kranken
ist ohne Ausdruck des Laibs nicht möglich. Es gibt auch Distanz zum Laib, bei
Krankheit ;
Laibgebundenheit und Laibdistanz ist eine
Zwischenstellung zwischen Sein und Haben. Wir sind nicht unser Laib. „Der Laib,
der wir sind, ist nicht identisch mit dem Körper, den wir haben „, so
Schockenhoff.
Kultivierung, therapeutischer Eingriff,
Organspende. Wie weit reicht der Spielraum, den wir über unseren Laib haben.
Invitro -Befruchtung ... . Das Gewicht der Körperlichkeit unserer Existenz
dürfen wir nicht zu gering achten.
3. Relat und Moral : Die soziale Dimension
gehört zur laibhaften Wesentlichkeit. „Das Du ist älter, als das ich“,
Nietzsche.
Zoologe Portmann: das Kind im 1. Lebensjahr ist
noch eine extrauterine Schwangerschaft. Emotionale Bindung zu Mutter und Vater
entwickelt sich. Dies ist die Grundlage der personalen Entfaltung des Menschen.
Warum ist der Säugling nackt, was bewirkt der
Geburtsschrei, den die Tierwelt nicht kennt, die Mutter legt das Kind zu erst
an die linke Brust, warum ist der Mensch ein Dauerstiller, warum hat er kein
Haarkleid wie in der Tierwelt.
Häufiges Stillen bewirkt häufigen Körperkontakt.
Die Haut als starkes Wahrnehmungsorgan. Nicht nur die haptischen Eindrücke sind
maßgebend, sondern auch sensorisch. Das Kind kann nur 20 cm anfangs sehen. So
Overbeck. Normalerweise kann man sich nur 10 Sekunden in die Augen schauen, bei
Verliebten oder Muter-Kind ist dies anders. Wenn man mit Säugling
spricht, hebt man die Stimme, weil man in einer Tonlage spricht, die für das
Kind angenehm ist.
Spähmann: Mutter-Kind-Gespräch, sie wendet sich
dem Kind zu, als ob es bevorstünde, es wird als Person anerkannt und kann dann
auch die Personenqualität entwickeln. Die Personalität muß vorausgesetzt
werden, sonst kann sie sich gar nicht zeigen.
Alle Kontaktformen haben eine Einfärbung. Laib
und Intersubjektivität sind untrennbar verknüpft.
Ethische Konsequenz: wir können uns in unserer
Personsein nur achten, wenn wir uns anerkennen und die Grenzen der Anderen
beachten.
Wer dem Körper eines Anderen Gewalt anttut, tut
sich selbst Gewalt an. Der Laib des Anderen ist die konkrete Grenze unserer
Freiheit.
29.10.2002
Der Leib ist Repräsentanz der Person.
In der Ganzheit müssen wir uns anerkennen, auch
die Untergrenze der körperlichen Integrität ist zu respektieren. Dimension des
Laiblichen und ?
Der Leib ist die konkrete Grenze der Freiheit.
Grundprinzip: s.5
Mit Menschenwürde sind Menschenrechte verbunden.
s.Grundgesetz, § 1; 2 Konkretisierung : jeder
hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.
§ 3: jeder ist vor dem Gesetz gleich.
Würde wird auf alle Gattungen ausgedehnt. Auch
die Schutzwürdigkeit wird hervorgehoben. Sittliches Subjekt, Gewissen zu haben,
zu wollen, zu dürfen, das Kriterium dafür ist einzig, das Mensch sein.
Konvention in allen Menschenrechtsgedanken. Das positive Recht, Entscheidungen,
die von Staat durch seine Organe erlassen werden.
Dies beruht auf Mehrheitsentscheidungen. Die
Menschenrechte sind nicht durch Mehrheitsbeschlüsse einzuengen.
Personenbegriff-Vertiefung durch Spaemann:
Wendet sich gegen Eindimensionalität des
Personenbegriffs.
„Person ist nicht etwas, sondern Jemand“. Jener
Jemand, der mich aus einem menschlichen Antlitz ansieht und über den ich nie
verfügen kann. Was ein Mensch ist, zeigt sich an einem normalen erwachsenen
Menschen.
Von Jemanden wird man gehabt; nicht durch
Vernunft, sondern Besitz drückt sich darin aus.
Personen sind Subjekte des Könnens. Nicht der
beschreibbare Ausprägungsgrad ist bestimmend.
Eine Geisteskrankheit: zerstört nicht die
Person. Von Natur aus sind sie defekt. Wenn wir könnten, würden wir sie heilen.
So bleibt nur unsere Hilfe. S.5/6.
Fazit :
Person ist die leibselige Gesamtheit des
Menschen. Diese ist überall anzuerkennen. Die Gattungszugehörigkeit ist das
einzige, nicht diskriminierende Element. Der Mensch ist ein geborenes Mitglied,
nicht ein gewähltes Mitglied der Gesellschaft. --> Menschenrechte werden
nicht verliehen oder zuerkannt. Sie sind unbedingte Rechte, also nicht von
Bedingungen abhängig. Wir können keine natürlichen Vorrechte in Anspruch
nehmen, bei Entscheidungen bzw. bei Beurteilungen über andere Menschen.
Nachtrag : ad Menschenwürde : es gibt Einwände
gegen inflationären Gebrauch des
Begriffs.
Normativer Gehalt (Verpflichtungsgehalt ) ist maximaler Begriff: mit ganzem
Katalog von Forderungen, was zu einem menschenwürdigen Leben gehört. Er beinhaltet
alle Vorraussetzungen, die zum gelingenden Leben gehören. Was in einer
pluralistischen Gesellschafte gar nicht möglich ist. Minimalbegriff ist hier
hilfreich: er setzt eine Grenze, die vom Einzelnen und Staat zu fordern ist.
Niemand darf ausschließlich als Mittel zu einem fremden Zweck geopfert werden.
Die Würde des Menschen ist ein negatives Bewertungsktriterium, das uns die
Grenzen aufzeigt. Auch die Unterlassungspflichten sind definiert.
Abtreibung, Folter, Geiselnahme, Terror,
Euthanasie gibt es in Diktaturen. Eingriffe in die Frühstadien des menschlichen
Lebens können eine Vorentscheidung über den Freiheitsraum eines Anderen zur
Folge haben. Der naturale Entwicklungsprozeß des Menschen ist verhindert.
➔
Argument gegen verbrauchende Embryonenforschung.
Theologische Perspektive:
Menschenwürde aus der Sicht des Glaubens.
These : Beziehung zu Gott in 3 Aspekten:
-
in der Erschaffung des Menschen ist die
Beziehung grundgelegt,
-
in der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist die
Beziehung erneuert,
-
die Berufung zum ewigen Leben.
Weish, 11,24 ff : „Gott du liebst alles, was ist
und verabscheust nicht , was du geschaffen hast...
Herr du Freund des Lebens. Alles was du
geschaffen hast, ist dein Eigentum. „
Gott hat den Menschen nicht nur erschaffen,und
den Sohn erlöst, damit er nicht in Nichts versinkt, sondern dass er in
die Communio des ewigen Lebens eingeht.
1 Kor 5, 19 schreibt Paulus.
Die Würde des Menschen geht von Handeln aus:
Relationale Formulierung der 3 Geheimnisse des
menschl Lebens:
Schöpfung ist a) Beziehungsstiftung
b) Beziehungserneuerung, durch Erlösung bedingt.
( Aspekt der Beziehungsstörung ist Sünde, ist Beziehungsverweigerung. )
c) Beziehungsvollendung, die ewige communio zwischen Menschen und Gott :
das ewige Leben.
A ) die
Schöpfungstheologische Begründung
jeder Mensch ist als Ebenbild Gottes erschaffen.
Gen 1, 27 . Dies wird wiederholt im AT Gen 5 1-3, Weish 2, 27, und Sir 17,
3. Bezeugung des Menschen als Ebenbild Gottes. Gen 9, 6
Frage: was ist der Mensch, er ist Gottes
Ebenbild .
Der Konsens in der Theologie ist nicht in einem
bestimmten Wesenszug des Menschen begründet. Der Mensch ist nicht in der
Unterscheidung vom Tier bestimmt, sondern in seiner ?
Sie besteht nicht in einem etwas, sie gründet in
einer den Menschen tragenden Relation. Mensch steht in Beziehung zu Gott, die
durch den Ruf besteht.
Kern der Menschenaussage: Mensch ist als
Gegenüber Gottes erschaffen.
Ebenbildlichkeit besteht im Vor-Gottsein des
Menschen, coram deo, in dialogischer Bezogenheit.
Schöpfung ist Beziehungsstiftung.
Lit .:Guardini : Welt und Person. Darin
beschäftigte er sich mit dem Geheimnis des Menschen. Der Mensch übersteigt den
Menschen um ein Unendliches.
Pascal: Die Person als das Ewige im Menschen.
Das tiefste Geheimnis als Fenster zur Ewigkeit.
Von Gott zur Person gemachtes Wesen : Person hat
Sinnbedeutung, die ihr Seinsgewicht übersteigt. Person kommt absolute Dignität
zu, durch die Art und Weise der Erschaffung.
Dinge entstehen auf Gottes Befehl; Person
entsteht auf Anruf Gottes. Er ruft das Du.
Splätt : Mensch wird von Gott so angesprochen,
dass er sich zu ihm zugesprochen fühlt. Die Dinge kehren in der Antwort zu Gott
zurück. Gott macht Menschen durch Anruf zum Du. Nicht durch Zwang wird dies
bestimmt, sondern er ist gerufen. Er ist eingeladen zu der Ich-Du Beziehung.
Die Erschaffung wird durch die Menschwerdung erneuert.
Existenz-begründende und Existenz-erhaltende
Beziehung.
Guardini: Das Ich des Menschen kommt im
Du-Verhältnis zum Ausdruck.
Rahner : das Gegenübersein zu Gott, das
Angewiesensein und die wirkliche Eigenständigkeit des Menschen bildet keine
Gegenseitigkeit. Sondern dies wächst, je mehr der Mensch in dieser Bezogenheit
lebt.
Der Mensch wird umsomehr er selbst, je näher er
Gott kommt. Der Mensch ist ohne Gott nicht zu verstehen.
Guardini: “Den Menschen erkennt nur, wer
von Gott weiß „.
Person-sein : der Mensch ist sich selbst
aufgegeben von Gott her. Gott vertraut sich selbst dem Menschen an.
Vor-Gottsein, Existieren vor dem Anruf Gottes. Jeder Mensch ist unersetzbar.
Gertrud Höhler : Lit.: über die Sinnmache. Die
Einzigartigkeit des Mitarbeiters sollte unterstrichen werden. Die
Unersetzbarkeit des Menschen sollte im Vorgesetzten-Verhältnis zum Ausdruck
kommen.
Gen 1,26-28 : der Mensch soll herrschen über die
Tiere und die ganze Erde; dominium terrae. Dies ist ein Gestaltungsauftrag. Die
Erde soll für Viehzucht und Städtebau genutzt werden. Der Mensch wird hier in
die Pflicht genommen. Sie impliziert die Repräsentanz Gottes durch den Mensch,
als Sachwalter trägt er Verantwortung für Gottes Schöpfung.
Ethische Konsequenzen :
1) Zusammenhang : daraus erwächst der Grund, dass man den Anderen nicht
töten darf. Das Lebensrecht jedes Einzelnen ist geradezu zwingend. Jeder
soll zeigen dürfen, dass er etwas Besonderes sein kann unter seinesgleichen. Wir
sind mehr als wir über uns selbst wissen. Jeder Tag hält Neues bereit. Von Wert
und Unwert der Anderen kann nicht von mir beurteilt werden.
Die Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens.
Cave Aussage :“ Diese Person ist jetzt zum Pflegefall geworden“. Dies ist
entwürdigend. Sondern sage
besser: „er ist pflegebedürftig. Wie wir über Andere sprechen, das würdigt uns
selbst.
2) Die Rede von der Gottebenbildklichkeit: dies gilt für alle Menschen,
unabhängig von sozialem Stand, Bildung, religiösen Überzeugung. Gen 1, 27
: universelle Blickrichtung ; „ wer ist der kleine Mensch, dass du seiner
gedenkst und dich um ihn kümmerst „.
3) Ein Nein zu Vergötzung menschlicher Macht, Schönheit, Leistung. Ja
zum menschlichen Leben in seiner schwachen und hinfälligen Gestalt. Dem Kaiser
als ewiges Abbild Gottes zu verehren, verstößt gegen Gott und das Recht des
Menschen.
4) Soziale Stellung erfährt keine Bedingung. Jer 1, 5 : „Bevor ich dich im
Mutterschoß gebildet, habe ich dich erkannt. Oder ich habe dich bei deinem
Namen gerufen, mein bist du“. Die Entwürdigung des Menschen in den KZ, wo
Mensch zur Nummer gemacht wurde. Matth 18, 10 ff. Die Überzeugung von der
Unverrechenbarkeit des Menschenlebens muß immer neu gewonnen werden. Die
Utilitaristische Ethik gewinnt wieder an Bedeutung; ein krankes Kind soll
einem gesunden Platz machen. Philosophen argumentieren: jeder einzelne Mensch
ist überfordert, wenn er die eigene Existenz rechtfertigen müsste. Theologisch
: das Urteil über einen Menschen muß immer unterbleiben, weil es von Gott her
gewollt ist.
B) Christologische
Begründung
Im Rahmen der Aussage des AT: alle
Menschen sind nach Gottes Ebenbildlichkeit geschaffen.
Im NT : die Idee des gottentsprechenden Menschen
ist auf dem Weg mit dem Ziel:
in einem Menschen voll und ganz Wirklichkeit zu
werden, nämlich im Leben von Jesu von Nazareth.
