Struktur Lebensethik
Einleitung
Problemanzeige
-
Äußere Sicherheit
– Anzeichen für Lebensbedrohung
-
Lebensfeindliche
Tendenzen
-
Vorrang der Dinge
vor der menschlichen Person (Nekrophilie)
- Fortschritt und Problematik der Medizin,
These vom Gotteskomplex
Das Thema der Vorlesung
-
Die ethischen
Grundfragen
-
Formal-Aspekt:
Die Verantwortung und ihr relationaler Charakter
-
5 Elemente der
Verantwortung
- Material-Aspekt: das menschliche Leben
(Leiblichkeit)
Grundlegung der Lebensethik
Der Wert des menschlichen Lebens – Von der Würde des Menschen als Person
Anthropologische Aspekte
- Grund der Würde ist die Personalität
Geschichte des Personbegriffs
-
Person als
Substanz (Boethius, Kant)
- Person als
Relation (Schopenhauer, Buber, Rotter)
Die Krise des Personbegriffs
-
Reduktionismus
der Kybernetik
-
Utilitarismus,
maximalistische Definition des menschlichen Lebens
- Notwendigkeit
einer minimalistischen Definition
Person als Ganzheit (ist Grundlage der Lebensethik)
-
eindimensionales
Menschenbild
-
Begriff der
Ganzheit, Struktur, Integration → mehrdimensionales Menschenbild
-
Die Dimensionen
des Personbegriffs: Bedeutung des Leibes / Soziale Dimension
-
Ethische
Konsequenz des ganzheitlichen Personbegriffs
-
Anthropologisches
Grundprinzip der Lebensethik
-
Menschenrechte
kraft Personalität, die mit den leibhaften Voraussetzungen gegeben ist
- Menschenwürde:
Maximalbegriff - Minimalbegriff
Theologische Perspektive
- Grundthese: Beziehung Gottes zu den
Menschen
Schöpfungstheologische Begründung
-
Ebenbildlichkeit
Gen 1,27 / Mensch in Relation zu Gott geschaffen (liebender Anruf, coram deo)
- 4 Folgerungen für
die Ethik
Christologische Begründung
-
Grundformel
christologischer Anthropologie
-
Schlüsselsatz RH
10
- Würde des
Menschen ist in der Liebe des Erlösers begründet
Eschatologische Begründung
-
Die
eschatologische Botschaft
- Ethische
Implikationen
Die ethische Grundantwort auf die Würde des menschlichen Lebens
- Der Wert des Lebens erfordert vor
konkreten Normen Grundhaltungen → Basistugend der Ehrfurcht vor dem menschl.
Leben (rezeptiv) und des Mutes zum Leben (aktiv)
Die Ehrfurcht vor dem Leben nach Albert Schweitzer (1965)
- Oberstes Prinzip ist die Lebenserhaltung
und –förderung / Bewertung
Biophilie – Lebensförderlichkeit nach E. Fromm (1980)
-
Prozess der
Assimilierung - Prozess der Sozialisation
-
jeweils
nicht-produktive Orientierungen und produktive Orientierungen (nekrophil –
biophil)
-
Voraussetzungen
zur Biophilie
- Vier Grundkomponenten der Liebe
Komponenten einer Grundhaltung der Lebensbejahung (Müller)
Lebensbejahung als Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben
-
Die
lebensbejahende Grundeinstellung (Ehrfurcht) im Hinblick auf das normative
Urteilen
-
Wortbedeutung der
Ehrfurcht
- Ehrfurcht aus der
Perspektive des Glaubens → Mensch als Bild und Anrede Gottes
Mut zum Leben
-
Psychodynamik der
Mutlosigkeit
- Quellen des Mutes
Solidarität
-
Mitleid als
Gefühl und Haltung
-
3 Komponenten der
Haltung des Mitleids
-
Voraussetzungen
für das Mitleiden-Können
-
solidaritätsfördernde
