Sunday, 28 April 2013

Struktur der Lebensethik und die theologische Aspekte



Struktur Lebensethik

Einleitung

Problemanzeige

-       Äußere Sicherheit – Anzeichen für Lebensbedrohung
-       Lebensfeindliche Tendenzen
-       Vorrang der Dinge vor der menschlichen Person (Nekrophilie)
-       Fortschritt und Problematik der Medizin, These vom Gotteskomplex

Das Thema der Vorlesung

-       Die ethischen Grundfragen
-       Formal-Aspekt: Die Verantwortung und ihr relationaler Charakter
-       5 Elemente der Verantwortung
-       Material-Aspekt: das menschliche Leben (Leiblichkeit)

Grundlegung der Lebensethik

Der Wert des menschlichen Lebens – Von der Würde des Menschen als Person

Anthropologische Aspekte

-       Grund der Würde ist die Personalität

Geschichte des Personbegriffs

-         Person als Substanz (Boethius, Kant)
-         Person als Relation (Schopenhauer, Buber, Rotter)

Die Krise des Personbegriffs

-         Reduktionismus der Kybernetik
-         Utilitarismus, maximalistische Definition des menschlichen Lebens
-         Notwendigkeit einer minimalistischen Definition

Person als Ganzheit (ist Grundlage der Lebensethik)

-         eindimensionales Menschenbild
-         Begriff der Ganzheit, Struktur, Integration → mehrdimensionales Menschenbild
-         Die Dimensionen des Personbegriffs: Bedeutung des Leibes / Soziale Dimension
-         Ethische Konsequenz des ganzheitlichen Personbegriffs
-         Anthropologisches Grundprinzip der Lebensethik
-         Menschenrechte kraft Personalität, die mit den leibhaften Voraussetzungen gegeben ist
-         Menschenwürde: Maximalbegriff - Minimalbegriff

Theologische Perspektive

-       Grundthese: Beziehung Gottes zu den Menschen

Schöpfungstheologische Begründung

-         Ebenbildlichkeit Gen 1,27 / Mensch in Relation zu Gott geschaffen (liebender Anruf, coram deo)
-         4 Folgerungen für die Ethik

Christologische Begründung

-         Grundformel christologischer Anthropologie
-         Schlüsselsatz RH 10
-         Würde des Menschen ist in der Liebe des Erlösers begründet

Eschatologische Begründung

-         Die eschatologische Botschaft
-         Ethische Implikationen

 

Die ethische Grundantwort auf die Würde des menschlichen Lebens
-       Der Wert des Lebens erfordert vor konkreten Normen Grundhaltungen → Basistugend der Ehrfurcht vor dem menschl. Leben (rezeptiv) und des Mutes zum Leben (aktiv)

Die Ehrfurcht vor dem Leben nach Albert Schweitzer (1965)

-       Oberstes Prinzip ist die Lebenserhaltung und –förderung / Bewertung

Biophilie – Lebensförderlichkeit nach E. Fromm (1980)

-       Prozess der Assimilierung - Prozess der Sozialisation
-       jeweils nicht-produktive Orientierungen und produktive Orientierungen (nekrophil – biophil)
-       Voraussetzungen zur Biophilie
-       Vier Grundkomponenten der Liebe

Komponenten einer Grundhaltung der Lebensbejahung (Müller)

Lebensbejahung als Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben

-         Die lebensbejahende Grundeinstellung (Ehrfurcht) im Hinblick auf das normative Urteilen
-         Wortbedeutung der Ehrfurcht
-         Ehrfurcht aus der Perspektive des Glaubens → Mensch als Bild und Anrede Gottes

Mut zum Leben

-         Psychodynamik der Mutlosigkeit
-         Quellen des Mutes

Solidarität

-         Mitleid als Gefühl und Haltung
-         3 Komponenten der Haltung des Mitleids
-         Voraussetzungen für das Mitleiden-Können
-         solidaritätsfördernde Faktoren
-         Die Bedeutung des Glaubens für die Entfaltung von Solidarität: Bedeutung der Liebe, eschatologische Perspektive, Glaube als tragende Grundbeziehung ermöglicht Solidarität
-         Leitlinien einer Ethik des Helfens