Diese Idee ist als unwiederholbare Geschichte in
der Menschheit präsent. In Jesus Christus, der Mensch der nach Gottes Willen
lebt. Und in diesem Bild des Menschen erscheint Gott, um in Liebe und Gnade
beim Menschen zu sein.
Gnade : ist Zuwendung von Gott zu Mensch mit dem
Ziel, dass der Mensch er selbst werden kann.
Gott erscheint selbst im Bild des Menschen, um
bei ihm zu sein. Der ganz aus dem Gegenüber zu Gott lebende Mensch und
der im Bild des Menschen nahe gekommene Gott. Kol 1, 15; Röm 1,28.
Durch die Taufe wurden wir auf seine Gestalt hin
erneuert., um an Gestalt des Gottes Sohnes teilzuhaben. Werden wie er, als
unser Ziel, weil Jesus Christus im wahren Gesicht des Menschen erschienen ist.
Christsein :Teilhabe am Selbstbewußtsein und
Gottesbewußtsein Jesu. Das heißt, am Wesen des Gottes Sohnes zu partizipieren.
Schockenhof : verweist auf den Unterschied vom
Christen als Ebenbild Gottes und uns Menschen, die wir auf dieses Menschenbild
hin erschaffen sind. Das ethische Handeln als Reifungsweg zwischen 2 Polen, die
Idee des vollendeten Menschen wurde in Jesus Wirklichkeit. Andererseits, der in
der Taufe erneuerte, bleibt ein unvollendetes Wesen, deswegen ist er immer
unterwegs. Das Ziel: der dem Gott nahestehende Mensch.
Ps 8 ,
In der Menschwerdung wird sichtbar, was Gott dem
Menschen wert ist. Die menschliche Würde ist durch Menschwerdung des Sohnes
Gottes bestätigt. Gott nimmt bejaht das Menschsein an, in dem er selbst einer
von uns wird. 1 Kor 19 bei Paulus.
Eine Neuauflage erfuhr dieses in der Enzyklika:
„ Redemptor hominis „ ( Erlöser der Menschen) ist Neuformulierung von
gaudium et spes. Das tiefe Staunen über die Menschwerdung nennt sich
frohe Botschaft.
Christozentrologische Theologie : wenn Theologie
als Anthropologie verstanden wird. Der Mensch erkennt sich selbst und seine
Würde, was er dem großen und geheimnisvollen Gott wert ist. Hinweis auf
2 Stellen in Gaudium et spes : Kriterium wird
offengelgt, was wahrer Humanismus ist. Dies ist Jesus Christus selber als
vollkommeneer Mensch. Er ist Zugang zu jedem Menschen und der Hauptweg der
Kirche. RH 18.
Der Sohn Gottes hat sich durch die Menschwerdung
mit jedem Menschen vereinigt. --> Mensch ist auf Liebe angelegt. Ohne
Erfahrung dessen kann er sich nicht finden. Dies ist die menschliche Dimension
und das Geheimnis des Menschen.
Welchen Wert muß der Mensch in den Augen des
Erlösers haben, wenn er so einen Erlöser verdient.
Durch Begegnung erkennt sich der Mensch selbst,
einerseits in der zwischenmenschlichen Beziehung und iandererseits in der
Beziehung zu Gott. Das Geheimnis Gottes kann dadurch erst aufleuchten.
Das heilsgeschichtliche Gesetz als Gelingen der Erfahrbarkeit Gottes. Von
Mensch zu Mensch vermittelt Gott das Heil und damit die Erfahrung unserer Würde
als Mensch.
Hat der Fortschritt das Leben wirklicher
gemacht, etwa hilfsbereiter für die Schwachen, offener etc. Vorrang der
Ethik vor Technik, den Primat der Person vor den Dingen, und die Überordnung
des Geistes über Menschen.
In Dominum Terrae : soll der zügellosen
Ausbeutung entgegengewirkt werden.
Die Bereitschaft zum Dienst am Beispiel Christ,
der nicht zum Herrschen, sondern zum Dienen gekommen ist. Man muß sich
beherrschen können, Selbstgestaltung, -disziplin.
Pottmeier Josef : Unterschied von Person und
Leistung; der nicht mehr leistungsfähige Mensch hat Würde. Das Sein des
Menschen hat Vorrang vor dem Haben.
Aus B) erwächst, den Menschen in seiner
Fragilität wahrzunehmen, und nicht nur auf die leistungssarken Menschen zu
begrenzen, begründen.
C) Eschatologische
Begründung der Menschenwürde
Vollendung in der ewigen Gemeinschaft : Tod
Erneuerung im Geheimnis der Inkarnation.
Vorstellung des ewigen Lebens ist die communio.
Fegfeuer als Läuterungsprozeß, der eine Wandlung
bedeutet.
Die Grundaussage der eschatologischen Botschaft
lautet: es bleibt vom Menschen, wenn er seine geschichtliche Dasseinsform
verlässt, nicht nur die Hülle übrig, sondern eine Hinüberführung in die
unendliche Gemeinschaft. Der jetzige Mensch ist der noch nicht ausgereifte,
aber der zum ewigen Leben berufene Mensch. Zum Menschen gehört
Unvollkommenheit dazu. Auch die Heillosigkeit, die Sünde gehört dazu. Er weicht
ab, verweigert sich zum eigenen Schaden. Sünde ist Entfremdung von sich selbst,
vom Anderen, von Gott. Die Gemeinschaft bewahrt ihn vor sich selber, vor
Anderen wegzulaufen. Krankheit, Leiden, Entbehrung und nicht erfüllte Erwartung
ist Leiden. ?
Der Mensch ist berufen, aus seiner vielfältigen
Lage befreit zu werden. Eschatologie ist geschenkte Würde. Durch Bibel
lässt sich dies vertiefen. Das zukünftige Leben wird als endgültiges Heilsgut
verstanden. Den Leidenden, körperlich und geistig Kranken wird ein zukünftiges
Leben durch Auferstehung geschenklt. Das ewige Leben fängt jetzt schon an, als
Gemeinschaft mit Gott über den Tod hinaus während. Das irdische Leben hat
Bestimmung über den Tod hinaus.
05.11.2002
Anwendung der Lehre vom christlichen
Menschenbild auf die ethische Frage.
1. Schöpfungstheologische 2. christologische und
3. eschatologische Begründung der Menschenwürde.
Der Mensch ist nicht erschaffen, um nach dem
Leben ins Nichts zu versinken. Er ist bestimmt im ewigen Leben in
Glückseligkeit mit der Gemeinschaft Gottes zu existieren. Dies ist einmalig.
Das Leben, das der Mensch empfängt, heißt Teilhabe am Leben Gottes. Neues Leben
ist durch Fortsetzung einer Beziehung gewährleistet, die jetzt schon begonnen
hat in der Gemeinschaft mit dem Vater, vermittelt durch den Hl Geist,
siehe vinculum Joh 17,3.
Eschatologie mit präsentischer Akzentuierung hat
Realisierung in einer neuen Weise, s. Joh 13, 35, bzw. Verheißung, die
eschatologisch verheißen wird. Im täglichen Leben wird darauf schon aufmerksam
gemacht.
Das irdische Leben ist nicht das höchste aller
Güter. Es ist keine Abwertung, sondern eine Relativierung und es bleibt in
jeder Form lebenswert.
Zusammenfassung, Zitat : Reiter Johannes
Grund und Ziel des Menschen : das Ja, das Gott
zum Menschen gesprochen hat.
Der Mensch ist das Eigentum Gottes, an dem sich
niemand vergreifen darf.
II. Die ethische
Grundantwort auf die Würde des menschlichen Lebens
Es geht noch nicht um Normen, die ein bestimmtes
Verhalten beschreiben. Sondern es geht um eine Grund-antwort, -haltung, die der
Würde des Menschen als Person entspricht. Damit lässt sich noch kein Konflikt
lösen. Aber Vorraussetzung zu dessen Lösung ist.
Grundantwort spricht von Tugend. Sie ist eine
Voreinstellung mit horizonteröffnenden Wirkung. Neue alternative Möglichkeiten
zur Tötung des menschl Lebens ergeben sich daraus.
Tugend : praktizierte Wertüberzeugung.
Ganzheitliche Tugend ist geprägt von, cognitiven, affirmativen und operativen
Aspekten, was sich dann in Handlungen manifestiert. Durch
Erfahrungen,Vorbilder, Einübung von bestimmten Haltungen als Vorraussetzung.
Grundeinstellung kommt im Ja oder Nein zum Leben
zum Ausdruck.
Wie soll sich ein Mensch, der von Lebensangst
geprägt ist zu einer Entscheidung kommen.
Die Grundhaltungen sind im Vergleich zu den
Normen fundierend. Es geht um Basistugend.
➔
Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben, siehe
Blatt 8. Auch um den Mut zum Leben geht es hierbei. Wo kommt der Mut her?
Ehrfurcht vor dem
Leben
Mut zum Leben
\
/
\
/
J A zum Leben ( Lebensbejajhung )
1) Ehrfurcht vor dem Leben nach Albert
Schweitzer
In seinem Werk Kultur und Ethik versucht er eine
Neubewertung der tugendlichen Ethik.
Grundintuiutuion : Schweitzer hat den Gedanken
der Liebe erweitert um Mitleiden und Mitfreuden mit der gesamten Kreatur.
Liebe : ist Ehrfurcht vor dem Leben, vor Allem
was lebt.
Schweitzer will uns die Augen öffnen.
Ausgangspunkt : der Mensch muß in lebendige Einheit mit der Natur zurückgeholt
werden : „ Ich bin Leben, das Leben will, inmitten von Leben, das leben will.“
Oberstes Prinzip wird bei Schweitzer definiert :
„ gut ist, Leben zu erhalten und zu fördern, böse ist, Leben zu vernichten und
zu hemmen.
Ethik der Ehrfurcht des Lebens lässt keine
Differenzierung zu, weder im Tierreich, noch beim Menschen.
Wahrhaft ethisch ist der Mensch nur, wenn er der
Nötigung, allen Lebewesen zu helfen, nachkommt. Der Mensch soll zum
solidarischen Mitleiden aller Lebewesen aufgerufen werden.
Ein zweites Prinzip : Wo ich Leben schädige, muß
ich mir klar sein, ob dies notwendig ist.
Dies ist eine prophetische Funktion, die
Schweitzer innehat.
Erich FROMM :
Biophilie
Fromm hat verschiedene Ansätze
zusammengeschaut, diese wurden mit einer sozialpsychologischen Perspektive
kombiniert. Er frägt nach dem Grund der Gesellschaft, nach ihren Leitbildern
für ihre Entwicklung. Dies ist das neue, das er versuchte.
Lit: Haben und Sein, eine Anatonomie der
menschlichen Destruktivität.
Rainer Funk legte eine Zusammenfassung der Werke
von Fromm vor.
Fromm macht den Versuch einen Grundhalt zu
beschreiben, die die menschliche Gesellschaft entwickelt. Ökonomisch geprägt.
Von den negativen, lebensgefährdenden Einflüssen unterscheidet er positive.
Charakter nennt er dies, der nicht angeboren, sondern erworben ist. Charakter
ist Grundeinstellung zum menschl Leben, von stabiler Haltung geprägt. Charakter
meint die Gesamtheit der Grundhaltungen mit denen der Mensch konfrontiert
ist. Er entwickelt sich im Lauf des menschl Lebens. Er kann sich auch
verändern.
2 Grundprozesse bei Fromm : Beziehung zu Dingen
und zu den Personen.
Assimilationsprozeß : Umgang mit den Dingen
Sozialisationsprozeß : Beziehung der Menschen zu
Personen.
SCHEMA :
Charakterorientierung :
/
\
/
\
Assimilationsprozeß
(Dinge)
Sozialisationsprozeß ( Personen)
I
I
Kriterien der
Lebensförderlichkeit
Kriterien der Lebensförderlichkeit
/
\
/
\
nicht produktiv
produktiv
nicht produktiv
produktiv
-nekrophil-
-biophil-
-nekrophil-
-biophil-
nekrophil : Verfall, Verkümmerung; biophil
: wachstumsfördernd
2 Ideen, die hier zusammenkommen.
- Assimilationsprozeß : Umgang mit den Dingen
nicht produktive, rezeptive Orientierung ist eine passiv
nehmende Orientierung. Das Empfangenbekommen,
-wollen ist im Vordergrund. Die Quelle alls
Guten ist außerhalb. Der einzige Weg ist der Weg es außerhalb zu bekommen : der
homo consumens als Leitbild. Zigaretten, Alkohol, Sex, Fernsehen etc. .
Ich warte, dass mich andere füttern, wenn ich
nett zu ihnen bin.
Die ausbeutende Haltung : er erwartet
nicht, die Geschenke von Anderen zu erhalten, deswegen holt er sich diese
mit Gewalt. Bsp.: sie brechen in einen ein, stehlen und leben in der Welt
von Plagiaten.
Die Überzeugung selbst, nicht fähig zu sein,
etwas Produktives hervorzubringen.
Die hortende Einstellung : Sicherheit durch
Horten und Sparen. Besitz und Haben als Aspekt. Geiz ist hierbei ausgeprägt. Im
Geistigen : nur keine Experimente, es soll so bleiben wie es ist.
Die Markt-orientierung : ist im Westen dominant.
Menschen fragen sich, wie sie sich am besten verkaufen. Hier dominiert die
Außenorientierung, eine Fremdbestimmung, durch Moden bestimmt. Abwertung, eine
lebensgefährdende Seite ist offensichtlich.
