Kolloquium
AT Exegese, 14 tgl. ab 04. Mai / 18. Mai / 08. Juni / 29. Juni / 13. Juli 2006
–
schriftliche Prüfung: Urgeschichte, Psalmen und Deutero-Jesaja
–
2 Themen aus zwei Semestern
–
Exegese = Texterklärung, Zuwachs an Informationen
–
Frage genau lesen
–
Kompostion / Einzelexegese („im Westen nichts Neues“)
–
mündliche Prüfung: schriftliche Prüfung + 1 Thema der Biblischen Theologie
–
Schreiner, AT / Preuß AT – 1 Kapitel wählen
–
Schwerpunktsetzung in der mündlichen Prüfung
mgl. Bis Pfingsten abgeben!
–
ganzes Semester, Urgeschichte, Psalmen oder Deutero-Jesaja
1. Aufbau
und theologische Bedeutung der Urgeschichte
–
Schöpfungserzählungen
–
Erschaffung des Menschen
–
Vertreibung aus dem Paradies
/ Gen. 3
–
Kain und Abel
/ Gen. 4
–
Der Toledot
–
Die Sinnflut
/ Gen. 6-9
–
Die Entehrung des Noah
–
Die Ausbreitung der Völker über die Erde
–
Der Turmbau zu Babel
–
Der semitische Stammbaum
Bedeutung:
sehr wichtig:
Es fehlt die Erwähnung Israels, des Gottesvolkes.
Es beginnt mit einer Universalgeschichte, genauso endet sie auch in der Offenbarung
des Johannes. Es wird zum Ausdruck gebracht, Gott hat einen Anspruch auf die
gesamte Menschheit – universal nicht partikular. Jahwe ist ein Gott für die
gesamte Schöpfung, für die gesamte Menschheit.
Zwei
Stränge der Urgeschichte:
–
Priesterschrift */* Jahwist.
Priesterschrift:
(5 Stammbäume)
–
Urgeschichte, Vätererzählung, Exodus (hier Israel ein Volk, Stammbaum
überflüssig)
–
Nachzeichnung der Geschichte der Menschheit
–
zwei narative Erzählungen (Schöpfungserzählung, Sinnflut)
–
Schöfpungserzählung / Anti-Schöfpungserzählung
–
aber: das Firmamentum (die Himmelsfeste)
bleibt bestehen
–
und der Wechsel Tag und Nacht bleibt bestehen (Sinnflut wird in Tag und Nacht
erzählt)
–
1. Episode vor der Sinnflut / 2. Episode nach der Sinnflut
– vorsinnflutliche
Zeit: Nahrulng des Menschen ist nur pflanzlich
– nachsinnflutliche
Zeit: Bruch zwischen Mensch und Tier: Fleischgenuss ist möglich, noahnitische
Gebote
–
Aufbau der Priesterschrift
–
1,1 bis 2,4a
Schöpfung (1. Bericht)
–
1. Stammbaum: Toledot / Gen. 5
–
ein Teil der Sinnflut erzählung, Gen.6-9
–
ein Teil der Völkertafel
–
3. Stammbaum: wieder ein Stammbaum zum Schluß
Jahwistische
Urgeschichte
–
Erschaffung des Menschen als Krönung der Schöpfung
–
Sündenfall Nr. 1 / Adam und Eva
–
Sündenfall Nr. 2 / Kain und Abel
–
Sündenfall Nr. 3 / Göttersöhne
–
Sinnflut
–
Entehrung des Noah
–
Turmbau zu Babel
–
die Jahwistische Geschichte besteht im wesentlichen aus der Versündigung des
Menschen
–
1. Störung: Verhältnis zwischen Mann und Frau wird gestört
–
Herrschaft des Mannes über die Frau ist eine Folge des Sündenfalls
–
Arbeit entfremdet plötzlich
–
2. Störung: Neidverhältnis zwischen Kain und Abel
–
Katastrophe unter der Sichtweise der Sippenvorstellug
–
3. Störung: Göttersöhne
–
Mensch akzeptiert nicht seine natürlichen Grenzen
–
4. Störung: Sinnflut – Jahwe tat es im Herzen weh, als er auf die Erde sah
–
5. Störung: Vater – Kinder, Entehrung des Noah (härter kann man es eigentlich
nicht mehr formulieren) (Noah verlucht seinen Sohn an Gottes statt.)