Konkrete ethische Konfliktfelder

-         Zum Verständnis normativer Orientierungen
-         Zusammenhang von Haltung und Normen. Normen müssen begründet werden, da sie sich an die Freiheit des Menschen wenden
-         Hermeneutik kirchlicher Texte

Ethische Probleme am Lebensanfang

Verantwortung für die Zeugung menschlichen Lebens

-       Situation des generativen Verhaltens
-       Weitergabe des Lebens als Ausdruck der Lebensbejahung
- Christl. Paradox, Fruchtbarkeit, Eltern als Interpreten der Liebe Gottes
-       Elternschaft in Liebe und Verantwortung
- Die Lehre von GS 50
- Orientierungslinien zum Thema verantwortete Elternschaft (Kinderwunsch – Elternwunsch)
-       Die Frage der Methodenwahl – Die Lehre von Humanae vitae (HV 12-14 / FC 32):
Untrennbare Verbindung der zweifachen Bedeutung des ehelichen Aktes, die von Gott gewollt ist und die der Mensch nicht eigenmächtig aufheben kann, nämlich die liebende Vereinigung und die Fortpflanzung (...) Wenn die Ehegatten durch Empfängnisverhütung diese beiden Sinngehalte, die der Schöpfergott dem Wesen von Mann und Frau und der Dynamik ihrer sexuellen Vereinigung eingeschrieben hat, auseinanderreißen, liefern sie den Plan Gottes ihrer Willkür aus; sie "manipulieren" und erniedrigen die menschliche Sexualität - und damit sich und den Ehepartner -, weil sie ihr den Charakter der Ganzhingabe nehmen. Während die geschlechtliche Vereinigung ihrer ganzen Natur nach ein vorbehaltloses gegenseitiges Sichschenken der Gatten zum Ausdruck bringt, wird sie durch die Empfängnisverhütung zu einer objektiv widersprüchlichen Gebärde, zu einem Sich-nicht-ganz-Schenken. So kommt zur aktiven Zurückweisung der Offenheit für das Leben auch eine Verfälschung der inneren Wahrheit ehelicher Liebe, die ja zur Hingabe in personaler Ganzheit berufen ist.
-       Die drei Grundoptionen der kirchlichen Lehre

Sorge um die Erbgesundheit zu erwartender Kinder

Genetische Beratung (Teilbereich der Präventivmedizin)

-         Grundbegriffe der Humangenetik:
-         Monogene Erbgänge:
-         autosomal-dominante: ein Elternteil ist phänotypisch krank, 50%
-         autosomal-rezessiv: beide Elternteile sind genotypisch krank, 25%
-         x-chromosomale: krankheitsauslösende Erbanlage liegt auf dem Geschlechtschromosom. Frau ist Konduktorin, nur Männer sind phänotypisch betroffen.
-         Polygene Erbgänge: multifaktoriell, keine Wahrscheinlichkeit möglich
-         Ethische Kriterien

Pränatale Diagnostik

-         gezielte vorgeburtliche Diagnostik
-         Nicht-invasive Verfahren
-         Invasive Verfahren
-         Positive Seiten
-         Probleme
-         Prinzip der Freiwilligkeit
-         Auswirkungen
-         Glaubensperspektive

Präimplantationsdiagnostik (PID)

-         Definition
-         Ethische Problematik
-         Bedeutung von Behinderten für die Gesellschaft

Sterilisation

-       Begriffsklärung
-       Grenzen des Selbstverfügungsrechts über den eigenen Leib
- Totalitätsprinzip
-       Sterilisation als Methode der Empfängnisregelung?
- Lehramtliche Position
-       Einbeziehung der psychologischen Perspektive
- Refertilisierungswunsch
- unbewusste Hintergründe