Destruktuviv - nekrophil : Liebe zur Leiche wörtlich; er definiert wie
folgt : das leidenschaftliche Angezogenwerden von allem was tot ist.
Interesse an allem, was rein mechanisch ist. Homo mechanicus, Weltgestaltung
durch Maschinen. Die Menschen werden wie Nummern. Sind Menschen Dinge oder
lebendige Wesen. Begegnung mit Anderen erfolgt auf intellektuell abstraktem
Wege, das Einzelwesen spielt hier keine Rolle.
„ Der Mensch geht zu grunde , wenn er zum Ding
wird.“
Produktiv, gemeint ist, daß der Mensch seine eigene Anlagen realisiert. Im Sinne
der Selbstentfaltung im Dienst der Förderung des menschl. Lebens. Zum Aufbau
der eigenen Begabung.
Durch 3 Begriffe präzisiert :
o Biophilie : Nähe zum Leben und zum Lebendigen.
o Stärke : Befähigung des Menschen, seine Kräfte zu
gebrauchen, nicht Macht über sondern die Fähigkeit zu.
Wo den Menschen die Stärke fehlt, wollen sie Macht über Andere haben. Stärke
ist Fähigkeit zum
angemessenen Umgang mit Dingen und Tieren.
o Generativität : Neues im Umgang mit Dingen entsteht.
- Sozialisationsprozeß : es geht um Arten der menschl Bezogenheit
Nicht-produktiv :Es handelt sich um Fehlformen der Liebe.
o
symbiotisch - unfreie
Bezogenheit : auf Grund zu enger Beziehung, dazu rechnet er die masochistische
( Unterwerfung ) und sadistische, passive Form
der symbiotische Bezogenheit. Jeder verliert sein Selbstsein. In der
masochistischen Orientierung macht sich der Mensch dem Anderen untertan. Er
partizipert an der Macht des Anderen. Bsp.: Gefühl der Unterlegenheit,
Ohnmacht, eigen Bedeutungslosigkeit. Die Menschen machen sich klein und schach.
Wehtun kann zur Sucht werden, Selbstanklagen, Selbstvorwürfe. Unbewusst
herbeigeführte Unfälle zählt Fromm dazu. Selbstblokade bei Prüfung. Unfähigkeit
auf eigenen Füßen zu stehen. Sich an eine Beziehungsperson kletten, wo das
Selbst aufgegeben wird.
Fromm, Lit . Furcht vor der Freiheit. Hierin
beschreibt er dies ausführlich.
Vorraussetzung für totalitäre Systeme.
Himmler : mein Gewissen ist Hitler.
o
sadistische Orientierung :
Die Person befielt, beutet aus. Abhängigkeit ist
gegegben.
Kennzeichen an drei Merkmalen :
a) Andere abhängig machen zu wollen und Macht auszüben.
b) b) der Drang Andere zu benützen.
c) c) und der Wunsch Andere leiden zu sehen. Eventuell durch Demütigung
Anderer. Das Taktgefühl fehlt hierbei. Taktgefühl Ist Fähigkeit, den Anderen
nicht in peinliche Situationen zu bringen; mit Rücksicht auf das Schamgefühl
des Anderen.
o
distanzierte Bezogenheit :
konformistische Orientierung hat wegen Verbreitung eine große Bedeutung. Diese
wird verschleiert. Man will dies nicht wahrhaben. Es fehlt Selbstsein,
stattdessen wird die Art von Persönlichkeit übernommen, die andere Menschen
erwarten, daß er ist. Die Autorität des man, man tut.
- nekrophil-destruktive : aktive Form der
Distanzbeziehung, das Gegenüber soll zerstört werden. Im Hintergrund sieht
Fromm 2 Faktoren : die Isolation. Grundbedürfnisse werden nicht erfüllt. Die
Bedrohung, daß der Mensch nicht werden, nicht sich entfalten kann bedingt durch
Angst. Dies macht wütend. Isolationsbedingte Frustration von Lebenswünschen
führt zur zerstörerischen
Lebenshaltung.
Fromm : „Destruktivität ist die Folge ungelebten Lebens.“
- narzistische Einstellung : er kennt nur seine eigene Welt als real an.
Er ist unfähig, sich hineinzuversetzen in eine anderen Menschen. Daß andere
Menschen auch Gefühle, Gedanken haben , dies nimmt der narzistsche Mensch nicht
wahr. Es ist Überempfindlichkeit gegen Kritik an seiner Person, er kritisiert
allerdings Andere.
06.11.2002
NÄHE
:
Mitsein : Abhängigkeit,
Füreinander, „Freiheit zu „
DISTANZ : Selbstsein :
Unabhängigkeit, gelegentlich : Gegeneinander , „Freiheit von „
Produktiv :
∙
Liebe, Lit. Mehr als Worte und Gefühle (
z.B. Pflege des Partners bei Unfall) Liebe ist ganzheitliche Zuwendung zum
Anderen. Umgang, Herausforderung, Liebe ist mehr als Gefühl, Worte. Lit. Jellouschek
Liebe hat 4 Elemente nach Fromm : Verstehen und Achtung,
Verantwortung und Fürsorge
--> produktive Liebe „ ( Ja zum Leben des anderen
Menschen
)
Achtung setzt das Verstehen voraus; Hineinversetzen in den Anderen, seine
Grenzen wahrnehmen.
I
I
Rezeptiv
aktiv
∙
Vernunft
Mensch kann durch Oberfläche dringen und seine Rezeptionsfähigkeit
erfahren.
Thomas v. Aquin : “ wo die Liebe ist, tut sich ein Auge auf.
„ Wahrnehmungsfähigkeit wird aktiv.
2 Grundtendenzen:
-
höchstmögl Realisierung zum Leben -->
Biophilie und
-
destruktive
Form
--> Nekrophilie.
Vorraussetzung dazu nach Fromm : es gibt ein Wachstumssyndrom
und Verfallssyndrom. Nekrophile Tendenz gelingt zur Wirksamkeit. Die
Tenednz zum Leben ist eingeboren. Bedarf der unterstützenden Hilfe als
Lebenstendenz, damit sich die Liebe zum Leben entfalten kann. Die Liebe zum
Leben ist ebnso ansteckend, wie die Nekrophilie.
Der Mensch wirkt durch das, was er ist.
Spezifische Bedingungen zur
Biophilie : warmer
liebevoller Kontakt durch konstante Bezugsperson, Freiheit, Fehlen von
Drohungen, Einführen in die Kunst des Lebens, Freude empfinden, angeregter
Austausch mit anderen Menschen, Interessen haben mit gesunder Neugier. Auch
soziale Verhältnisse sind wichtig. Materielle Grundbedingungen für ein Leben
sind wichtig. Die Freiheit haben als aktives Mitglied der Gesellschaft zu
wirken.
Fehlen diese Voraussetzungen so begünstigt dies
die Nekrophilie. Es gibt ursprünglich keinen Todestrieb.
Sie bildet sich dann, wenn sich die
Lebenstendenz nicht entwickeln kann.
Wenn das Wachstumssyndrom nicht gelingt.
Wachstumssyndrom
Progressionsebenen:
Biophilie
Unabhängigkeit - Freiheit
Normal
Regressionsebenen:
Nekrophilie, analer
Charakter
inzestuöse Symbiose
Verfallssyndrom
Kritische Bewrtung :
-
Fromm übernimmt sexuelle Sprache von Freud.
Richtung wird deutlich, mit der weitergedacht werden kann.
-
Grundaussage : Weg zu einer biophilen
Lebenseinstellung kann nicht beschritten werden, wenn in einer Beziehung
lebensbejahende Elemente nicht vorgelebt werden. Entfaltung des Könnens und
unter welchen Bedingungen ist dies möglich.
Punkt drei bleibt weg ( lt. Prof. Müller ).
4 ) Komponenten einer Grundhaltung der
Lebensbejahnung
ist ein umfassendes Thema.
Melch , Nbg. Kh-seelsorger , Lit. : du selbst
bist die Botschaft. Die Pflege des eigenen Lebens ist die Botschaft für Andere.
a) EHRFURCHT vor dem
menschlichen LEBEN.
Ehrfurchtbegriff ist relativ jung : bei Goethe:
Ehrfurcht vor Älteren, Gleichaltrigen, Jüngeren. Dies ist gleichrangig zu
sehen.
Achtung, Gehorsam gerät als untertängig in
Zwielicht. Ehrfurchtsbegriff gewinnt an Renaissance. Bislang hat er gefehlt und
wurde als Defizit erkannt. Das Wort : Ehre und Furcht , Scheler, nur das Wort
und nicht was es bezeichnet, ist zusammengesetzt. Es geht um Scheu, Respekt,
Zurückweichen, Abstand nehmen im positiven gesunden Sinn, um den Wert dessen,
dem wir uns zuwenden, nicht zu gefährden.
Gerhard Marschütz, Wien, Moraltheologe. Lit. Die
verlorene Ehrfurcht, Würzburg 1992 .
Ehrfurcht ist die spezifische Erfassung der
Wirklichkeit. Sie gibt Raum frei zur Entfaltung, um das hintergründige
Geheimnis vernehmbar werden zu lassen. Staunen, Zustimmung lässt Abstand
gewinnen, um Eigenwert des Anderen vernehmbar werden zu lassen. Ohne Besitz zu
ergreifen.
12.11.2002
Kontrasterfahrung, wenn die Ehrfurcht fehlt. Sie
ist des Menschen bestes Teil. Wichtigste Grundhaltung, um ganz Mensch sein zu
können.(Steinbüchl).
Guardini: Ehrfurcht ist die Scheu, die das
Zudringen verbietet und Abstand hält.
Sie gllt für Würde und Freiheit. Alle Kultur
beginnt damit, daß der Mensch zurücktritt. Abstand schafft. Distanznahmen nicht
zur Entfernung, sondern damit der andere Raum hat.
Verschiedene Grade der Ehrfurcht : die
einfachste ist die Achtung. Das elementarste, das gefühlt werden muß, damit
sich Menschen begegnen können. Achtung vor Überzeugung. Für die Überzeugung des
Anderen darf ich kämpfen.
Achtung vor der Privatsphäre des Anderen.
Bereich, wo er mit sich selbst ist, mit der Familie, den Freunden,
ad Beziehung Mann-Frau : Ehrfurcht der
Geschlechter voreinander.
Ehrfurcht vor menschlicher Größe, Respekt vor
einem Werk, vor dem Kleinen, Wehrlosen, der sich nicht durchsetzen kann. Durch
die Nähe des Schicksals inne halten,
Aus Glaubenperspektive : Geheimnis übersteigt
unser Fassungsvermögen. Mensch ist Gottes Ebenbild. Das ist auch ein Geheimnis.
Im Wort Geheimnis steckt das Wort Heim als eine Gewissheit.
Die Haltung, die die Kreatürlichkeit des
Menschen wahrnimmt, achtet, von Gott her zu Gott hin.
Der geheimnisvolle Ursprung wird deutlich, wo
her und das Ziel, hin zu.
Geschaffenheit heißt, aus der Liebe Gottes
hervorgegangen und im Dasein der Liebe gehalten sein.
Ehrfurcht ist Phänomen der Begegnung, geöffnet
nach oben. In der Ehrfurcht wird Glauben bewusst, daß der Mensch Eigentum ist.
Im Sinne von Kostbarkeit, die Gott bewahren möchte, und sich zu ihrer eigenen
Größe entfalten kann.
Schockenhoff : Eigentum als Wahrnehmung der
Majestät Gottes im Menschen. In dem der Mensch dem Anderen als Mensch begegnet,
in dem der Andere als Bild Gottes sich zeigt.
Lit. . Guardini, Berichte über mein Leben.
Darin zitiert er einen Traum, wo jeder Mensch
ein Wort zugedacht bekommt. Der Sinngehalt des Wortes ist für sein Leben
bestimmend.
Lit. Anselm Grün, benediktinische
Schöpfungsspiritualität, es geht um Spiritualität der Ehrfurcht.
b) MUT zum LEBEN
Paul Tournier, Arzt, anfangs der 90 er
verstorben, médicine de la personne, im Angesicht des Leidens.
Mut und Mutlosigkeit sind relationale Phänomene.
Unvorhersehbarkeit als Teil des Lebens. Das nicht Vorhersehbare gehört zum
Leben. Es kann erfreulich oder schmerzlich sein. Mut, wenn es jemand wagt, sich
auf das Leben und dessen unvorhersehbaren Wendungen einlassen.
Bonhöffer : „ es gibt ein erfülltes Leben, trotz
unerfüllter Wünsche „.
Weder Leben noch Sterben können ohne Mut
gelingen. Freiwilliges Loslassen ist Verlust.
Psychodynamik der Mutlosigkeit:: der Entmutigte
rechnet nicht damit, bevorstehende Aufagben bewältigen zu können. Er hat kein
Vertrauen in seine Fähigkeiten, ins Leben allgemein.
Vertrauen heißt, das Leben spielt immer wieder
einen Ball zu. Damit rechnet der Mutlose nicht mehr. Er ist von pessimistischen
Erwartungen geprägt.
Die Situationserkenntnis ist bereits gehindert.
Man sieht nicht mehr die vorhandenen Chancen.
Ermutuigung beginnt damit, daß Einer neu sehen
lernt.
MUT : Fähigkeit eine Handlung zu vollziehen,
trotz der Gefahr des Risikos, der Erfolglosigkeit. Es ist eine Antikraft. Mut
ist eine der polaren Entsprechung zur Besonnenheit. Wagnis muß richtig
eingeschätzt werden.