Faktoren
-
Die Bedeutung des
Glaubens für die Entfaltung von Solidarität: Bedeutung der Liebe,
eschatologische Perspektive, Glaube als tragende Grundbeziehung ermöglicht
Solidarität
- Leitlinien einer
Ethik des Helfens
Konkrete ethische Konfliktfelder
-
Zum Verständnis
normativer Orientierungen
-
Zusammenhang von
Haltung und Normen. Normen müssen begründet werden, da sie sich an die Freiheit
des Menschen wenden
- Hermeneutik
kirchlicher Texte
Ethische Probleme am Lebensanfang
Verantwortung für die Zeugung menschlichen Lebens
-
Situation des
generativen Verhaltens
-
Weitergabe des
Lebens als Ausdruck der Lebensbejahung
- Christl. Paradox, Fruchtbarkeit, Eltern
als Interpreten der Liebe Gottes
- Elternschaft in Liebe
und Verantwortung
- Die Lehre von GS 50
- Orientierungslinien zum Thema
verantwortete Elternschaft (Kinderwunsch – Elternwunsch)
-
Die Frage der
Methodenwahl – Die Lehre von Humanae vitae (HV 12-14 / FC 32):
Untrennbare Verbindung der zweifachen Bedeutung des ehelichen Aktes,
die von Gott gewollt ist und die der Mensch nicht eigenmächtig aufheben kann,
nämlich die liebende Vereinigung und die Fortpflanzung (...) Wenn die Ehegatten
durch Empfängnisverhütung diese beiden Sinngehalte, die der Schöpfergott dem
Wesen von Mann und Frau und der Dynamik ihrer sexuellen Vereinigung
eingeschrieben hat, auseinanderreißen, liefern sie den Plan Gottes ihrer
Willkür aus; sie "manipulieren" und erniedrigen die menschliche
Sexualität - und damit sich und den Ehepartner -, weil sie ihr den Charakter
der Ganzhingabe nehmen. Während die geschlechtliche Vereinigung ihrer ganzen
Natur nach ein vorbehaltloses gegenseitiges Sichschenken der Gatten zum
Ausdruck bringt, wird sie durch die Empfängnisverhütung zu einer objektiv
widersprüchlichen Gebärde, zu einem Sich-nicht-ganz-Schenken. So kommt zur
aktiven Zurückweisung der Offenheit für das Leben auch eine Verfälschung der
inneren Wahrheit ehelicher Liebe, die ja zur Hingabe in personaler Ganzheit
berufen ist.
- Die drei Grundoptionen der kirchlichen
Lehre
Sorge um die Erbgesundheit zu erwartender Kinder
Genetische Beratung (Teilbereich der Präventivmedizin)
-
Grundbegriffe der
Humangenetik:
-
Monogene
Erbgänge:
-
autosomal-dominante:
ein Elternteil ist phänotypisch krank, 50%
-
autosomal-rezessiv:
beide Elternteile sind genotypisch krank, 25%
-
x-chromosomale:
krankheitsauslösende Erbanlage liegt auf dem Geschlechtschromosom. Frau ist
Konduktorin, nur Männer sind phänotypisch betroffen.
-
Polygene
Erbgänge: multifaktoriell, keine Wahrscheinlichkeit möglich
- Ethische
Kriterien
Pränatale Diagnostik
-
gezielte
vorgeburtliche Diagnostik
-
Nicht-invasive
Verfahren
-
Invasive
Verfahren
-
Positive Seiten
-
Probleme
-
Prinzip der
Freiwilligkeit
-
Auswirkungen
- Glaubensperspektive
Präimplantationsdiagnostik (PID)
-
Definition
-
Ethische
Problematik
-
Bedeutung von
Behinderten für die Gesellschaft
Sterilisation
-
Begriffsklärung
-
Grenzen des
Selbstverfügungsrechts über den eigenen Leib
- Totalitätsprinzip
-
Sterilisation als
Methode der Empfängnisregelung?