Abtreibung

Die Bedeutung der Thematik und das Engagement der Kirchen

-         multidisziplinärer Zugang
-         moralpsychologischer Zugang
-         Hermeneutik kirchlicher Aussagen
-         Grundregel des Lebensschutzes
-         objektive und subjektive Seite der Sittlichkeit

Terminologische Klärungen

Die Debatte um den moralischen und rechtlichen Status des Embryos

-         ontologischer Status – moralisch-rechtlicher Status
-         Drei Modelle zum Beginn des menschlichen Lebens
-         Soziologisches Modell
-         Entwicklungsbiologisches Modell
-         Genetisches Modell
-         Drei Argumente für das genetische Modell

Aspekte zur ethischen Bewertung der Abtreibung

-         Vorzugsregel
-         Reichweite des Selbstbestimmungsrechts der Mutter
-         Das Lebensrecht des Kindes angesichts von Konfliktsituationen der Mutter
-         Verantwortung des Vaters

Zur Entwicklung der kirchlichen Schwangerenberatung

-         Gesetzeslage (§218, Wiedervereinigung, Bedingungen zur Straffreiheit)
-         Beratungsproblematik

Ethische Aspekt der Fortpflanzungsmedizin

Zum Begriff der Fortpflanzungsmedizin

Humanwissenschaftliche Aspekte

-         Ursachen der Infertilität
-         Umgang mit der Kinderlosigkeit
-         IVF und Spermieninjektion (4 Phasen)
-         Risiken und Folgeprobleme
-         Erfolgsrate
-         Erfahrungen der Betroffenen

Ethische Beurteilung

-         Ethische Kriterien
-         kirchliches Lehramt: Ablehnung der heterologen und homologen IVF
-         Bedingte Bejahung der homologen IVF?
-         Die prophetische Bedeutung von Domum vitae

Ethische Probleme am Lebensende

Euthanasie und Sterbehilfe

Umgang mit Sterben und Tod

Terminologische Vorklärungen

Reichweite und Grenzen ärztlicher Behandlungspflicht

-         indirekt-aktive Euthanasie:
-         Pius XII.: bedingte Erlaubnis: „falls keine anderen Mittel vorhanden sind und unter den gegebenen Umständen dadurch nicht die Erfüllung anderer religiöser und moralischer Verpflichtungen behindert wird“
-         passive (direkt und indirekte) Euthanasie
-         Prinzipien für den Arzt
-         Voraussetzungen
-         Prinzip der Proportionalität
-         Vier spezielle Fälle: lebensbedrohliche Erkrankung, missgebildete Neugeborene, Notfallsituation

Tötung auf Verlangen (direkt-aktiv)

-         Bedingte Zulassung in Holland
-         Kirchl. Lehramt: GS 27, deutliche Aussagen in HV, Naturrecht, Würde des Menschen besteht nicht primär in seiner Autonomie, Sterbebegleitung
-         Unterscheidung zwischen Töten und Sterbenlassen:
-         Kriterium ist die Intention
-         Sterbenlassen geschieht von innen, Töten von außen
-         Zur Autonomie eines Sterbenden
-         Klärung des Autonomie-Verständnisses (kein Autonomismus)
-         Ein Todeswunsch ist nie unabhängige, autonome Entscheidung, verschlüsselte Botschaft
-         Ist Euthanasie die einzige Hilfe für den leidenden Menschen?
-         3 Aspekte des humanen Sterbebeistands
-         Euthanasie als Verweigerung des Sterbebeistands
-         Argument der schiefen Ebene

Die christliche und humane Hilfe für ein menschenwürdiges Sterben

-         Fremdaspekt: Sterbebeistand als Konkretisierung des Liebesgebots, Beziehung zum Sterbenden
-         Eigenaspekt: Ars moriendi
-         Sterbebegleitung ist wirksamstes Mittel gegen den Euthanasie-Wunsch
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