Mut
------------------ Vorsicht, Abwägung, Zurückhaltung
I
I
I
I
Verwegenheit
------------------------- Resignation, Ängstlichkeit
Mut einer Antikraft in Bezug auf Gefahren,
Schwierigkeiten. Im Gegenwind aufrecht stehen zu
bleiben.
Mut eine Entscheidung zu treffen. Mut die Tat in Angriff zu nehmen ,
Komponenten: Selbstsicherheit, Vertrauen in
eigene Fähigkeiten, Zuversicht mit gegebener Situation fertig zu werden, ihr
gewachsen zu sein.
Wie wächst Mut, Quellen seiner Speisung:
Er entwickelt sich dort, wo sich ein Mensch von
früh auf erlebt, ihm zugetragen wird, ein positives Zutrauen:
du kannst.
Die positiven Erwartungen sollen mit seinem
Leistungsvermögen korrespondieren.
Leistungen, die Kinder vollbringen sind oft
addressierte Phänomene.
Wenn das Zutrauen der Eltern, den Leistungen
entspricht, dann ist das aufbauend, steigernd auf das Vermögen. Negative
Erwartungshaltungen korrelieren mit Misserfolg. Der innere Entmutiger ist
gefährlich und untergräbt das Leben. Die Kirche ist von ihrem Stifter als
Gemeinschaft der Ermutigung konzipiert.
Gal 2, 20, Paulus sagt, Christus der Ermutiger
lebt in mir.
Bei Cancer : Schub, der einen wachrüttelt.
Guardini : Grundmut besteht darin, ja zu sich
selber zu sagen. Mut zum Leben zusammen mit dem Vertrauen auf die Vorsehung
Gottes. Vorsehung ist mit dem Gedanken des Lebensmuts verbunden. Im
Anschluß an die Bergpredigt wird die Vorsehung erwähnt, euch aber muß zuerst
das Reich Gottes, Dienst an Glauben, Hoffnung und Liebe gegeben werden, und dann
wird Euch alles dazugegeben.
Schaubild:
JA zum LEBEN – seine Entfaltung und Bedingungen
Ehrfurcht vor dem menschl.
Leben
Mut zum Leben
\
/
\
/
\
/
C
LEBENSBEJAHUNG
/ \
i
I
B
SOLIDARITÄT
A Glaube als
tragende Grundbeziehung, die Solidarität und Lebensbejahung ermöglicht.
Was wollen wir? Entweder eine
Solidargesellschaft oder eine Entsorgungsgesellschaft.
Grom :
Gefahr der Entsorgungsgesellschaft :
Finanzielle Entlastung des Gesundheitssystems.
Wer kommt noch in den Genuß der Intensivmedizin.?
Kehrt er noch in den Produktionsprozeß
zurück? Euthanasiedebatte, als Entsorgung Sterbender. Euthanasie wird
aber als Prozeß der Freiheit darfgsetellt.
Gegengesellschaft ist am Werk. Kardinal Martini,
Mailand: so wie die Eltern die Kinder in die Welt bringen, so werden die Kinder
die Eltern aus der Welt begleiten können.
Oder die alten und pflegebedürftigen Menschen,
oft gibt es Mißstände dort; der quasi Eindruck der Entsorgung taucht auf. Auch
über Behinderte, so nach Singer, stellte die Frage nach Lebensrecht neu.
Oder wenn Eltern ihre Kinder loswerden wollen,
wenn sie ins Heim gegeben werden. Oder sie werden vor den Fernseher gesetzt.
Solidarität, unter Aspekt des Mitleids und des
solidarischen Helfens.
Mitleid als Spontangefühl und als eingeübte
Haltung.
Mitleid als Gefühl:
Gefühle sind spontan, kommen von selbst. Von
ihnen geht ein Antrieb aus. Sie haben motivierende Kraft. Abhängig vom Gewissen
des Menschen. Gestaltend mit Gefühlen umgehen, dies ist emotionale Intelligenz.
Wenn Mitleid aufkommt, der Impuls, hin und
helfen ist wach. Z.B. der Samariter: er sah ihn und hatte Mitleid.
Man kann auch einen Gefühlsimpuls einschlafen
lassen, das pasiert hier nicht.
Mitleid: Sympathie bedeutet Mitgefühl: Mitfreude
und Mitleid. Um geanauer zu erfassen, was es ist, muß es abgegrenzt
werden.
MITLEID ist nicht
➢
GEFÜHLSANSTECKUNG. Dies ist ein Phänomen der
Massenpsychologie. Spontanes Übertragen, man wird mitgerissen. Emotionale
Erregung erfasst die Massen. Gefühlsansteckung. Der Erwachsene kann sich im
Gegensatz zum Kind davor schützen. In der Gefühlsansteckung vollzieht sich eine
Gleichschaltung. Das bewusste Ich, ist nicht mehr beteiligt.
➢
NACHFÜHLEN, die innere Verfassung des Anderen
wird wahrgenommen, aber ich unterscheide mich von ihm. Ich kann nachfühlen und
den Anderen ausnützen. Nach Richter leben wir in einer Zivilisation, in der uns
eine laufende rührende Scheinwelt vorgetäuscht wird. Das Mitgefühl steht für
Miteinandersein.
➢
MITFÜHLEN ( Sympathie ) : -
Mitfreude
MITLEID ist das Wohl und Wehe des Anderen
wahrnehmen.
Lit. Bei Philipp Lersch, Aufbau der Person.
Im Mitleid bleibt das Ich, es selbst. Es läßt
sich nicht anstecken. Das Ich ist aber auf das Du bezogen, das
einfühlt, nachfühlt, ohne selbst unterzugehen.
Im Mitleid nimmt man die Situation des Anderen wahr, um ihm zu helfen.
Man muß unterscheiden zwischen echten Mitgefühl
und unechtem Mitgefühl.
Bsp. Roman, Ungeduld des Herzens, von Stephan
Zweig.
Mensch soll bereit sein, auch gegen ein falsches
Mitleid bereit zu sein, nein sagen zu können..
13.11.2002
MITLEID als Gefühl :
Tugend der Lebensbejahung bedarf der Quelle, der
Unterstützung, die die Lebensbejahung ermöglicht; sie ist die Solidarität. Die
Fähigkeit mitzufühlen, -leiden ist die Basis dafür.
Josef Pieper : Liebe ist nicht das Selbe, wie
der Wunsch, der Andere möge sich wohlfühlen.
Richter : Das Kind soll der Adressat echten
Mitgefühls sein, und teilhaben am Einfühlen und Mitgefühlen mit den Eltern oder
Vorbildern.
Die emotionale Bildung ist fundierend, ebenso
die geistig intellektuelle.
MITLEID als Haltung :
Dies ist mehr als das Gefühl. Es ist ein
Übungsprozeß, lebenslang. Dem Leiden des Anderen sich zu öffnen. Geteiltes Leid
ist halbes Leid.
Mitleiden ist komplexe Haltung, in der die Nähe
zum Kranken, Leidenden verwirklicht wird; aber der Andere wird nicht als
Subjekt gesehen.
Schaubild, drei Komponenten der Haltung.
Kognitiver
Aspekt
operativer Aspekt
/\
/\
I
I
Emotionaler Aspekt
Wertquadrat:
Selbstbewahrung ( Selbstschutz, Selbststand
) --------------- Mitleid
I
I
I
I
Narzistische
Selbstbezogenheit
Selbstaufgabe
Aus den Einseitigkeiten können auch
Entwicklungstendenzen entstehen.
Lit., Metz , Compassion, Weltprogramm des
Christentums
Hin-weg vom Cognitiven, hin-zum Mitsein.
Zulehner : wie entwickelt sich Solidarität: es
gibt fördernde und hemmende Faktoren.
Hemmende, entsolidarisierende Faktoren: Angst
vor zu schwachen Ich, die Angst vor einem zu knappen Leben zu kurz zu kommen.
Diese Faktoren sollen beseitigt werden durch die
Stärkung des Selbst.
Wir brauchen Solidarbiotope, Schutzzonen für die
Entwicklung der Solidarität. Dies ist die Familie. Dazu ist nicht nur die
Mutter vonnöten, sondern der Vater öffnet die Mutter-Kind – Symbiose, um die
Solidarität zu entwickeln. Um eigene Identität entwickeln zu können --->
- Männer werden unterstützt, Väter zu
sein.
- wenn wir dies nicht tun, gehen wir einem
Polizeistaat entgegen.
Der Mensch lernt hier die Grundvorraussetzung
für die Solidarität.
Bedeutung des Glaubens für die Entfaltung der
Solidarität :
Zulehner: Solidaritätsfördernder Faktor :
Einbindung in die westl. Gemeinschaft. Im Umfeld der Kirche wird Solidarität
gefördert. Wenn die Auffassung gilt, wenn mit dem Tod alles aus ist, wird
versucht aus dem Leben so viel wie möglich herauszuholen.
Solidarität wird gefördert duch religiöse
Vorgaben. Kirchengestützte Solidarität als Vorbild. Kirchen verbrauchen nicht
nur Solidarität, sondern mehren diese auch. Menschen finden Halt , haben
Wurzeln in der Religiösität. Ps 18 : du führst
mich ins Weite.
Solidarität führt zur gegenseitigen
Verbundenheit. Religion ist Quelle aus der Solidarität hervorgeht; wie ein
Baum, an dem sie wie Früchte wachsen. Solidarität in der Liebe wächst nur aus
der Erfahrung zuvorkommender Liebe. Die Liebe mindert die Angst vor dem Tod.
Solidaritätsquellen bedeutet, den Menschen in Gott zu verwurzeln. Im Umkreis
der Auferstehungshoffnung entsteht Solidarität.
4) Ethik des Helfens : Leitlinien
1) Betroffensein ist Ausgangspunkt aber nie der Masstab helfenden Handelns.
Kompetente Verantwortlichkeit ist festzustellen. Dringlichkeit liegt vor.
2) Hilfe durch Arzt, Ausbildung
3) Hilfe soll werder demütigend noch bevormundend sein. Keine materielle
und psychische Abhängigkeit. Hilfe als Hilfe zur Selbsthilfe. Den Anderen nicht
abhängig machen.
4) Im Konfliktfall ist dem Bedürftigeren zu erst zu helfen. Maß der
Bedürftigleit spielt eine Rolle. Wer leidet schwerer,
5) Der potentielle Helfer muß neben der Lage des Bedürftigen, auch die
eigene Lage berücksichtigen, Einkommensituation, Freiheit als Kriterien der
Eignung. Das Sollen richtet sich nach dem Könnern.
6) Um nicht ausgenützt zu werden, soll man sich weiterbilden. Auch um
Enttäuschungen zu vermeiden.
7) Mitgefühl und Solidarität bedeutet kein Freude-, und Genussverbot.
Dem Artikel von Bernhard Grom, Stimmen der Zeit,
Heft 3 , 1995 entnommen.
19.11.2002
10.11./12, Was passiert bevor es passiert?
B) KONKRETE ethische KONFLIKTFELDER
Humane Orientierungslinien zur Bewältigung von
Konfliktfeldern.
Haltungsethische Normen, Tugenden, normative
Orientierungen: bestimmtes Handeln wird umschrieben und ethisch erlaubt bzw.
qualifiziert oder verboten. Ein Rahmen zum Schutz der Humanität des Menschen
wird abgesteckt.
Normen: sind Warntafeln, die auf Grenze
aufmerksam machen. Sie wenden sich an die Freiheit des Menschen, deswegen
müssen sie begründet werden. Entweder eine dem Menschen gefährdende oder ihm
dienende Haltung.
Lehramt sagt: siehe, Enzyklika Evangelium vitae
Lebensfreude soll nicht weggenommen werden. Mit
den Weisungen soll der Mensch in der Situation der Angefochtenheit angeleitet
werden. Grundanliegen des Lehramts : - sittliche Botschaft darstellen, - nahe
bringen und - in der Absicht dem Heil zu dienen.
Kunst des Verstehens, Hermeneutik (
Textauslegung ), einen Zusammenhang herstellen zw. Text und Kontext, keine
falschen Absichten unterstellend. Es gibt die Möglichkeit der Unterscheidung
entweder fundamental oder nachordnend. Das bedeutet Übersetzungsarbeit,
heutige Relevanz herausfinden.
I. Ethische Probleme am
Lebensanfang
1. Verantwortung für die Zeugung menschlichen
Lebens
Situation des Fertilitätsverhaltens: Geburtenate
reduzierte sich kontinuierlich.
Entwicklung der Technik, medizinischer
Fortschritt spielt eine Rolle. Medizinische Forschung hatte brutale Form der
Gebregelung angenommen.
Lit. Artur Imhoff, Die Lebenszeit. Eine sozialwissenschaftl.
Untersuchung.
1719, in Berlin – das Durchschnittsalter lag bei
22 Jahren, bei hoher Kindersterblichkeit.
1986, in München - das Durchschnittsalter lag
bei 76,5 Jahren.
In alten Kulturen war die hohe Zahl der Kinder
eine Selbstverständlichkeit. In der Neuzeit wird der Lebenssinn in Frage
gestellt. Skepsis breitete sich aus. Sinnverlust kann sich auch ausdrücken im
Verlust des Sinnes für Kinder.
Sinnverlust heißt nicht nur Verneinung des
Kinderwunschs, oder auch Kinderwunsch als Sinnstifter. Welch eine Hypothek
liegt auf dem Kind.
Sinn und Verantwortung, Beziehungsfreude kommt
im Kind zum Ausdruck.
Angewiesenheit des Menschen auf Zuwendung, man
ist aufmerksam auf ihn.
20 % der Kinder haben heute
Aufmerksamhkeitsdefizit - Syndrom, hyperaktive Kinder. Wie soll das Kind lernen
Zuwendung zu geben, wenn es dies nicht gelernt hat.