–
6. Störung: Beziehungen in der Menschheit gehen verloren.
–
Auf der Menschheit lastet ein ungeheurer
Fluch. Dann kommt Abraham, um zum Segen zu werden, für alle Menschen.
[Gegenüberstellung in ungeheurer Dramatik]
18. Mai 2006
– Aufbau und theologische Bedeutung der
Urgeschichte
– Gliederung der
Urgeschichte in der heutigen Endform
– Themen:
–
Erschaffung der Welt
–
Erschaffung des Menschen
–
Sündenfall / Vertreibung aus dem Paradies
–
Steigerung des Sündenfalls (Adam und Eva, Kain und Abel, Sinnflut)
– Struktur:
–
einschneidendes Ereignis: Sinnflut
–
Schöpfung / Antischöpfung (keine Lokalität entfaltet im Urstand)
–
1. Urstand, Urwelt – Schöpfung bis zur
Sinnflut / Gen 1-9
–
2. ab Sinnflut bis zu den Erzvätern
Gen10-11 ins Geschichtliche hinein, die Erde wird in Besitz genommen
–
in Gen 10 wird Völkertafel vorbereitet
– Peleg
hat keine Nachkommen, Wo ist eigentlich Israel? Israel ist ein Sohn des Sem –
wie es zu seinem Land kommt und wie es ein Volk wird, erfährt man in der
Urgeschichte nicht – dies erst in den Vätererzählungen
–
Gen 4, 15-24
– Stolpersteine
in der Priesterschrift:
– Gen 6 – Begrenzung
des Lebensalters des Menschen auf 120 Jahre – dann aber in den Stammbäumen
Lebensalter von meheren hundert Jahren
– Gottesname
– Form
und Gliederung
– 7 Tagerythmus: halten des Sabbats ist erstrebenswert, wird aber
nicht allen auferlegt
– wird in die Schöpfung eingestiftet / ist in ihr verankert
– Gott selbst hält sich daran, offenbart sich seinem Volk an diesem Tag
– Erkenntnis bei der Managabe in
der Wüste, am siebten Tag gibt es die doppelte Menge
– Ex 31: Heiliges Zelt, Symbol
Gottes unter den Menschen
– Brückenkopf Gottes in dieser
Welt
– am siebten Tag gibt es keinen
Abend: = Vollendung
– im Islam / Judentum
gibt es keinen Ruhetag, Allah ist der Gott der Tat, nicht der Ruhe
– im Semitischen: Erde
bringt immer wieder die Frucht hervor (Mutter Erde)
– Segen: nur für den
Menschen, Tiere waren Konkurrenten für den Menschen
– Benennung von
Schöpfung: Name evoziert eine Wirklichkeit (nomen est omen), überwindet das
Chaos, ursprünglich ist die Welt eine ganz positive Weltsicht vor dem
Hintergrund des Zeitrahmens des Schreibens (Babylon, Israel muss um seine
Identität kämpfen)
08. Juni 2006
– 5
Psalmbücher – Pentateuchimmitation (5 Bücher Mose – 5 Bücher Davids)
– Anlehnung
auch an die 5 Bücher der Weisheit, allerdings nur in der Septuaginta
– Ps
1 – Frage nach dem Proömium
– Wort Gottes in
Gedanken wiederkauen
– Psalm
Davids (vielleich sogar Psalm für David
– Elhoistitscher Psalter: Elohim –
Transzendent / JHWH – Immanent
– JHWH – ich bin der, der ich bin da – der heilvoll handelnde Gott in der
Heilsgeschichte
– Elohim – wer Elohim ist, macht JHWH deutlich, eher als Prinzip
– Steigerung der Offenbarung im AT:
– Offenbarung Gottes in der
Schöpfung – Elohim
– Vätererzählung (Abraham): el
Schadai - der Allmächtige
– Priesterschrift, Gen. 3 - Jahwe
– Asafpsalmen (Sängerschule)
(Klagepsalmen, etc.)