- Lehramtliche Position
-
Einbeziehung der
psychologischen Perspektive
- Refertilisierungswunsch
- unbewusste Hintergründe
Abtreibung
Die Bedeutung der Thematik und das Engagement der Kirchen
-
multidisziplinärer
Zugang
-
moralpsychologischer
Zugang
-
Hermeneutik
kirchlicher Aussagen
-
Grundregel des
Lebensschutzes
- objektive und
subjektive Seite der Sittlichkeit
Terminologische Klärungen
Die Debatte um den moralischen und rechtlichen Status des Embryos
-
ontologischer
Status – moralisch-rechtlicher Status
-
Drei Modelle zum
Beginn des menschlichen Lebens
-
Soziologisches
Modell
-
Entwicklungsbiologisches
Modell
-
Genetisches
Modell
- Drei Argumente
für das genetische Modell
Aspekte zur ethischen Bewertung der Abtreibung
-
Vorzugsregel
-
Reichweite des
Selbstbestimmungsrechts der Mutter
-
Das Lebensrecht
des Kindes angesichts von Konfliktsituationen der Mutter
- Verantwortung des
Vaters
Zur Entwicklung der kirchlichen Schwangerenberatung
-
Gesetzeslage
(§218, Wiedervereinigung, Bedingungen zur Straffreiheit)
-
Beratungsproblematik
Ethische Aspekt der Fortpflanzungsmedizin
Zum Begriff der Fortpflanzungsmedizin
Humanwissenschaftliche Aspekte
-
Ursachen der
Infertilität
-
Umgang mit der
Kinderlosigkeit
-
IVF und
Spermieninjektion (4 Phasen)
-
Risiken und
Folgeprobleme
-
Erfolgsrate
- Erfahrungen der
Betroffenen
Ethische Beurteilung
-
Ethische
Kriterien
-
kirchliches
Lehramt: Ablehnung der heterologen und homologen IVF
-
Bedingte Bejahung
der homologen IVF?
- Die prophetische
Bedeutung von Domum vitae
Ethische Probleme am Lebensende
Euthanasie und Sterbehilfe
Umgang mit Sterben und Tod
Terminologische Vorklärungen
Reichweite und Grenzen ärztlicher Behandlungspflicht
-
indirekt-aktive
Euthanasie:
-
Pius XII.:
bedingte Erlaubnis: „falls keine anderen Mittel vorhanden sind und unter den
gegebenen Umständen dadurch nicht die Erfüllung anderer religiöser und
moralischer Verpflichtungen behindert wird“
-
passive (direkt
und indirekte) Euthanasie
-
Prinzipien für
den Arzt
-
Voraussetzungen
-
Prinzip der
Proportionalität
- Vier spezielle
Fälle: lebensbedrohliche Erkrankung, missgebildete Neugeborene,
Notfallsituation
Tötung auf Verlangen (direkt-aktiv)
-
Bedingte
Zulassung in Holland
-
Kirchl. Lehramt:
GS 27, deutliche Aussagen in HV, Naturrecht, Würde des Menschen besteht nicht
primär in seiner Autonomie, Sterbebegleitung
-
Unterscheidung
zwischen Töten und Sterbenlassen:
-
Kriterium ist die
Intention
-
Sterbenlassen
geschieht von innen, Töten von außen
-
Zur Autonomie
eines Sterbenden
-
Klärung des
Autonomie-Verständnisses (kein Autonomismus)
-
Ein Todeswunsch
ist nie unabhängige, autonome Entscheidung, verschlüsselte Botschaft
-
Ist Euthanasie
die einzige Hilfe für den leidenden Menschen?
-
3 Aspekte des
humanen Sterbebeistands
-
Euthanasie als
Verweigerung des Sterbebeistands
- Argument der
schiefen Ebene
Die christliche und humane Hilfe für ein menschenwürdiges Sterben
-
Fremdaspekt:
Sterbebeistand als Konkretisierung des Liebesgebots, Beziehung zum Sterbenden
-
Eigenaspekt: Ars
moriendi
-
Sterbebegleitung
ist wirksamstes Mittel gegen den Euthanasie-Wunsch
4
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