Frage nach dem Kinderwunsch kann nicht auf
die Fragen der Empfängnisregelung reduziert werden.
Lebensziele und die Realität entsprechen nicht.
Das Wagnis der Familie wollen weniger eingehen. Kinderwunsch und Angst vor dem
Kind als Spannungsfeld heute. ( Römhild, Erfurt ).
Zeugung : ürsprünglichstes Ereignis zur Wahrung
des menschlichen Lebens.
Geburtenkontrolle: als Maßnahme zur Eindämmung
des Bevölkerungswachstum, Geburtenregelung inclusiv, aber Abtreibung ist hier
eingeschlossen.
Geburtenregelung : empfängnisverhütende und –
fördernde Maßnahmen durch Sterlilitätstherapie.
Familienplanung schließt Geburtenregelung und
Familienplanung ein.
Empfängnisregelung: Maßnahmen zur Verhinderung
des Eintritts einer Schwangerschaft, Befruchtungsverhinderung -
Kontrazeption.
Verantwortete Elternschaft nach ethischem
Prinzip: Entscheidung darüber, ob menschliches Leben weitergegeben wird, liegt
nur bei den Eltern.
c) Weitergabe des menschlichen Lebens als
Ausdruck der Lebensbejahung oder als psychisches Notphänomen. Wesentl Aspekt des Lebens ist Zeugung und
Erziehung der Kinder.
Logotherapie : Sinntherapie, den Sinn des Lebens
zu finden ist wichtig, sonst droht Erkrankung. Findung und Erfüllung des
Lebenszieles hängt damit zusammen, daß der Mensch sich selbst überschreitet.
Der Mensch ist für mehr geschaffen als für sich selber. 3 Bibelstellen:
- Lk 12, 15 ; -
Christl.Paradox : Mt 16, 25 ; mit der
geistlichen Berufung zum Ordensleben wird dies oft gebraucht. Es formuliert die
Bedingungen für Lebenserfüllung. Der Mensch kann sich nur finden. Der Sinn des
Lebens ist die aufrichtige Selbsthingabe.
Das was qua Schöpfung dem Menschen eingewickelt
ist, soll entwickelt werden. Einsetzen der Gaben , Ressourcen für Andere.
Berufung des Menschen liegt in der Bereitschaft zum Dienen. Dienen ist eine
grundlegend menschliche, humane Eigenschaft, die das Leben des Menschen
bedingt.
Indem der Mensch sich für andere einsetzt,
entwickelt er sich selber. Joh15, 16; Geistige Fruchtbarkeit,
geistl.spirituelle Fruchtbarkeit, Fruchtbarkeit im biovitalen Sinn.
Ein Professor in Münster: Die Priester wollen
zeugen, nicht überzeugen. Geistl. Fruchtbarkeit soll hervorgerufen werden.
Zeugnis geben für.
In gaudium et spes wird auf die Fruchtbarkeit
eingegangen, Kap 48-52. Von Sendung und Berufung wird hier über die Weitergabe
des menschlichen Lebens gesprochen. Man interpretiert damit Gottes Zuwendung,
die auf einen Anderen hin transparent wird. Elternbild und Gottesbild sind
verwandt. Das eine baut auf dem anderen auf.
Der Mensch stammt aus der Liebe und ist zur
Liebe bestimmt. Theologisch stimmt der Satz immer. Anthropologisch nicht immer,
da er fragmentarisch verdunkelt sein kann.
Ohne Liebe kann kein Mensch leben; Joh Paul II.
d) Elternschaft in Liebe und Verantwortung
Weitergabe liegt bei den Eltern. Es geht um
ethisches, umfassendes Prinzip. Das Konzil steht uneingeschränkt dahinter.
Kinder als vorzügliche Gabe der Eltern, die zu
deren Wohl beitragen. Für die Übernahme der Verantwortung
gibt das Konzil haltungsethische Prinzipien
bekannt.
1. verantwortbare Elternschaft provoziert ,
besagt daß die Ehe der verantwortliche Raum der Weitergabe ist.
. Weil, die Ehe stabilisiernd ist
und allen anderen Lebensformen weit überlegen.
. Weil, das Kind braucht 2
Elternpersonen, die an einem Strang ziehen und zur Vermittlung der
Lebensbejahung beitragen.
So erst kann das Kind lernen, den Umgang der Lebenspartner miteinander.
Bewältigung von
Konflikten. Das Kind braucht den gegengeschlechtlichen Elternteil als Zugang
zum anderen
Geschlecht und den
eigenen Elternteil. Über 80 % der Kinder leben bei den Eltern.
. weil die Erfüllung der
menschlichen Sexualität in der personalen Beziehung bei Mann und Frau zu finden
ist.
Liebe geht über sich
hinaus, soll kreativ werden. Geschlechtlichkeit ist auf die Ehe hin erschaffen,
wird
In Liebe ausgedrückt.
Sexualität ist nicht als Trieb zu verstehen, sondern als Sprache der
Liebe.
Liebe soll den Anderen
nicht segmentieren, sondern als Ganzes gesehen werden.
Die Zeugung menschl. Lebens muß immer
verantwortet werden, egal wie er passiert ist. Die Folgen der eigenen Handlung
sind zu übernehmen.
2. Verantwortliche Elternschaft
verantwortetes Urteil über Kinderzahl und
Abstände der Geburten. Ehrfürchtige Hörbereitschaft coram deo
und die Gemeinsamkeit der Überlegung der Partner,
um Ruf Gottes zu erkennen.
Prädikationsfaktor : wenn keine Einigung über
Kinderwunsch besteht.
20.11.2002
Versuch ein sachgerechtes Urteil ist zu finden.
Rectum judicium. Kind ist keine Sache.
Ethisches Urteil kann nur tastend finden.
3. Kriteriologie, die helfen die Angemessenheit
des Urteils zu fördern.
- Als erstes Kriterium wird genannt : Wohl des
Paares selber
früher gab es hierarchische Anordnung von Ehezwecken, Zeugung von
Nachkommenschaft,
gegegnseitige Liebe und Hilfe und drittens Zweck remedium concubiscienciae.
Verantwortung, weil die Weitergabe des Lebens voll in die Ehe integriert ist.
-
Wohl der Kinder ist zu bedenken. Schenkung eines
Lebensraums zur Entwicklung, Entfaltung. Rücksicht auf menschliche Begrenzung.
Kinder müssen bestimmte Entwicklungsmöglichkeiten haben. Humangenetik setzte
neue Ansätze. Eltern können nicht von genetischen Risiken absehen. Albert
Göress: Grenzgänger zwischen Psychologie und Anthropologie, hat sein persönl.
Schicksal beschrieben. Er beschreibt Gehorsam: manches, was in der Kirche als
Gehorsam dargestellt wird sind nur Vorstufen des späteren Gehorsams.
-
Bedingungen für materielle und geistige
Verhältnisse des Kindes. Verantwortung zur Gestaltung des Lebensrahmens.
Aus gaudium et spes entnommen.
1. statt von verantwortlicher Elternschaft
sollte man von Elternschaft in Liebe und Verantwortung sprechen.
2. Eltern dürfen nicht nur ihren Kinderwunsch
wahrnehmen, sondern auch den Wunsch der Kindern nach Eltern. Es gibt auch einen
Elternwunsch der Kinder. Er ist mehr. Er ist Recht des Kindes auf Vater und
Mutter. Dies ist nicht einklagbar. Ein homosexuelles Paar kann diese
Bedingungen nicht gewährleisten.
Ein gleichgeschlechtliches Paar ?
Ökumenische Erklärung: “Gott ist ein Freund des
Lebens“ ein Kind wächst am besten in einer Familie auf, in der sich Vater und
Mutter verstehen. Was die Eltern als Bestes tun können, ist eine lebendige
Pflege der eigenen Beziehung.
Ehe ist die geeigneteste und verlässlichste
Form. Sie steht unter Gottes Zusage und Gebot. Ein gemeinsamer
Entwicklungsprozeß wird beschritten. Offen und gemeinsam werden Probleme
bewältigt.
3. Kinderwunsch ist elementar und es bedarf
keiner Rechtfertigung. Andere Wünsche sollen sich nicht unbewusst
einschleichen, die in Kokurrenz zum Kinderwunsch bestehen. Z.B. Kind als Kit
für eine Ehe.
Erfahrungssatz : Eine eineigermaßen intakte Ehe
kann durch Kinder weiterwachsen. Aber eine schwierige Ehe wird wahrscheinlich
noch schwieriger, weil, ein Kind bedeutet, daß sich weitere Konflikte ergeben.
Kind kann instrumentalisiert werden, eine
Trennung zwischen Mann und Frau zu verhindern. Oft ist es so, daß,
dann, wenn sich ein Partner entschieden hat zu
trennen, kommt es oft zur Zeugung eines Kindes. Starke rationale Motive spielen
hier mitherein. Meist sind dies narzistische Elemente im Kinderwunsch.
Selbstzentrierung als Grundproblem, worin
Erzieher, Eltern stecken bleiben. Eine absolut selbstlose Liebe ist
unmöglich. Nachzulesen bei DH 2351 .- 2374, von Fenelon, amour
désinteressé.
Absolute selbstloser Kinderwunsch ist eine
Unmöglichkeit. Freude der Eltern tut auch den Kindern gut.
Eine Pathologisierung des Kinderwunsches ist
abzulehenen. Narzistische Wünsche sind abzulehenen.
Alte Weisheit : Kinder soll man nicht als Besitz
sondern als Gäste ansehen.
4. In Kurzformel Haltung für Ehepaare, in Blick
auf Weckung neuen Lebens: nach Frahling
so viel Rationalplanung wie nötig, so viel
ursprüngliche vitale Freude am Leben wie möglich ( umdrehen ).
Viele Eltern wollen das Beste für das Kind,
aber das Beste sind Geschwister, lt. Bischofskonferenz.
5. Die Bedeutung von Beratung und Begleitung auf
dem Weg der Elternschaft ist zu beachten.
e ) Fragen der Methodenwahl.
Aspekte aus der medizinischen Sicht. Aufsatz des
Gynäkologen von Hermann Hepp, Großhadern,:
. Empfängnisregelung ist für jede Ehe eine
Aufgabe. Zeitraum, Gesichtspunkte ( finanz, etc..) sind
Indikationen
für eine, nach Abschätzung des Nutzens.
Indikation meint Gegenwart von Umständen , die von einer
Indikation
sprechen. Empfängnisregelung ist Last und
nicht Lust.
. Aufgabe der Präventivmedizin. Wenn
Schwangerschaft der Frau deren Leben in Frage stellt. Dies ist
die
medizinische Indikation für die Frage der
Kontraindikation.
26.11.2002
Medizinische Indikation zur
Kontraindikation : Im engeren Sinn, wenn eine Schwangerschaft für die Mutter
lebensbedrohlich wird. bzw. ansonsten bei zu kurzen Abständen der
Geburtswahl.
D.h. Spanne zwischen 2 Geburten liegt bei
< 2 Jahre.
Hepp sieht darin einen Beitrag zum Abbau und zur
Verhütung der Abtreibung. In Anbetracht einer
stärkeren Sexualisierung in der Gesellschaft und
stärkeren Acceleration, frühere Geschlechtsreife, stellt Hepp fest, daß heute
bereits 3% der 14 Jährigen über Coituserfahrungen verfügen.
Die Zahl der minderjährigen Mütter ist in den
letzten Jahrzehnten um 45 % gestiegen.
Kontrazeptiva begünstigen sexuelle Enthemmung.
Sexuelle Probleme sind im wesentl. Beziehungsprobleme.
Ethos vonnöten : es geht nicht um
Triebbefriedigung, sondern es geht um Liebe. Sexualität als Sprache der Liebe.
Diese soll wahr und wahrhaftig sein. In diesem Zusammenhang kann dann die Frage
der Antikontrazeptiva stehen.
Analyse der Versagerquoten der Verhütungsmittel,
der Faktor der Annehmbarkeit durch beide Partner ist maßgeblich.
Lit.: Lexikon der Bioethik von Hepp : hat
medizinische, rechtliche und ethischen Zugang zu den Problemen.
Anforderungen an die antikonzeptionellen Mittel:
unschädlich, zuverlässig ( Vermeidung der Befruchtung, nicht der Nidation –
dies wäre Abtreibung ), psychisch annehmbar, Reversibilität (
Sterilisation ist irreversibel), einfache Handhabung, niedere Kosten.
( 2 ) Aus christlicher Sicht, Humanae vitae ( HV
), 1968 von Joh Paul und Familiaris consortio.
Dies ist die wichtigere Grundlage. Wie geht man
mit inneren Lehre um, die kritisiert wird.
Joseph Ratzinger, Kommentar zu gaudium und spes:
das Gewissen ist die innere Ergäzung und Begrenzung des Prinzips Kirche. Dem
eigenen Gewissen ist zuerst zu gehorchen, noch vor der kirchl Autorität.
Gewissen ist keine Willkürinstanz, wodurch ich mir Ausnahmeregelungen schaffe.
Sondern ein Prozeß des Prüfens und Abwägens, was das kirchliche Lehramt sagt
und welches Gewicht die lehramtliche Äußerung hat. Ob sie dogmatisch ist ,
welchen Rang sie hat.
Ad Humanae vitae (Zwei Äußerungen ) :
- HV 9 : Umschreibung der ehelichen Liebe: ist
ganzheitliche Liebe, eigene Form der Freundschaft.
Eheleute
teilen Alles ohne Berechnung. Es ist
nicht nur ein Empfangen der Liebe um seiner selbst willen, in der
Freude
den Partner reicher machen zu können.