– Korachpsalmen (Wallfahrt und Tempel)
– Kleines Halel am Schluss [bestimmte
Struktur, wichtig: Prof. Zapff]
– Ps 146 – 150
– wirklich
ausgesprochene Aufforderung zum Lob Gottes, nur Ps 150
– Rest Loblieder
– vom Einzelnen zum Universellen, 2x
– der Einzelne / die Zionsgemeinde
Jerusalem / dann das ganze Universum ruft sich zum Lob auf: Ps 146 – 147; Ps
149
Psalmensammlungen! im Psalter müssen bekannt sein, Charakteristik
umschreiben – nicht aber, dass Ps 90 dem Mose gewidmet ist aber, was beinhaltet
Le David
– 1. Kern des Psalters von der Entstehung
her: Klagelieder, im ersten und zweiten Davidspsalter
– Ursprüngliches Ende des Psalters,
kompositorische Vorform: Ps 89
– 2. Messiahinscher Psalter: Einsetzung, Ps 2
– Nachfolge, Ps 72 – Untergang des Königtums Ps 89
– 3. Fortgang: JHWH – Königspsalmen – der
eigentliche König ist JHWH
– 4. Fortschreiben in den fünf Büchern: von
der Klage hin zum Lobpreis
Gattungen des
Psalters
– was
versteht man unter Gattungen:
– es geht um die Art
des Textes, Charakteristik, Thema [z.B. Klage]
– Elemente:
gemeinsamer Sitz im Leben, inhaltliche Übereinstimmung (Themen), formale
Elemente / Inhalt
– Bsp:
Zeitungsbericht: Sitz im Leben: am Morgen jemanden Informieren / gemeinsame Elemente:
Schlagzeilen / formale Elemente – Inhalt: Geschehnisse
– Grundgattungen des Psalters:
– A. Klagelieder
– Bsp: Ps 13
–
Gott wird direkt angesprochen, als ein Element – Anamnese der Heilstaten Gottes
–
1. Frage: Warum JHWH nicht hilft?
–
2. Schilderung der Not
–
3. Aufrufung Gottes, zu helfen
–
4. Vers 6 - Das Vertrauensbekenntnis
[enorm wichtig], vgl. auch Ps 22
–
5. Lobpreis
– Wie
kommt man von tiefster Trübsal zu höchsten Lob?
– Priesterliches Heilsorakel
(traditionsgeschichtlich gedacht, wie es am Tempel ablief) : 1Sam
– Menschen gehen mit
Klagen zum Tempel, Priester tragen Gott klagen voll und geben Menschen
Anweisungen
– Klagelied des Einzelnen
– Volksklage
– B. Danklieder
– Loblied des Einzelnen
– Hymnus
–
Bsp.: Ps 33
–
1. Aufforderung zum Lob (drei Möglichkeiten: Imperativ – Lobt und Preist / „ich
will loben“ / „lobe den Herrn meine Seele“) = Imperativischer Hymnus
–
2. Corpus Hymni: Aufgesang ki
–
3. Abgesang
– Schilderung der Heilstat Gottes,
ohne Gott direkt anzusprechen – er wird nicht direkt gelobt / in der dritten
Person wird über JHWH gesprochen
Probleme in der
Gattungsforschung:
– Psalmen
werden oft passend gemacht
– 1.
in den Fluchpsalmen wird nicht geflucht
– 2.
unterscheiden sich inhaltlich rigoros, so auch bei den Zionspsalmen – Zuordnung
eher auch inhaltlichen Gründen, als auch formalen
– so
kam man dazu, dass die meisten Psalmen eine Mischform verschiedener Gattungen ist
– Bsp:
Ps 22
– „Mein Gott, mein
Gott, warum hast Du mich verlassen“
– V. 4 / V 7 / V 11 /
V 12 / V 13 / V 20,21-22
– V 23 – wieder
Wechsel zum Lobpeis
– V 25: Einleitung
Corpus Hymni
29. Juni 2006
Komposition des ersten Schöpfungsberichtes Gen 1,1f.