- HV 13 : man weißt darauf hin, daß der eheliche
Akt, der dem Partner ohne Rücksicht auf seinen
Zustand
angetragen wird, keine Liebe ist und den
Anforderungen
widerspricht.
- -
- HV 18 : wahrhaft menschliche Kultur zwischen
Mann und Frau und die Würde der Ehegatten will
sie
verteidigen.
Humanae Vitae steht In Zusammenhang mit der
stoischen Lehren : Ataxie : Unberührbarkeit durch Leidenschaft. Deswegen ist
Stoa lustfeindlich. Einziger Legitimationsgrund : geschlechtliche Lust im
Dienste der Zeugung. Diese Lehre dringt in das Repertoire der Kirchenväter ein.
Bei Augustinus vor allem, Manichäismus : diese verdammten die Zeugung und
wollten Verkehr und Zeugung trennen. Die Sittenlehre von Augustinus trat diesem
entgegen, in dem er die eheliche Zeugung für gut erkannte. Bei Güterlehre :
sexuelle Begegnung nur auf Grund der Fortpflanzung.
Aus der nichtchristlichen Lehre kommt hier ein
Strang, Einfluß der für Jahrhunderte Auswirkung hatte. Casti conubii, 1930 von
Pius verfasst. Zeugung nach der Form der Zeitwahl wurde ausgeschlossen.
Kontrazeption mit künstlichen Mitteln ist schwere Sünde. Joh Paul hat
nach dem Konzil eine Kommission eingesetzt. Diese setzte sich für Offenheit
ein. Dem schloß sich Joh Paul nicht an. Manum in se , in sich böse siehe Moral
1, markante Aussage, daß dies der falsche Weg ist. Wie argumentiert HV 11 :
jede eheliche sexuelle Begengnung muß für Zeugung offen sein. Lehre gründet in
einer unlösbaren Verknüpfung der Sexualität in der liebenden Vereinigung, dem
beide Liebenden innewohnen. Jeder absichtlich unfruchtbar gemachte Akt ist
unsittlich. NFP ist die einzige legitime empfängnis-regelnde Maßnahme. Naturale
Aspekt der Fortpflanzung muß gegeben sein. Der Wert des sich ganzheitlichen
Schenkens wird vereitelt, Joh.Paul.: Verfälschung der inneren Wahrheit der
Liebe.
Umgang damit : ( auf Ratzinger bezugnehmend ) :
im Buch Salz der Erde, ( 214 – 217 ):
Viele Gläubige verstehen die Ansichten der
Kirche nicht. Man soll weniger auf die Kasuistik des Einzelnen schauen, sondern
auf die großen Intentionen, die die Kirche hat.
Die große Himmelsrichtung der kirchlichen
Existenz :
-
erste Grundoption : positive Haltung zum Kind zu
fördern: früher reicher Kindersegen, wird heute quasi schon als eine
Bedrohung angesehen. Kind als Segen. Durch Leben geben, empfängt man Segen.
-
zweite Grundoption : heute Trennung von
Fortpflanzung und Sexualität, Kinder werden bei Huxley geplant und künstlich
hergestellt. Sexualität wird zu etwas Austauschbaren. Die Beziehung zwischen
Mann und Frau geht verloren.
-
Dritte Grundoption : Kirche will den Menschen
bei sich selber behalten; das Problem ist nicht einfach mit Technik und Chemie
lösbar. Wir wollen Menschlichsein technisieren. Die Grundoptionen sollen
berücksichtigt werden: die Kirche kämpft um den MENSCHEN, UM DIE
HIMMELSRICHTUNGEN DER MENSCHLICHEN EXISTENZ.
Kritische Punkte zu HV , von Moraltheologen
formuliert, 1968 : die Reform der Abtreibungsgesetze wurden damals formuliert.
:
-
die Enzyklika hat einen bestimmten Naturbegriff,
narutrgemäßes Handeln, secundum natura. Natur wird als biologische Natur
verstanden. Ist dieser Naturbegriff ausreichend oder eine kulturelle
Überformung. Freiling : Suchen nach dem Willen Gottes, ob man einem
weiteren Kind Lebensraum schenken kann. Ist dies ein Thema, das sich mit einer
universalen Norm verhandeln läßt
?
Folgende Schlussfolgerung : Ist nicht die methodenwahl als ?
Wie ging die deutsche Bischofskonferenz damit
um? Die Königsteiner Erklärung rief Wahrheit ins Gedächtnis, die
Auslegungspielraum zuließ. Ein katholischer Christ kann von seinem Gewissen her
zu einer anderen Entscheidung kommen, als HV dies vorzeichnet, nämlich dann
wenn angemenssene Gründe vorliegen. Der katholische Christ hat die Weisungen
der Bischofskonferenz ernsthaft in seine Entscheidung einfließen zu lassen.
Schockenhoff legte ethische Regeln fest, und
Vorzugsregelung im Konfliktfall:
Entscheidungskriterien aus medizinischer Sicht : Freiheit innerhalb der Partnerbeziehung, der
konkrete Weg der Familienplanung soll im Konsens beider Partner gertragen
werden und die körperlichen und seelischen Belastungen sollen gleich verteilt
sein. Es soll sich um Empfängnisregelung und nicht um Abtreibung handeln.
Vorzugsregelung ( V ) 1 : eindeutiger Vorrang
der Familienplanung, große Rücksichtsnahme, Einfühlung, Gespräch, Kreativität.
V 2 : wo ein Paar sich nicht zur Familienplanung
entschließen kann, sind Kondom und Pille, statt dauernde Unfruchtbarmachung
durch Sterulisation angezeigt.
V3 : Hormonpräparate stellen einen
schwerwiegenderen Eingriff in die Frau dar, während das Kondom einfacher und
günstiger ist.
V4 : Methoden, die dauerhafte Unfruchtbarkeit
zur Folge haben, kommen nur als ultima ratio in Frage.
V5 : die Abtreibung ist unter keinen Umständen
ein denkbares Mittel, der Empfängnisverhütung.
Lit. Lehrbuch Lebensethik, S 375, von
Schockenhoff.
2. Sorge um die (erb.-)Gesundhiet zu erwartender
Kinder
a) genetische Beratung ist ein Teilbereich
für alle Eltern besteht ein Basisrisiko. Bei
Ehen von nahen Verwandten liegt dies bei 4 – 8 % .
Durch Analyse des Familienstammbaums, durch das
Alter läßt sich das Risiko abschätzen. Familienanamnes ist entscheidend.
( 1 ) Grundbegriffe der Humangenetik (
Vererbungslehre ). Wenn eine Erbanlage oder ein Paar die Ursache des
Erbgangs ist. Monogene Vererbung : ein Gen mit Defekt ist Ursache des Defekts,
ist Träger der Erbanlage. Wenn mehrere verschiedene Erbanlagen an verschiedenen
Chromosomen beteiligt sind, spricht man von polygenen oder
multifaktoriellen Erbanlagen. Erbanlagen können an Kinder vererbt werden,
ohne daß sich dies bemerkbar macht. Phänotyp : äußeres Erscheinungsbild;
Genotyp meint, Gesamtheit der Erbanlagen ohne daß die Anlage in Erscheinung
treten muß. Bsp. Vererbung der Blutgruppen.
Wechselwirkung zwischen Erbwelt und Umwelt;
multifaktorielle Vererbung.
Erbe- Umweltdiagramm : Zusammenspiel von
Erbanlagen und Umweltfaktoren für die Entstehung von Merkmalen und Krankheiten.
_________________________________________________
I
\
I
I
\
Umweltfaktoren I
I
Erbanlagen
\
I
I_________________\_______________________________I
Einfach vererbare Merkmale
: Merkmale und Krankheiten bei
denen
Unfall
z.B.
Blutgruppen.
Erbl Disposition und bestimmte Umweltfaktoren zstreffen.
Infektion ?
Anthropolog. Erkenntnis : Der Mensch
ist mehr als die Summe seiner Erbanlagen.
Umwelt : alles, was auf den Menschen schon von
Anfang an, in der Gebärmutter und von außen einwirkt.
Es werden von den Eltern Anlagen, Gene, Träger
von den Erbinfos, weitergegeben. Gene als Bauplan eines Lebewesens.
Gene liegen wie die Chromosomen paarweise vor.
Autosomen, XX weibl , XY männl. Chromosom.
27.11.2002
Das Geschlechtschromosom bestimmt das Geschlecht
bei der Befruchtung.
Entstehung einer Zygote : 1. Zelle menschlichen
Lebens, aus der sich der vollständige Mensch durch Zellteilung entwickelt. Ei-
und Samenzelle verfügen über 23 Chromosomenpaare.
Reduktionsteilung : Reifeteilung, Trennung der
Paarlinge.
Neuverknüpfung und Durchmischung bestimmt die
Einzigartigkeit.
Bei der Frau bleibt 1 X - Chromosom inaktiv. In
männlicher Zygote bleibt das X – Chromosom aktiv.
Bei der Frau : „ Konduktorin „ dann, wenn sie
Trägerin eines Merkmals ohne Sichtbarkeit im Phänotyp ist.
Wenn eine Übereinstimmung der Allele vorliegt,
bezeichnet man dies als homozygot; bei verschiedenen Allelen als heterozygot ,
mischerbig.
Erbgänge ( s.Blatt Seite 14 ) :
- autosomal – dominanter Erbgang (
Eltern : Aa und aa )
- autosomal – rezessiver Erbgang :
o 2 heterozygote Eltern ( Eltern : Bb und Bb )
o 25 % mit Gefahr der Erkrankung
o 600 Krankheiten
z.B. Glaukom -->
grüner Star im Alter, oder Mukoviszidose ( 1 : 2000 -->
Erkrankungsgefahr )
X – Chromosom rezessiver Erbgang, s.S.14
a) kranker Frau und gesunder Mann :
nur Männer sind betroffen, da
merkmalauslösende Erbanlage auf den X – Chromosomen, X~X XY
Frau ist Konduktorin
b) wenn kranker Mann und gesunde Frau : alle
Töchter sind Kondukt, alle Söhne sind gesund.
XX ~XY
Unterschied von Erbkrankheiten :
Chromosomenaberration; z.B. Trisomie 21 – 3 x Chromosom 21 )
Wahrscheinlichkeit der Geburt eines Kindes mit
Trisomie 21 liegt bei :
1 : 20 für eine 40 jährige Frau , 1 : 1500
für eine 20 jährige Frau
( 2 ) Ethische Kriterien
( 2.1 ) Hinweise aus humangenetischer Sicht
genetische Beratung, Aufklärung,
Informationsweitergabe
Beratung --> Lebenshilfe !
Aber :
W A H R H E I T
/
\
/
\
Richtigkeit des medizinischen
Urteils Beachten der Situation des Betroffenen
Indikationen für genetische Beratung :
Beratung dann wenn :
-
nachgewiesene oder befürchtete Erbkrankheit
vorliegt
-
in der Verwandschaft Erbkrankheiten vorhanden
sind
-
das Paar verwandt ist
-
bereits ein Kind mit Erbkrankheit vorhanden ist
Die deutsche Huntington – Gesellschaft rät von
genetischer Beratung ab.
Folge : Verunsicherung, seelische Belastung ,
emotionaler Druck
Keine Überschätzung der Beratung;
Non – direktive Beratung;
Wenn kein Druck, dann besteht echte
Entscheidungsmöglichkeit.
Theologische Aspekte :
-
durch keine feststehende allgemeingültige Norm
bestimmbar, was im Einzelfall zu beachten ist.
-
Schwere der Krankheit
Fraling : Bejahung des Lebens
Bsp. Hüftkrankheit, Ablehnung von eugenischen Maßnahmen / Indikation bei
Betroffenen
-
Grad der Wahrscheinlichkeit mit dem Eintreten
der Krankheit
-
Medizinische Behandelbarkeit
-
Zeitfaktor
-
Situation des Paares : - psychische Stabilität ,
- Verhältnis zu geborenen Kindern
-
Bedenken der Dringlichkeit des Kinderwunsches.
Andere Möglichkeiten aufzeigen, z.B. Adoption
FAZIT : Beratung ist durchaus positiv zu
beurteilen; Hilfe zur Entscheidungsfindung in Bezug auf die
Zeugung
eines Kindes.
03.12.2002 ( noch mal wiederholt )
Keine festgelegte Norm, was im Allgemeinen zu
tun ist. Deswegen sind Kriterien bei Güterabwägung notwendig:
-
Schwere der Krankheit, ( Hüftluxationen ) –
erbliche Belastung mit Gehbehinderung mit überdurchschnittliche Bejahung des
Lebens und überdurchschnittliche Ablehnung der eugenischen Indikation.
-
Grad der Wahrscheinlichkeit mit der die
Krankheit eintritt
-
Ist die Krankheit zu behandeln oder nicht
-
Zeitfaktor, manche Erbkrankheiten lassen nur
geringe Lebenserwartung zu. ( Down-Syndrom ) Inwieweit ist dann ein Paar diesen
Belastungen gewachsen.
-
Psychische Stabilität des Paares und Verhältnis
zu bereits geborenen Kindern
-
Dringlichkeit des Kinderwunsches und
Alternativen, z.B. Adoption
Genetische Beratung ist insgesamt positiv zu
beurteilen. Sie kann einem späteren Schwangerschaftskonflikt vorbeugen und
einem eugenischen Eingriff vorbeugen. Oder das Paar kann sich auf den
genetischen Defekt einstellen. Freiwilligkeit ist Vorrausetzung zur
Inanspruchnahme der genetischen Beratung. Der Einzelne kann über Erhebung und
Verwertung der Daten entscheiden.
b) Pränatale Diagnostik
Gemeinsames Wort der katholische und
evangelische Kirche, „ Wieviel Wissen tut uns gut „, 1997, von Kardinal Lehmann
herausgegeben.
Spiegel, spricht von Ballastexistenzen, und hat
eine Kosten-Nutzenrechnung aufgemacht.
Richard Frahling, Münster : Normen sind nicht
ein Knüppel mit dem man einhaut auf die, die nicht betroffen sind.
Mit Normen gibt man Tendenzen an die Umwelt.
Pränatale Diagnostik wird zum gefährlichen
Instrument, wenn das Wunschbild der Eltern nicht eintrifft.
Soll es so weit kommen, daß das Ja zur
Schwangerschaft an Bedingungen geknüpft ist, daß es den Erwartungen entspricht.
Die Mehrzahl der Krankheiten , die praenatal
diagnostizierbar sind, sind nicht therapierbar.
Seit Mitte der 60 er Jahre wurden die Methoden
der Pränataldiagnostik verfeinert. Ebenso alle Maßnahmen, durch die Entwicklungen
vor der Geburt erkannt und ausgeschlossen werden können.
Ziel : Durch geeignete Untersuchungsverfahren
sollen Befürchtungen und Sorgen der Schwangeren abgebaut werden.
2 Formen :
-
die ungezielt vorgeburtliche Diagnostik; durch
Ultraschall, wird die Gebärmutter untersuchbar.
-
die andere ist die gezielte vorgegebene
Diagnostik, wenn ein Verdacht einer Erkrankung vorliegen könnte vorliegen.
Medizinischer Anlaß ist dann, wenn ein spezifisch erhöhtes Risiko für eine
Störung bekannt ist.
Gezielte Pränataldiagnostik klärt, ob eine best
Erkrankung, Fehlentwicklung von vielen Möglichkeiten gegeben ist oder nicht.
(1) Medizinische Informationen - Ad Blatt 15a:
Nicht invasive Verfahren : Kein erhöhtes Risiko
für das Kind; Ultraschall,
Trisomie, Neuralrohr, Anencephalie. Nachteil :
keine völlige Sicherheit, ob genetisch bedingte Störung vorliegt oder nicht.
Invasives Verfahren: ist mit Risiko verhaftet
z.B durch Fruchtwasserverlust, nicht beeibflußbare Wehen oder Blutung werden
ausgelöst.
Lit,: Barbara Katz-Rothmann , Schwangerschaft
auf Abruf :
Während des mehrwöchigen Wartens ergibt sich
eine große Belastung für die Schwangere.
Widerspruch, die Verantwortung für Mutterschaft
zu übernehmen und anderesrseits einen genetisch defekten Fötus abzutreiben.
In 97 % der Fälle wird ein unauffälliges
Ergebnis mitgeteilt. Die Angst der Eltern wird beruhigt.
(2) Das Janus-Gesicht des Wissens - ethische
Beurteilung :
Lit.:
Fehlbildung beim Kind sei ein vom Gesetzgeber
anerkannter Grund zur Abtreibung.
Beim wachsenden Gebrauch der PD folgt eine
Zunahme der Fehlbildungen.
Ethisches Urteil : Die Möglichkeiten sind
richtig und notwendig, wenn das Vorauswissen der Vorbeugung, Hilfe und Heilung
so wie der persönlichen Orietntierung dienen kann.
Das Vorauswissen wird problematisch, wenn es
künftige Schäden aufdeckt, für die es keine Heilung gibt.
Beachte : Chance und Risiken abwägen. Eine
Entlastung oder durch Befund kann eine Belastung zustande kommen. Das christl
Menschenbild, freie Entscheidung der Betroffenen.
Ethische
Orientierungslinien :
1) PD ist wie andere medizinische Untersuchungesmethoden auch ethisch
neutral, d.h. nicht, daß man sie ohne weiteres anwenden kann. Die
Diagnose erweitert den Eltern das genetische Wissen über die Nachkommen. Sie
kann den Entschluß zu einem Kind, auch zu einer Risikoschwangerschaft
erleichtern. Umgekehrt können sich die Eltern auch auf ein behindertes Kind
einstellen. Sie kann verhindern, daß Schwangerschaft bloß auf grund
befürchteter Schäden abgetrieben werden. Sie dient dem Kampf der Medizin gegen
Krankheiten, in dem sie frühzeitig den Erkrankungen vorbeugen kann. Sie hilft
die Kluft zwischen dem Diagnostizierbaren und dem Therapierbaren einzugrenzen.
Die ethische Qualität bestimmt sich durch das Ziel, das sie erreichen soll. Die
Methode an sich ist neutral. Aus dem Ziel ergibt sie sich. Zu dessen Erreichen
wird sie eingesetzt .
2) das Wissen der im Mutterleib schon diagnostizerten Störungen,
beeinflusst das Leben.
3) PD sollte nur im Rahmen der medizinischen Prädiagnostik durchgefüphrt
werden. Nur zur Geschlechtsbestimmung ist sie nicht vertretbar. Dies ist
Missbrauch. Eugenische Tendenzen sollen nicht zugelassen werden. Bei einer
unkontrollierten Verbreitung der PD wird sich schleichend eine Diskriminierung
von Menschen mit ungünstigen Merkmalen durchsetzen. Darüberhinaus schleicht
sich ein Automatismus zwischen Krankheit und Abtötung ein. Jeder Mensch hat das
Recht nicht als fleischgewordene Wunschvorstellung Anderer zu leben.
4) Die PD ermöglicht es, daß das Leben vorrausehbarer geworden ist. Es
schleicht sich ein, daß die Medizin Garantien auf ein gesundes Kind geben
sollte. Damit einher geht eine Abwertung von behinderten Kindern. Die Eltern
werden dadurch nicht bestärkt, diese anzunehmen. Kirche und Kirchengemeinden
sind aufgerufen, dem entgegenzustehen. Missbrauchsgefahren von PD sind evident.
Höchste Wachsamkeit ist erforderlich. Die Eltern müssen wissen, worauf sie sich
einlassen. Eine humanmedizinische Beratung ist vorausgesetzt, damit die
Tragweite des Eingriffs aufgezeigt wird. Die Eltern von behinderten Kindern
sollen durch die Allgemeinheit unterstüzt werden.
5) Das Prinzip der Freiwilligkeit. Niemand darf dazu gedrängt werden.
Einwilligung der Eltern nach Aufklärung ist notwendig, da das Risiko einer
Fehlgeburt möglich ist, oder daß es unter dem Eingriff zu einer Schädigung
kommen kann. Eltern die darauf verzichten, sind nicht zu diskriminieren. Das Ja
zum Kind ist maßgebend. Recht auf Nichtwissen der eigenen genetischen
Ausstattung ist zu gewährleisten. Screenings sind nur vertretbar, wenn sie eine
Vorbeugung zur Behandlung einer Krankheit darstellen.
6) Die Entscheidung, die Männer und Frauen fällen, haben Auswirkung auf die
Gesellschaft. In Deutschland sind wir durch die Vergangenheit sensibilisiert.
Es gibt Schaden nicht nur durch genetische Schäden sondern ebenso durch
Unfälle, Krankheit und andere Prozesse. Eine behinderungsfreie Gesellschaft ist
Illusion. Das Zusammenleben mit Behinderten und Kranken ist
Selbstverständlichkeit. Die Sorge für ein behindertes Kind ist wahrzunehmen.
Unsere Gesellschaft sieht nur, was sie kann und was sie nicht kann.
Inwieweit hat der Glaube in der Frage der
Orientierung Einfluß?
Menschen sind oft vor die Sinnfrage gestellt. Es
entspricht der christlichen Verantwortung dem Menschen zu vermitteln, daß das
Wissen um die Genetik nur relativen Stellenwert hat, im Hinblick auf die
Zulkunft. Im Glauben ist der Mensch Ebenbild Gottes. Ob ein Mensch behindert
ist oder nicht, ist zweitrangig, wir sind getragen von der Zuversicht Gottes.
Man soll sich immer wieder die Botschaft Christi bewusst machen.
Wenn ein Arzt eine Mitteilung an den Patienten
macht, so hat dies Auswirkung bis zum Tod. Aber die Mitteilung des Priesters
hat Auswirkung über den Tod hinaus.
Das letzte Wort über den Mensch hat niemand
anders als Gott.
1972 machte Prof. Müller ein Praktikum im KH
Heidelberg. Patienten mit Trigeminusneuralgie – OP - Schädel erklärt. Der
Neurochirurg sagte zu ihm : „ Was man als Theologe sagen kann, ist für den Arzt
unersetzlich „.
Phasenschema : Krisenverarbeitung als Lernprozeß
in 8 Spiralphasen.
Der Glaube eröffnet Horizont, um mit den Phasen
umzugehen. Vom Glauben gehen Initiativen aus, um Reifungsprozeß
zuzuordnen. Man kann auch Gebete, Klagepsalmen in die einzelnen Phasen
einbeziehen. Es gibt viele Beispiele dafür. Z.B. Ps 30 Hoffnung ist lebendig.
Ich war schon mal auf den schützenden Berg gestellt und ich habe die Hoffnung,
dort wieder hingestellt zu werden.
Im Mittelpunkt des Glaubens steht, so Paulus,
das Ärgernis des Kreuzes, woran die einen Anstoß nehmen und die Anderen den Weg
zum ewigen Leben.
Aus der gemeinsamen Erklärung : der natürliche
Wunsch nach Gesundheit lässt uns gegen das Leiden protestiern. Aber wir können
dies annehmen, weil wir aus dem Glauben und menschlichen Reifung das Heil mit
Jesus finden können.
Leid und Schmerz sind Bestandteile des
menschlichen Lebens. Auch das nichtvorhersehbare gehört dazu. Leben ist von
Unwissenheit gekennzeichnet. Es gibt positive und negative Überraschungen.
Vertrauen auf Gottes Gnade schafft
Lebenszuversicht, Gewißheit, Hoffnung. Glaube überwindet Lebensangst. Die
Erkenntnis des Glaubens verkündet die Gnade, die christliche Verkündigung.
Sind behinderte Menschen Träger der Botschaft
über die Wahrheit des
Menschen?
Verweis auf den Roman : von H. Hesse : Peter Camenzind.
Beispiel , Aussagen von Frauen, die
Schicksalschläge erfuhren :
- Äußerunegn: der Glaube hat geholfen. Hilf dir
selbst , dann hilf dir Gott.
-
Wenn in jeder Familie ein behindertes Kind wäre,
dann sähe die Gesellschaft anders aus.
-
Mein Sohn hat das Radfahren gelernt, als
behindertes Kind. 2 jahre Training, Jetzt kann er es. Man braucht Geduld.
-
Was nicht geholfen hat war: „ ach du arme , wie
bist du dran „. Aktive Unterstützung; von dir habe ich gelernt.
- Mein Sohn hat in mir die kämpferische Seite
geweckt.
Wir müsen verzichten lernen, ohne Selbstmitleid
und Verbitterung.
In unserer Gesellschaft erleben wir viel
Ambivalenz , Scham einerseits, andererseit Entwertung.
A. Jeder Mensch hat Wünsche und will diese erfüllt sehen. Er muß aber auch
mit unerfüllten Wünschen umgehen lernen.
B. Wie regiert die mittelbare und unmittelbare Umwelt auf das Kind. Blicke
anderer Menschen spiegeln sich. Das Selbstwertgefühl der Mutter, wie reagiert
es. Dies spiegelt auch wieder auf das Kind. Nach den Quelllen des
Selbstwertgefühls wird hier gefragt; die Frage nach der Botschaft soll dies
vermitteln.
C. Das Lebewesen ist wie ein Schiffsbruch. Ich glaube einzig an die
Gedanken der Gescheiterten. Die Seite der Brüchigkeit, die Ungesichertheit des
Daseins, das Nichtselbstverständliche der Gesundheit erinnert uns daran,
daß auch wir davon betroffen sein können. Die Angewiesentheit des Menschen auf
Hilfe ist sehr elementar. Dies zeigt sich in besonderen Stadien des menschl.
Lebens. Auf Solidarität, Mitgefühl. Im Leisten der Hilfe liegt die Bestimmung
des Menschen und nicht im Beseitigen der Behinderten. Herausforderung zur
Leistueng der Hilfe ist angesagt. In Mk 3: „stell dich in die Mitte“, sagt
Jesus. Er stirbt als ein am Kreuz gescheiterter. Dies zeigt den Schiffbruch der
menschl Existenz. In der Karfreitagsliturgie heißt es: „ Du die Planke, die uns
rettet aus dem Schiffbruch der Welt
“.
Ratzinger : „ Unser Wert vor Gott hängt ab von der Wahrheit zu lieben „.
10.12.2002
Barbara Strahm, Biologin
: Thema : Was passiert, bevor es
passiert?
17.12.2002
Pränataldiagnostik ist vorverlegte
Präimplantationsdiagnostik ( PID ); ist sie ethisch genauso zu bewerten oder
sind Unterschiede gegeben.
Ziel ist nicht Embryonen abzutreiben. Es hat
lebenserhaltende Diagnostik.
Sie ist allein auf Selektion ausgerichtet.
Bewusst werden Embryonen erzeugt, um unter ihnen den geeignesten auszuwählen.
Durch PID kann spätere Abtreibung vermieden werden, wenn der Embryo später
verworfen wird.
Wenn man so argumentiert, wird dem Embryo jede
Schutzwürdigkeit abgesprochen.