– Einzelexegese
– und
Frage im Rahmen der Komposition zu behandeln
Bezugszusammenhang Gen
1,1 zu Gen 2,4a
1. Komposition
– Stichworte:
Himmel, Erde, erschaffen – Rahmen
– es
geht nicht um eine Zusammenfassung, dass Gott Himmel und Erde erschaffen hat,
sondern um den Rahmen – Themenangabe, es geht nicht um den Akt des Schaffens
– Problem der creatio ex nihilo / nicht
geschaffen und dann ausgestaltet
– Chaos, dass in ein Kosmos verwandelt wird
– saubere Exegese bevor man Dogmatik treibt
2. Massives Übersetzungsproblem
Wie ist Vers 1 zu
übersetzen?
– V2
ist Folge von V1
– 1.
Möglichkeit: V1 ist eine Art Temporalsatz
– 2.
Möglichkeit: V3 Parathese
– 3.
Möglichkeit: Zenger: Als Anfang schuf Gott, Himmel und Erde
Zapf: V1 Mottovers: Am
Anfang schuf Gott Himmel und Erde: Sie aber war wüst und leer
3. Inhaltlich
– Elohim,
E-Jadai – Jahwe
– Gott
ist vielfältig fühlbar
– Elohim, Plural – Bedeutung: Gott, schlecht
hin – transzendenter Gott / Jahwe – Heilswirkender Gott / barah: typisches
Verb für das Tun Gottes
– Himmel
und Erde: Umschreibung für Kosmos, dass All konkretisierende Größen
– Mottovers
– Schöpfungsvorstellungen
– Orient / aus nichts
etwas sondern aus wüst etwas, Dtn 1,12 – furchteregende Wüste, Gräber in der
Wüste – Ort des Todes, Vorstellung von Erde als Wüste
– andererseits Erde
als Urflut – zeigt, dass in Begriffen gedacht wird, sonst Widerspruch nicht
denkbar
– Meer gilt als chaotische Macht,
Iob 38 „Wer verschloss das Meer mit Toren...“ - das Meer bedroht den gesamten
Kosmos
– wenn die Finsternis
hereinbricht, kommt das Chaos
– Gottes Geist schwebt
über die Wasser
– Wind als chaotische Macht, die
zur Urwelt gehört
– der Geist zittert über die
Urflut, dann formt sich der Atem Gottes in das Wort hinein V3
– chaotische Elemente werden im
Folgenden in die Schöpfung integriert – von oben nach unten
–
Gottes Geist ins Wort
–
Finsterns wird als Nacht benannt und so ein Teil des Kosmos (das chaotische
hört auf, wenn man es benennen kann)
–
Wüste wird in das Kulturland integriert, V11 – auch hier Chaos in Kosmos
–
Urflut wird geteilt und so integriert
Wichtig ist, zu jedem Begriff der vorkommt, was zu sagen und zu
erklären – es geht darum, dass jemand, der keine Ahnung hat, ein Plus über den
Text am Ende hat.
[kein frömnmlerisches
Geschmarre, sondern Wissen!!] [kompetentes Erklären des Textes]
[nicht allgmein über
den Text fabulieren, am Text bleiben]
Hymnen
– Corpus
Hymni – Gott nur in der dritten Person im Gegensatz zum Loblied
– Partizipialkonstruktionen
(adjektiviert ein Verb – Bsp.: liebend)
– V15
– der ihre Herzen gebildet hat
– Gottes
Geschichtsmächtigkeit – es geht um die Verbindung der Schöpfermacht Jahwe und
Geschichtsmächtigkeit
– Schöpfung
und Priesterschrift / Deutero-Jesaja, Prolog auch zu den Psalmen, schließlich
in den Psalmen
Wort in Äqypten: ptah
Babylon: Kampf
Heer des Himmels: Gestirne, im Alten Orient göttlich, das heißt, die
Welt wird entgöttlicht!
– jeder fiel nieder bei diesem Wort, jetzt
genügt ein Wort seines Mundes, alle Schöpfung ist nur noch Hinweis auf Gott,
nicht mehr Gott selbst
– Bild
des Chaoskämpfers Ex15,8
– Baal
und Jam-Mythos
– creatio
continua: Fassen des Meeres in einen Schlauch, Damm – dass meint er kämpft
dauernd auch jetzt noch
– Kommentar von Zenger
–
–
–
9
No comments:
Post a Comment