Im Entscheidungsprozeß, wenn der Embryo in der
Nähe der Mutter ist, hat das spätere Kind einen Vorteil auf Zukunft. In der
Petrischale ist die nicht der Fall, da der Embryo neutral gesehen wird. Es ist
eine Distanz vor-handen. Ein grundsätzlicher Unterschied : PID ist ethisch
neutral und partizipiert am Lebenswillen. Die PID dient keinesfalls
therapeutischen Zwecken. Sie geschieht mit der erklärten Absicht, den Embryo
bei Defekt zu vernichten.
Argument der schiefenen Ebene, sleepery sloap,:
von Ärztekammer unter strengen Auflagen reglementiert, auf welche Krankheiten
die PID zugelassen ist. Wenn dies gemacht würde, wiederspräche dies jeder
menschlichen Erfahrung. PID, eine Folge ist, die Perfektion des eingepflanzeten
Embryos wird den Eltern auferlegt. Können die Eltern diese Bürde ertragen.
Habermaß : das Recht auf den genetischen Zufall.
, wäre dann unterbunden. Dies ist der Grund, warum die Kirche gegen die
in-vitro-Fertil ist. Jeder Mensch ist eine Originalität Gottes. Gott ist es,
der den Menschen erschafft. Der Mensch hat nicht die Kompetenz darüber zu
entscheiden, ob ein andere Mensch leben darf oder nicht. Der Gleichheit der
Würde, würde dies wiedersprechen.
Mit den neuen Techniken werden Erwartungen
geweckt, die nicht erfüllt werden kann. Die im Labor erzeugten Kinder sind eine
Fiktion.
3. Sterilisation
ein Mittel zur Geburtenplanung.
Begriff: s.Blatt
Ia erfolgt dieser Eingriff durch Tubennegatur,
oder Vasektomie. Die Sterilisation ist i.a. irreversibel.
Sie hat Endgültigkeitscharakter. Bei Kastration
erfolgt eine Änderung des Hormonhaushalts. Durch Sterilisation
verliert die Sexualität die Generation.
Negative Folgen :
Wenn der Kinderwunsch nicht wirklich
verabschiedet ist, man sich dies aber nicht eingesteht.
Zahlenmäßge Auflistung : im alten Ländern ca.
100.000 Sterilisationen pro anno.
Beurteilungskriterien :
-
es handelt sich um operativen Eingriff, die
Integrität wird beeinflusst. Juristisch handelt es sich um eine gravierende
Körperverletzung. Dies gilt bei Steri ohne Einwilligung. Dies ist ethisch
abwägig. Ethos entspricht dem Recht.
-
Eingriff in die laibliche Integrität. Wie weit
geht das Selbstverfügungsrecht. Wo sind die Grenzen.? Inwieweit darf dies
eingesetzt werden?
b) (1) Grenzen des Selbst
Jeder Eingriff in die leibliche Integrität des Menschen bedarf einer
Indikation. Je weitreichender der Eingriff ist, desto schwerwiegender die
Ursachen. Eine ethisch relevante Handlungsregel. Jeder Eingriff
verlangt Handlungsregel. Ganzheit- / Totalitätssprinzip : Grund muß
vorhanden sein, um diesen durchzuführen. Man darf ihn dann durchführen , wenn
er der Gesunderhaltug des Organismus dient. Der Eingriff in die Ganzheit
ist dann gestattet, wenn ein Teil zur Erhaltung der Ganzheit geopfert wird.
Der Teil ist um des ganzen Willens da. Der Teil bleibt für das Ganze
bestimmend.
Pius XII. stellte Regel auf:
3 Bedingungen für die sittliche Erlaubtheit:
-
das Verbleiben des Organs verursacht für
betreffende Personen ernsthaften Schaden, Bedrohung
-
Der Schaden kann nicht bedeutend vermindert
werden, außer durch entspr Eingriff.
-
die negativen Folgen müssen durch den
vorrausichtlichen positiven Erfolg entsprechend aufgewogen werden.
Psychische und relationaler ( Beziehungsseite )
Aspekt. Z.B. Ca in Testes oder Gebärmutter. Die leibliche Unversehrtheit des
Ganzen steht in Gefahr. Dies ist eine indirekte Sterilisation. Da sie als
Nebeneffekt eintritt.
Der Uterus wurde durch Kaiserschnitt geschwächt,
Gefahr bei einer weiteren Schwangerschaft.
Entfernung des Uterus oder eine Sterilisation,
was weniger dramatisch ist.
Drittes Bsp. Das Ausweitung des
Ganzheitsprinzips deutlich macht. Durch sexuelle Unverantwortlichkeit des
Mannes – Alkohol . Wenn Frau bereits das Alter erreicht hat.
Zuerst ist zu fragen, ob der Frau dadurch zu
helfen ist, eine Trennung von dem Mann vorzunehmen. Wie kann die Frau vor
dem entwürdigenden Rechtsbruch geschützt werden.
Wie ist dem Alkoholkranken Mann zu helfen.?
Oder folgender Fall : Eltern müssen
aufgrund der Erbinformation mit kranken Kindern rechnen. Eine freiwillge
Sterilisation wäre der Verzicht auf Nachkommenschaft; dies wäre gedeckt,
( 2 ) Sterilisation als Methode der
Empfängnisregelung.
Die direkte Sterilisation wird von der
Kirche abgelehnt. Wie jede künstl Conception. Siehe Humanae Vitae 14.
Die Kirche ist Anwältin der Freiheit des
Menschen.
Fortpflanzungsfähigkeit ist hohes Gut, das nicht
aufs Spiel gesetzt werden darf. Der OP-Eingriff hat Einwirkung auf die Psyche
des Menschen. Er kann zur Belastung der Eheleute werden. Nach dem Tod eines
Ehegatten, wäre in einer neuen Ehe der Wunsch nach Kindern
Die Ablehnung des Lehramts erscheint in einem
anderen Licht.
Rechtfertigung :
-
beide Partner müssen diesen Eingriff bejahen, in
voller Einstimmung und sich über dessen Notwendigkeit und Grenzen klar zu sein.
3 Fragen : - a-geht die Notwendigkeit der Sterilisation über die
Geburtenregelung hinaus? Sterilisation ist nur ultima ratio. – b – haben
Absprachen und Konsensfindung zwischen den Partnern stattgefunden. Unbewusste
Beweggründe können beteiligt sein. Konsensfindung ist äußerst schwierig. – c –
Lassen sich die anstehenden Schwierigkeiten nicht andersweitig lösen. Wenn der
Arzt um Sterilisation gebeten wird, ist er hierbei nicht von seinem
Gewissen entbunden. Z.B. sehr schwere Geburt kann sehr belastend sein. Man will
dies gleich mitmachen lassen, um nicht noch einmal in eine derartige difficile
Situatioin zu kommen. Der Arzt ist bei seiner Entscheidung an sein
Gewissen gebunden: zum einen die Irreversibilität
- das Alter der Frauen und Männer ist
entscheidend
-
die Gesundheit der Frau spielt auschlaggebende
Rolle, z. b. beschädigter Uterus
-
erbkranker Nachwuchs könnte zur Überzeugung
gelangen, an eine Sterilisation ist zu denken.
( c) Die Einbeziehung der psychologischen
Perspektive
Was geht beim Paar vor ( Paardynamik ),das eine
Refertilisierung vorzuhehmen gedenkt. Zunahme hängt mit der steigende
Scheidungszahl zusammen. Die Entscheidung damals, die man heute bereut, wie kam
diese zustande. Der Refertilisierungswunsch kommt auf dem Hintergrund der neuen
Partnerschaft zustande, oder der Wunsch nach Kindern taucht erneut auf. Wie
wird dies
Je größer die Freiheit der Wahl zur
Sterilisation, um so größer ist später deren Bewertung. Unbewusste
Konfliktbewältigung hinsichtlich der eigenen Identität. Der Wunsch kann
andere Bedeutung haben als er im Bewusstsein erscheint. Unbewußt können noch
andere Aspekte eine Rolle spielen. Studie von Präder und Ander. Ein anderes
Motiv : Rache gegen die Herkunft. Oder Probleme in der Partnerscxhaft.
Fallbeispiel : wo sich die Einstellung eines
Patienten durch Lebensumstände ändert.
4. Zur Problematik der Abtreibung :
Hermeneutische Überlegungen, eines der
schwierigsten, sensiblesten Themen der Ethik.
-
Zu einer Stellungnahme sind mehrere Disziplinen
zu befragen. z.B. Embryonenforschung. Philosophie ist das zuende denken
menschlicher Probleme. Der Mensch ist neben Natur auch Person. Deswegen hat die
Philosophie und Theologie mitzusprechen. Bestimmte Einsichständen gibt es
von seiten der Moraltheologie, die es zu berücksichtigen gilt. Dies ist ein
Werthorizont.
-
Die Jurusprudenz, Rechtsordnung ist bedeutsam.
Menschliches Leben ist von Anfang an zu schützen.
-
Tragische menschliche Unfallsituation
18.12.2002
Moral psychologische Frage; unter welchen
Bedingungen gelingt es das Ja zu sprechen – Lebensbejajhung.
Ja-sagen zum werdenden Kind und Ja zur neuen
Möglichkeit der menschlichen Entfaltung des Mutterseins. Neue Horizonte,
Eigen-Qualitäten werden geweckt. Grundelemente der Sexualethik sind
vorauszusetzen, sie will präventiv wirken ; ebenso Moralethik. Thematik
der Empfängnisregelung ist auch vorauszusetzen. Auch die Elemente der
Tugendbejahung. Dies sind Elemnete der Präventivethik, die zu berücksichtigen
sind.
Schockenhoff : Ehrfurcht vor Kinder und
Bereitschaft zur Obhut lassen sich nicht erzwingen. Bedingungen sind zu fördern,
die dieses Ja bejahen. Kirche versteht sich einerseits als Anwalt des
ungeborenen Kindes und anderseits als Anwalt der in Not geratenen Frauen.
Beratungsdienst der Kirche wird hier angeboten. Auch für die Frauen, die
bereits abgetrieben haben, um diese Wunde versorgen zu lassen.
Grundregel : das sich entwickelnde Leben soll
nicht gegen die Frau sondern mit der Frau schützen, so in der gemeinsamen
Erklärung.
Evang. vitae, 99 , - eine Grundquelle für
Lebensethik ( Euthanasie und Abtreibung ) - wo sich Joh Paul an die Frauen
wendet, die einen Eingriff haben durchführen lassen. Hier wird die Realität
gesehen in ihrem Umfeld.
.... öffnet Euch in Demut, Vertrauen und Reue;
werdet Verfechterin des Lebens....;
ca. 140.000 Abtreibungen in Deutschland
pro anno, ohne Dunkelziffer.
Wie löst man einen ausweglosen erscheinenden
Konflikt, solidarische Hilfe annehmen oder eben die Tötung.
Sprechen ist wichtig, um ungeborenes Leben
zu schützen. Hier ist nicht nur die konkrete Frau, sondern jede angesprochen.
Thematik des Lebensschutzes soll angesprochen werden, was auch eine Aufgabe des
Staates, der Gesellschaft ist, das Leben vor und nach der Geburt zu schützen.
Auch die persönl. Ebene ist zu berücksichtigen, die Frau in ihrer Situation
wahrnehmen. Wenn man beide Ebenen im Blick hält, vermeidet man eine zunehmende
Schärfe, die die Situation zusätzlich belasten würde. Zwischen diesen beiden Polen
besteht kein Gegensatz, einerseits Sensibilisierung des Gewissen,
Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. In der Beratungssitzung
geht es um einen Konflikt, der der Hilfe bedarf.
Quellen/Elemente der sittlichen Handlung :
( Schaubild )
Handlungsabsicht ( Intention )
\
\
Ziel der Handlung ( Objekt der Handlung )
/ \
Umstände
I
I
Allg. Zugang
Der/die Einzelne im Blick
Es gibt bestimmte Handlungen, die immer sittlich
schlecht sind, malum in se , es gibt keine Umstände, Absichten, die diese
Handlung gut machen könnten. Dies hat prophylaktische Bedeutung, diese Lösung
darf nicht in Betracht kommen. Durch die Umstände könnte es gemildert werden,
aber nicht aufgehoben werden.
Das Engagement geht in beide Richtungen,
Beratung, finanzielle Hilfe, menschliche Hilfe wird vom Haus des Lebens
angeboten. In der gemeinsamen Erklärung wird der Auftrag der Kirche
ausgedrückt, als Ziel den Schutz
und die Förderung des Ungeborenen zu fördern.
Unferfügbarkeit des menschlichen Lebens.
Bischof Lehmann in einem Hirtenwort , Titel : „
Deine Augen sahen, wie ich entstand“ , Ps. 139; Untertitel : warum die Kirche
für eine Verbesserung des ungeborenen Lebens eintritt.
Er fügte Selbstkritik ein, Protest wird nur dann
wahr, wenn den Frauen auch Hilfe zukommt, was von der Kirche still und leise
bewerkstelligt wird.
Hirtenbriefe der Bischöfe von 1996, „ über
Menschenwürde und Menschenrechte von Anfang an „, warum sich die Bischöfe zu
Wort melden. Geistige Orientierung wird gegeben im Umgang mit dem ungeborenen
Leben.
Begriffe – terminologische Querungen :
Enthalten vorerst keine Bewertung, sondern Beschreibung.
Euphemistisch ( beschönigend damit fälschend ).
Begriffe werden oft genannt.
Schwangerschaftsabbruch, wird quasi von
mütterlichen Organismus her gesehen, daß es sich um Tötung einer Leibesfrucht
handelt, wird verdrängt.
Mord ist als Begriff zu vermeiden. In der
deutschen Sprache ist es eine Tötung aus niederen Beweggründen. Mord ist zu
vermeiden. Tötung ist im Sprachgebrauch richtig.
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